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Post Mortem

Post Mortem

Titel: Post Mortem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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links abbiegen und Salz über die rechte Schulter werfen. Sie kann auch irgendwas M'c/zr-Geografisches gemeint haben. Ganz nahe, wie einem ein Freund steht.«
    »Tanya sagte, sie hätte keine Beziehungen mit Männern gehabt.«
    »Was ist mit Frauen? Ein bisexuelles Dreieck könnte ungemütlich werden, da gab es eins vor ein paar Jahren in Florida, wo eine Frau ihrem Mann von ihrer Freundin in den Bauch schießen ließ, damit sie das Geld von der Lebensversicherung kassieren konnte.«
    »Patty hat mir erzählt, sie wäre asexuell.«
    »Du hast sie nach ihrer sexuellen Orientierung gefragt?«
    »Sie hat es während der Aufnahme zur Sprache gebracht.«
    »Die Aufnahme galt dem Kind, warum sollte da Mamas Sexleben eine Rolle spielen?«
    Darauf hatte ich keine Antwort.
    »Wie sah der Kontext aus, Alex?«, fragte er.
    »Sie wollte mich informieren, dass sie nicht lesbisch war. Aber nicht, um sich zu verteidigen. Eher sachlich, so bin ich nun mal. Dann hat sie mich gefragt, ob ich glaubte, sie wäre nicht normal.«
    »Also war sie verklemmt, was die Möglichkeit betraf, für lesbisch gehalten zu werden. Was bedeutet, dass sie wahrscheinlich lesbisch war. Was bedeutet, dass sie vielleicht Dinge getrieben hat, von denen Tanya nichts wusste.«
    »Ich nehme an, das ist möglich.«
    »Leute, die Geheimnisse haben, teilen in kleinen Häppchen aus, was sie andere Leute wissen lassen möchten, stimmt's? Falls wir damit anfangen, im Leben dieser Frau Ausgrabungen zu machen, könnte Tanya Dinge erfahren, die sie nicht erfahren möchte. Ist sie, psychologisch gesehen, bereit dafür?«
    »Falls sie damit anfängt, auf eigene Faust Ausgrabungen zu machen, könnte das schlimmer sein.«
    »Würde sie das tun?«
    »Sie ist eine entschlossene junge Frau.«
    »Zwanghaft? Rick sagte, Patty hätte Tendenzen in dieser Richtung gezeigt. Hat das Kind angefangen, sie nachzumachen, und deshalb ist es von dir behandelt worden?«
    Ich starrte ihn an. »Sehr gut, Sigmund.«
    »Von all den Jahren, in denen ich deine Weisheit absorbiert habe, musste doch etwas abfärben.« Er öffnete die Fahrertür seines Wagens. »Ich bereite mich auf eine schöne neue Welt voller Fehlstarts und Sackgassen vor.«
    »Dein Optimismus ist rührend.«
    »Optimismus ist Realitätsverkennung für Trottel ohne Lebenserfahrung.«
    »Und was ist Pessimismus?«, fragte ich.
    »Religion ohne Gott.«
    Er stieg ein und ließ den Motor an.
    »Mir ist gerade etwas eingefallen«, sagte ich. »Was ist mit Isaac Gomez? Er hat ein paar ziemlich gute Datenbanken kompiliert.«
    »Petras Wunderkind… yeah, vielleicht hat er ein bisschen Zeit für dich. Hollywood hat im ganzen letzten Jahr keinen einzigen Mordfall gehabt. Falls es so ruhig bleibt, schafft Stu Bishop den Sprung zum stellvertretenden Polizeichef, meint die Gerüchteküche.«
    »Was treibt Petra denn unter diesen Umständen?«
    »Ich würde vermuten, sie kümmert sich um kalte Fälle.«
    »Die erste Adresse von Patty und Tanya war in Hollywood«, sagte ich. »Damals gab es jede Menge Morde. Vielleicht würde Petra gerne etwas hierüber hören?«
    »Ein ungelöster Fall, an dem sie zufällig gerade arbeitet? Wäre das nicht ein toller Drehbucheinfall?
    Klar, ruf sie an. Sprich auch mit Dr. Gomez, falls Petra nichts dagegen hat.«
    »Wird erledigt, Boss.«
    »Wenn du so weitermachst, kleiner Assistent, kommst du vielleicht gerade über die Runden.«
    Ich nahm die Laurel Canyon nach Süden bis in die City und benutzte die rote Ampel an der Ecke Crescent Heights und Sunset, um in der Hollywood Division anzurufen und nach Detective Connor zu fragen.
    »Sie ist nicht da«, sagte die Zivilangestellte.
    »Arbeitet Isaac Gomez noch bei Ihnen?«
    »Wer?«
    »Ein Jungakademiker«, sagte ich. »Er hatte als Praktikant ein Forschungsprojekt zum Thema -«
    »Steht nicht auf der Liste«, sagte die Angestellte.
    »Könnten Sie mich mit Detective Connors Voicemail verbinden?«
    »Voicemail funktioniert nicht.«
    »Haben Sie eine andere Nummer für sie?«
    »Nein.«
    Ich fuhr weiter Richtung Osten. An der Ecke Füller und Sunset ging eine Gruppe skandinavisch aussehender Touristen das Risiko ein, einen Fußgängerüberweg im Sprint zu überwinden, und wurde beinahe von einem Suburban pulverisiert. Diese naiven Europäer, benahmen sich so, als wäre LA. eine richtige Stadt und zu Fuß gehen legal. Ich konnte Milo lachen hören.
    Als ich mich der La Brea näherte, setzte die Sanierung weitere Akzente: Big-Box-Getränkefachmärkte, Einkaufszeilen

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