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Poseidon - Der Tod ist Cool

Poseidon - Der Tod ist Cool

Titel: Poseidon - Der Tod ist Cool Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Wand
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meinem Bein. Na ja, lange brauche ich ihn nicht mehr.
    Er sah zu seinem Beifahrer.
    Bei diesem Personal wundert es mich nicht, dass die Mafia ihnen auf der Nase herumtanzt.
     
    Hallers Aufmerksamkeit wendete sich wieder wichtigeren Dingen zu. Das Signal des Peilsenders zeigte seit mehreren Minuten keine Veränderung mehr. Scheinbar hatte Frenzel seinen Zielort erreicht.
    Riva del Garda.
    Haller lächelte. Er war bereit.

67. Kapitel
     
    Sein Körper schnellte nach oben. Der plötzliche Positionswechsel ließ ihn schwindeln. Die ersten Sekunden im Wachzustand hinterließen einen Augenblick der Orientierungslosigkeit. Frenzel blickte um sich.
    Ich muss eingeschlafen sein, gleich nach dem Duschen. Wollte mich nur kurz ausruhen und bin weggetreten.
    Frenzel suchte die Fernbedienung des Fernsehers, um die Uhrzeit im Videotext abzurufen. Erst jetzt wurde er sich der Dunkelheit bewusst, die ihn umgab - es war bereits Nacht geworden.
    Verdammt, wie lange habe ich gepennt?
    23:47 Uhr.
    Die Digitalanzeige auf dem Bildschirm ließ keinen Zweifel zu – Frenzel hatte knapp sechs Stunden im Reich der Träume verbracht. Nun saß er hellwach und unschlüssig auf dem Bett in seinem Hotelzimmer. Um seine Unruhe in den Griff zu bekommen, zappte er zwischen den Kanälen hin und her. MTV, VIVA, ZDF, RTL, ARD. Schließlich pfefferte er die Fernbedienung in die Ecke – er konnte sich auf nichts konzentrieren, im Gegenteil, die Berichterstattungen über die Vorkommnisse hier am Gardasee stachelten seine Nervosität nur noch mehr an. Frenzel glaubte, an der mit Härte über ihn hereinbrechenden Bilderflut zu ersticken. Luftaufnahmen offenbarten die ganze Tragweite der Situation – ersten Schätzungen zu Folge hielten sich bereits Hunderttausende an den Ufern des
Lago di Garda
auf.
    Ihn schauderte.
    Falk hat eingeladen und die Welt ist zu Gast.
    Wenn ich doch nur einen Anhaltspunkt hätte, worauf er hinaus will. Einen kleinen Zipfel, das Ende eines Fadens, der mich ein Stück weiter bringt.
    Frenzel stand auf und ging im Zimmer auf und ab. Ihn beschlich das Gefühl, als ob Falk jeden Augenblick aus den Wänden herauskriechen würde.
    Schließlich hielt er die Anspannung nicht mehr aus.
    Er zog sich an. Gerade als er das Hotelzimmer verlassen wollte, blieb er abrupt stehen. Mit einem Mal kristallisierte sich die Vermutung, mit der er schon den ganzen Tag schwanger ging, zur Gewissheit.
    Heute ist die Nacht der Entscheidung, des letzten und endgültigen Zusammentreffens. Er oder ich.
    Frenzel drehte sich um, öffnete die Schranktür, nahm seine Reisetasche heraus, schmiss sie auf das Bett und klappte den Deckel nach hinten. Er kramte einige seiner Hemden zur Seite.
    Da lag sie.
    Eine
Magnum Desert Eagle
, gefüllt mit Kaliber .44 Mag.- Hohlspitzgeschossen, in Deutschland verbotene Munition. Frenzel scherte sich einen Dreck darum. Ihm ging es einzig und allein nur um die brutale Wirkung, die diese Kombination entfaltete: beim Einschlag in weiche Körper zerplatzten diese Geschosse und erhöhten so die Stoppwirkung.
    Frenzel legte den Pistolengurt um, steckte die Waffe hinein, schnappte sich seine Lederjacke und verließ das Zimmer.

68. Kapitel
     
    Der zugefrorene See lag stumm und verlassen in Sichtweite neben ihnen. Galati vernahm Hallers gleichmäßigen Atem - er schlief. Sie hatten sich in einigem Abstand vom Hotel entfernt im Fahrzeug auf Position begeben und darauf geeinigt, die Überwachung in zwei Schichten aufzuteilen. Galati sah zu Haller hinüber. Sogar im Schlaf spannte sich dessen Haut über seinen Schädel, strahlte Härte und Kompromisslosigkeit aus.
    Galati drehte die Rückenlehne des Sitzes etwas nach hinten und machte es sich bequem. Seine Hand wanderte nach unten. Gott-sei-Dank hatte er daran gedacht, eine Thermoskanne Kaffee mitzunehmen. Er nahm den Plastikbecher ab, öffnete sie, goss ein. Das Aroma zauberte ihm ein Lächeln ins Gesicht. Vorsichtig führte er das Getränk an seine Lippen, als er in den Augenwinkeln eine Bewegung zu registrieren glaubte. Galati hielt einen Moment inne.
    Nichts.
    Er entspannte sich wieder und trank. Da flackerte sie erneut auf. Diesmal erkannte Galati einen Schemen, der vom Hotel in Richtung See steuerte. Hastig schraubte er den Deckel auf die Thermoskanne, stellte den Becher auf die Ablage des Armaturenbrettes und überlegte, ob er Haller aufwecken sollte. Er entschied sich dagegen – der Unbekannte legte ein zu hohes Tempo vor. Galati stürzte aus dem Wagen. Stolpernd nahm er die

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