positiv verliebt (German Edition)
zu den Ohrenspitzen.
„Würdest du? Also, könntest du es irgendwann in Betracht ziehen, mit mir…?“, frage ich provozierend. Trotzdem halte ich die Luft an, denn eine deutliche Abfuhr ziehe ich durchaus in Betracht.
„Ja“, flüstert er so leise, dass ich das Wort eher von seinen Lippen ablese, als es gehört zu haben. Erleichtert entlasse ich die Luft und grinse ihn zufrieden an.
„Na, dann haben wir ja wenigstens einen gemeinsamen Nenner gefunden.“
Fabian fängt an zu lachen. Am liebsten würde ich ihn sofort schnappen und ins Schlafzimmer verfrachten, aber da ist immer noch das kleine blaue Ding in meiner Hand.
„Nimm deine Tabletten“, sage ich schlicht und lege sie zu den anderen auf Fabians Hand.
„Wenn ich sie nehme, wird es mir wieder schlecht gehen und in spätestens einer Stunde liege ich im Bett“, jammert er und sieht mich ängstlich an.
„Aber das geht doch wieder weg, oder was sagt der Arzt?“
„Der Körper muss sich erst daran gewöhnen. Es wäre angeblich normal.“
„Dann wird es auch so sein. Könnte es auch ein bisschen an dir liegen?“, erkundige ich mich vorsichtig.
„Wie meinst du das?“
Ich sehe, wie Fabian das Gesicht verzieht und befürchte, dass er sich gleich wieder zurückziehen will. Deshalb schnappe ich nach seiner Hand und fahre die Linien mit einem Finger behutsam nach.
„Du hast mir erzählt, wie du versucht hast, dich mit dem Virus zu arrangieren, dass dir die Vorstellung, dass es nur überleben kann, wenn du lebst, geholfen hat. Vielleicht… kannst du diese Dinger als deine Freunde betrachten, die dich unterstützen? Dieser blaue Freund hier…“ Ich nehme die Tablette und fahre damit über seine Lippen, bis er den Mund öffnet. „Und diese beiden hier, die wollen auch mit dir befreundet sein.“
Zuerst guckt Fabian irritiert, aber dann grinst er und greift zum Wasserglas, um die Pillen hinunterzuspülen.
„Okay.“ Er sieht mich mit großen dunklen Augen an und fängt an, auf seiner Unterlippe zu knabbern. „Was ist mit dir?“
Ich brauche einen Moment, bis ich seine Frage verstehe. Dann beginnt mein Herz, wild in meiner Brust zu hämmern.
„Ich will auch dein Freund sein, allerdings nur, wenn du mich nicht so lieblos wegspülst!“, erwidere ich und sehe ihn erwartungsvoll an.
„Natürlich nicht“, raunt er und der Blick, mit dem mich Fabian dabei ansieht, geht mir direkt in den Bauch, breitet sich von dort wie ein heißes Feuer im ganzen Körper aus. Ich beobachte, wie er sich erhebt und zu mir kommt. Es erscheint mir so unendlich lang, bis er mich erreicht und sich rittlings auf meinen Schoß setzt.
Wie im Zeitraffer kommt sein Gesicht näher. Es dauert eine süße Ewigkeit, bis ich seine Lippen sanft und zögernd auf meinen fühle. Dieser Mann bringt mich um den Verstand. Stöhnend schlinge ich meine Arme um seinen Leib und presse meinen Mund fester auf seinen. Fabian seufzt, öffnet die Lippen und lockt meine Zunge. Wir küssen uns gieriger als jemals zuvor. Meine Hände gleiten unter Fabians Shirt, fühlen die Gänsehaut, die seinen Rücken augenblicklich überzieht.
Dann springt er allerdings auf und rennt aus der Küche. Noch vollkommen weich im Kopf bleibe ich sitzen und starre ihm hinterher. Erst nach einer Weile traue ich meinen Beinen zu, dass sie mich unbeschadet aus dem Zimmer bringen. Ich lausche an der Badtür, aber ich höre keine verdächtigen Geräusche. Vorsichtig klopfe ich an.
„Fabian?“
Er öffnet die Tür und lächelt mich schief an. Sein Gesicht ist unheimlich blass und kleine Schweißtropfen perlen von seiner Stirn.
„Mir ist schwindelig, aber das Essen wollte doch nicht raus“, keucht er und hält sich den Bauch.
„Das ist doch gut“, sage ich, aber ich muss ihn gar nicht ansehen, um zu wissen, was für einen Unsinn ich rede.
„Willst du dich hinlegen?“, frage ich und nehme ihn sanft in den Arm.
„Glaub schon…“
„Soll ich … einen Eimer oder so … vor das Bett stellen?“
„Nein, ich schaffe es schon bis ins Bad… falls es nötig ist.“ Angewidert verzieht Fabian das Gesicht.
„Willst du noch was trinken?“
„Nein, will mich nur hinlegen.“
Zielstrebig schiebe ich ihn ins Schlafzimmer und verfrachte Fabian unter die Decke. Einen Moment bleibe ich unentschlossen stehen, dann ziehe ich meine Hose aus und krabble hinter ihn. Er rutscht sofort dicht an mich heran. Ich spüre seinen Hintern an meinem Schoß und unterdrücke ein Stöhnen. Fabian gluckst leise, sodass ich mein
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