positiv verliebt (German Edition)
dich hier zum Trottel machst.“
Vielleicht klingen seine Worte hart, aber ich höre die Sorge dahinter, weiß, dass er einen Weg sucht, damit ich von diesem Kerl loskomme. Und ich bin ihm dankbar, denn ich habe das Gefühl, langsam durchzudrehen.
„Das sind Max und Lukas“, stellt er die beiden blonden Männer vor.
„Und das ist Jakob, mein bester Freund und Kumpel. Ich denke, wir müssen uns heute besonders gut um ihn kümmern, denn er schmilzt sonst noch vor Liebeskummer dahin.“
„Oh, Liebeskummer ist schlimm“, sagt der eine, vermutlich ist es Max, und seine Stimme klingt so nasal, wie man es von einem Schwulen nur erwarten kann.
„Ja, Liebeskummer ist echt Scheiße. Aber ich wette, wir können dich wieder aufmuntern“, stimmt Lukas zu. Wobei es auch Max sein könnte …
„Das hatte ich gehofft!“, freut sich Daniel und klatscht in die Hände.
Meine Meinung dazu scheint niemanden zu interessieren, denn ich werde von den dreien Richtung Darkroom gezogen. Vielleicht hat Daniel recht, vielleicht braucht es einen guten Fick, um ihn endlich aus meinem Kopf zu bekommen. Allerdings denke ich das jede Woche.
The same procedure as every year, hallt es in meinen Ohren. Aber ich bin nicht Miss Sophie und weder Lukas noch Max können mir das geben, was ich mir wünsche. Sie sind allenfalls eine Ablenkung.
Als mein Blick über die Massen schweift, bleibt er natürlich wieder an einer Person hängen. Diesmal tanzt er nicht, sondern steht mit ein paar anderen Männern zusammen. Sie unterhalten sich, aber er scheint eher abwesend zu sein. So müde…. Geht es wirklich so schnell? Verschwindet meine Chance wirklich so rasant?
Unsere Blicke treffen sich erneut. Wir starren uns an, aber ich bin mir nicht sicher, was seine Augen mir sagen. Kannst du es denn nicht sehen? , würde ich am liebsten schreien. Aber ich halte den Kontakt nur solange, bis… bis mich erneut jemand am Arm reißt und seine Aufmerksamkeit einfordert.
„Gehörst du etwa auch zu diesen Idioten?“, brummt der blonde Kerl neben mir.
„Was meinst du?“, frage ich irritiert. Noch immer schlägt mein Herz heftig, noch immer habe ich das Gefühl, so tief von ihm durchdrungen zu sein.
„Ich meine damit, dass ich es echt beschissen finde, wie ihr euch aufführt. Mit Fabian ist alles in Ordnung. Es gibt keinen Grund ihn anzustarren, als wenn du Angst davor hättest, dass das Virus mal eben durch den Club spaziert und ausgerechnet dich anfällt. Ich habe die Nase voll von solch intoleranten Arschlöchern wie dir.“
Mit offenem Mund starre ich ihn an. Er hat meine Blicke vollkommen falsch gedeutet, aber ich… kann ihm schließlich auch nicht die Wahrheit sagen.
„Du kennst ihn?“, bringe ich mühevoll hervor.
„Natürlich! Er ist oft in der Kneipe, in der ich arbeite. Und er ist total in Ordnung. Ich finde es mutig und bewundernswert, dass er so offen mit seinem Status umgeht.“
„Na ja, so offen umgeht bedeutet ja eher, dass er hier in aller Öffentlichkeit auf Till losgegangen ist.“
Sein Gesicht verdunkelt sich noch eine Spur mehr. Er schüttelt den Kopf, dann dreht er sich um. Ich erwische ihn gerade noch und halte ihn zurück.
„Was ist denn los?“
„Glaubst du wirklich, ich lasse mich von dir ficken, wenn du so eine miese Einstellung hast? Fabian war neu hier und verliebt und er hatte keine Ahnung. Schade, dass er Till nicht stärker verletzt hat.“
„Das klingt jetzt aber auch nicht besonders tolerant.“ Ich zwinkere ihm zu, ernte aber nur ein wütendes „Arschloch“ dafür.
„Hey, tut mir leid, aber du hast da echt was in den falschen Hals bekommen.“
„Ach ja?“ Er verschränkt die Arme vor der Brust und sieht mich abwartend an. Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt, ihm davon zu erzählen.
„Okay, Lukas…“
„Ich bin Max“, unterbricht er mich. Ich bemühe mich um einen zerknirschten Gesichtsausdruck.
„Tut mir leid, also dann: Okay, Max, wir gehen jetzt in den Darkroom und danach erzähle ich es dir.“
„Vergiss es. Du erzählst zuerst und dann entscheide ich, ob ich noch Lust habe, mich von dir ficken zu lassen.“
„Ein kleiner Blowjob, damit ich den Kopf frei bekomme?“, bettle ich grinsend.
„Idiot“, murmelt er und zieht mich hinter sich her in die Dunkelheit.
Von Bierkästen und Zeitschriften
Max hat angerufen und gesagt, dass Fabian da ist. Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist, in die Kneipe zu gehen. Ein geplantes zufälliges Zusammentreffen erscheint mir nicht wirklich
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