positiv verliebt (German Edition)
kommt mir vor, als würde ich übermenschliche Kräfte brauchen, um mich von ihm zu lösen und uns mit Schwung umzudrehen. Fabian liegt schwer atmend unter mir. Seine Hände streicheln meinen Rücken, aber die Augen sind fest verschlossen.
„Sieh mich an“, fordere ich und küsse seine Nase. Er schüttelt den Kopf, schiebt eine Hand in meine Hose und fährt sanft über die Stelle, wo der Rücken in den Hintern übergeht.
„Fabian“, stöhne ich ungehalten. Es gibt nicht viele Stellen, an denen ich so empfindlich bin, wie diese. Er lächelt, lässt seine Finger erneut hauchzart dort entlang fahren. Ich bekomme eine Gänsehaut, die sich vom Rücken bis zu den Oberschenkeln zieht.
„Bitte sieh mich an“, locke ich erneut und spiele mit seinen Lippen.
„Jakob“, haucht er und da ist nicht nur Erregung in seiner Stimme, sondern auch Verzweiflung. Sofort macht sich Sorge in mir breit. Ich rutsche von ihm herunter und nehme ihn fest in den Arm.
„Was machst du nur mit mir?“, frage ich leise und verberge mein Gesicht in seinem Haar. Es duftet gut, ein bisschen nach einer Sommerwiese.
„Ich mag den Tag nicht, aber eigentlich doch und ich weiß gar nicht, wie ich mich verhalten soll“, flüstert Fabian. Ich kann es nicht ändern, ich fange an zu lachen, löse mich von ihm und setze mich auf.
„Wir sind hier, weil ich mir genau das gedacht habe. Es ist unser Jahrestag, obwohl wir vielleicht auch den Tag nehmen könnten, als ich dich in der Toilette gefunden habe. Aber irgendwie ist es für mich dieser… weil das Bild, wie du hier gesessen und gespielt hast, sich tief in mein Herz und mein Gehirn eingebrannt hat.“
Er sieht mich mit seinen großen dunklen Augen an und ich habe Mühe weiterzureden. Denn eigentlich möchte ich mich jetzt am liebsten auf ihn stürzen.
„Ich dachte, wir machen es uns hier gemütlich. Ich habe ein paar Leckereien gekauft und Musik habe ich auch. Wir können auf der Matratze rumliegen und uns gegenseitig füttern, oder wir lassen die Züge fahren oder...“
„Vielleicht nur einen Zug“, gluckst er und dunkelrote Flecken bilden sich an seinem Hals.
„Wieso denkst du die ganze Zeit an Sex?“, frage ich ihn direkt und Fabian senkt den Blick und kaut nervös auf seiner Unterlippe herum. „Versteh mich nicht falsch. Es ist toll! Sonst muss ich dich immer ein bisschen überzeugen und ich mag es, wenn du so gierig bist.“
Eine unheimliche Stille hüllt uns ein und allmählich sickert das Gefühl in mir durch, dass ich ein Idiot bin und die Stimmung versaut habe.
Fabian wollte Sex und ich will auch Sex! Warum habe ich ein Problem gesehen, wo es eigentlich keins gibt?
„Ich wollte dich verführen“, flüstert er. Stöhnend schlage ich mir die Hand vor die Stirn.
„Ich bin ein Idiot!“, fluche ich.
„Nein!“, kommt es hastig von ihm. „Ich wollte dir auch einen Wunsch erfüllen, aber eigentlich weiß ich gar nicht, ob ich das kann.“
„Was für einen Wunsch?“ Im Moment stehe ich so dermaßen neben mir, dass ich tatsächlich ein paar Stellungen durchgehe, die ich schon immer mal probieren wollte. Allerdings als Wunsch würde ich das nicht unbedingt bezeichnen.
„Jakob… mach es mir doch nicht so schwer. Ich weiß, dass du… Denkst du nicht auch andauernd darüber nach?“
Ich starre ihn mit offenem Mund an, während Fabian sich nach vorn und damit auf alle viere fallen lässt und auf mich zukommt. Seine Augen haben dank der Kerzen einen verführerischen Schein. Er leckt sich über die Lippen, die nun sinnlich glänzen.
Dicht vor meinem Gesicht hält er inne und lächelt.
„Ich bin aufgeregt und habe auch ein wenig Angst, aber ich will es, wenn du auch willst.“
„Fabian… du…“ Der Rest meiner Worte wird von seinem Mund verschluckt. Seine Zunge drückt sich gegen meine und verhindert eine weitere Unterhaltung. Ich möchte eigentlich auch gar nicht reden, aber wenn es das ist, was ich glaube, dann müssen wir doch reden. Oder etwas nicht?
„Lass dich fallen“, raunt er gegen meine Lippen. Sinnlich und neugierig, ängstlich, aber doch voller Lust.
„Du willst es?“, frage ich trotzdem und er wimmert, beißt mir in den Hals und nickt.
„Du musst es sagen“, fordere ich ihn auf. „Sag, was du willst.“
Wir sehen uns schwer atmend an. Fabian lächelt und legt eine Hand auf meine Wange.
„Heute ist ein guter Tag… unser Tag und ich denke schon seit einiger Zeit darüber nach, habe mir überlegt wie und wo und… Gott, ich hasse es, so
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