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Poseidon - Der Tod ist Cool

Poseidon - Der Tod ist Cool

Titel: Poseidon - Der Tod ist Cool Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Wand
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habe hier einen Herrn in Gewahrsam, der behauptet, bei der deutschen Polizei zu arbeiten. Sein Name ist Frenzel. Peter Frenzel.“

58. Kapitel
     
    Engel und Kleisters saßen in einem Straßencafé, tranken
Latte Macchiato
und fühlten sich pudelwohl. Beide hatten die Szenerie um Frenzel aus sicherer Entfernung beobachtet. Zuerst gerieten sie etwas in Aufregung, da sich die unbemerkte Verfolgung Frenzels in den stark frequentierten Straßen als schwierig gestaltete, nach dem er wie von der Tarantel gestochen aus dem Restaurant stürzte. Anfangs hatten sie Mühe, Schritt zu halten, später erschwerten die Gässchen die heimliche Beschattung. Erst als Frenzel mit der
anderen
und einzigen
Person
weit und breit in der Sackgasse angekommen war, zählten sie eins und eins zusammen. Doch es war zu spät, der Zugriff unmöglich.
    Den Verdächtigen sahen sie für Sekunden – von hinten.
    Über Frenzels Abtransport durch die italienischen Gendarmen setzten sie anschließend sofort ihren Chef in Kenntnis. Der wies sie an, abzuwarten, bis er sich wieder bei ihnen meldete.
    Er hätte so eine Vorahnung und kümmere sich um das Weitere.
     
    „In Ordnung, Chef. Ich verstehe. Bis später.“ Engel legte sein Handy auf den Tisch. Ein Lächeln umspielte seine Lippen.
    „Hat dir Haller einen Witz erzählt, oder was ist so komisch?“ Kleisters stellte sein Getränk auf den Unterteller zurück und fläzte sich in den Bistrostuhl. Sein Achtziger-Jahre-Sakko glitzerte in der Sonne, die sein Gesicht rot färbte.
    „Ich kenne keinen Witz, über den du Lachen könntest. Das vergeht dir doch jeden Tag, wenn du in den Spiegel siehst.“ Engel brüllte los und schlug sich mit der Hand auf den Oberschenkel.
    „Raus mit der Sprache. Was steht an?“
    Engel beruhigte sich. Er informierte seinen Kollegen über das Telefonat.
    „Dann haben wir Zeit. Wie wäre es mit einer Rundfahrt auf dem See?“
    „Wieso nicht? Aber vorher holen wir uns etwas zu futtern. Mein Tank braucht Sprit.“ Engel fuhr mit der Hand über sein Sixpack, welches sich durch das T-Shirt abzeichnete.
    „Meinetwegen, bevor du mir verhungerst.“ Kleisters orderte den Kellner an ihren Tisch und bezahlte. Dann schlenderten sie in den nächsten S
upermercado
. Dort versorgten sie sich mit Nahrungsmitteln.
     
    Während sie sich auf den Weg zum Bootssteg machten, um auf einem der ständig verkehrenden Postschiffe einzuchecken, folgte ihnen ein Augenpaar. Ruhigen Blickes heftete es sich an ihre Fersen. Als Engel und Kleisters um die Ecke bogen, löste sich der Schatten von der Wand. Er mischte sich in den Strom der Menschen, floss in konstantem Abstand hinter beiden her.
     
    Das letzte Postschiff des Tages fuhr ein – der Tag neigte sich bald dem Abend zu. Nur wenige Reisende säumten den Landungssteg. Hallers Mannen kauften ihre Tickets und begaben sich an Bord. Sie suchten sich einen Platz in den hinteren Bereichen des Oberdecks, um möglichst ungestört zu sein, packten die Einkäufe aus und begannen zu essen.
     
    Der Schatten wandelte über das Deck des Bootes. Sein Augenpaar inspizierte sämtliche Winkel. Aus den unterschiedlichsten Positionen beäugte es die beiden Beamten und die anderen Passagiere.
     
    „Guten Tag, entschuldigen Sie bitte. Darf ich mich zu Ihnen setzen?“
    Engel und Kleisters sahen sich kurz an. Eigentlich gab es genügend freie Plätze, aber angesichts ihrer vollen Münder nickten sie stumm.
    „Lassen Sie es sich schmecken. Die Seeluft macht hungrig, nicht wahr?“
    Schmatzen. Abgeleckte Finger. Schlürfen von Wein.
    Plötzlich stieß der Unbekannte vor. Mit einer Bewegung, der das menschliche Auge unmöglich hätte folgen können, ergriff er mit der rechten Hand eine der Weinflaschen und feuerte sie mit schierer Gewalt an Kleisters Schläfe. Ein Knacken verriet den gebrochenen Schädelknochen. Er leuchtete kurz hell auf, bevor ihn ein Blutschwall umspülte. Kleisters sackte bewusstlos zusammen. Synchron zu dieser Aktion schnappte sich der Angreifer mit seiner Linken eine Gabel vom Tisch. Er bohrte sie mit einem brutal nach vorne geführten Hieb direkt in Engels Augapfel - er zerplatzte. Ehe sich sein Inneres mit dem verschütteten Rotwein vermischen oder ein Laut Engels Lippen verlassen konnte, durchtrennte der Rest der abgebrochenen Weinflasche Kehle und Stimmbänder.
    Der Mörder verließ den Ort der Hinrichtung.
    Er sprang unerkannt über Bord.

59. Kapitel
     
    Das Sonnenlicht trotzte der Finsternis, bevor es vom Maul des Sees gepackt und

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