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Post Mortem

Post Mortem

Titel: Post Mortem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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gewesen sein könnte. Obwohl ich nicht weiß, warum Jordan ihn reinlassen sollte. Es sei denn, Grant war kein Teddybär mit einem einwandfreien Lebenswandel.« Sie lachte. »Kennt jemand einen Richter, der auf dieser Grundlage einen Durchsuchungsbefehl unterzeichnen würde? Wobei ich nicht mal ein Haus habe, das durchsucht werden könnte.«
    »Es gibt noch einen Kandidaten für Mary Whitbreads Sohn«, sagte ich. »Blaise De Paine, der Musiksampier. Fisk und Grant waren De Paines Begleiter. Ich habe Bilder von ihm im Internet gefunden. Er ist blond wie Whitbread. Kleidet sich extravagant und feiert mit schönen Menschen, was ihn zu einem Kandidaten für ein Angeberauto macht.«
    »Sehen wir uns dieses Früchtchen doch mal an«, sagte Petra. Wir gingen in mein Büro, wo ich die Bilder herunterlud.
    Petra sagte: »Er sieht wie ein Junge aus, der sich verkleidet… eine Art Sergeant-Pepper-Retro-Nummer. Nicht dass ich alt genug wäre, mich daran zu erinnern… Mary Whitbread, wie? ›Pain‹
    ist ›bread‹ auf Französisch.«
    Schweigen.
    Milo studierte Blaise De Paines Posen. »Der Typ verkleidet sich nicht, er kostümiert sich… ein Poseur. Was gallisch für ›Angeber‹ ist.«
    »Prätentiös und ein Dieb«, sagte ich. »Ich frage mich, was er sonst noch verbirgt.«

24
    Petra benutzte ihr LAPD-Passwort, um sich im NCIC einzuloggen.
    Das System spuckte zwei Straftäter namens Whitbread aus: Francis Arthur, ein achtundsiebzigjähriger Weißer, vor neunundvierzig Monaten aus einer zwanzigjährigen Gefängnisstrafe wegen Bankraubs auf Bewährung entlassen und wohnhaft in Lawrence, Kansas; Jerry Lee, ein zweiundfünfzigjähriger Indianer, der die zweite Hälfte einer achtzehnjährigen Haftstrafe wegen bewaffneten Raubüberfalls im Staatsgefängnis von North Dakota absaß.
    Eine Überprüfung der Kfz-Zulassungen ergab Mary Whitbreads und den vor vier Jahren ausgestellten Führerschein von Peterson Ewan Whitbread, wohnhaft bei derselben Adresse in der Fourth Street. Seinem Geburtsdatum zufolge war Peterson achtundzwanzig Jahre alt. Ein Meter siebzig, neunundfünfzig Kilo, blond und blauäugig.
    Vor vier Jahren hatte er seine Haare lang und strähnig getragen. Halb geschlossene Augen verkündeten Langeweile. Ohne Mascara, die Stachelfrisur und Disko-Klamotten nur ein weiteres nichtssagendes Babyface, das missmutig aussehen wollte.
    »Peterson Whitbread ist nicht gerade ein toller Hip-Hop-Name«, sagte Petra. »Ich kann verstehen, warum er sich einen neuen zugelegt hat. Mit vierundzwanzig immer noch bei Mommy hausen wäre auch nicht gut für das Image.«
    »Einer von Robins Gewährsmännern glaubt, er wohnt in einer der Vogelstraßen«, sagte ich.
    »Das Geschäft muss gut gehen. Was für ein Vogel?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wer ist der Gewährsmann?«
    »Er scheint nicht über das beste Gedächtnis zu verfügen.« Ich berichtete ihnen.
    Petra beugte sich näher zum Bildschirm. »Er hat Mascara aufgelegt… sieht auch nach Nagellack aus. Michael Jackson als Albino.« Sie lehnte sich wieder zurück. »Ein kleiner Angeber wie der hier würde sich definitiv Muskelmänner mieten. Aber wenn er wirklich einen Auftrag für den Mord an Lester Jordan wegen etwas erteilt hat, was mit Patty zusammenhängt, dann müsste das Motiv in die Zeit zurückreichen, als Patty sich um Jordan gekümmert hat. Und damals wäre das Weißbrot irgendwo zwischen zehn und sechzehn gewesen.«
    »Die Pubertät ist nichts anderes als zeitweilige Psychopathie, stimmt's?«, sagte Milo.
    »Manchmal permanente«, erwiderte sie. »Was für eine Art Verbindung zwischen einem Teenager-Bösewicht und einer gutbürgerlichen Krankenschwester wäre dann einen Mord wert?«
    »Das einzige Bindeglied zwischen einem Punk, einem Junkie und einer Krankenschwester, das ich sehen kann, ist du-weißt-schon-was.«
    »Falls Patty sich mit einem kleinen Verbrecherpunk eingelassen und Rauschgift vertickt hat, warum sollte sie dann Jahre später eine Wohnung von der Mommy des Punks mieten?«, fragte sie.
    »Vielleicht ist die schreckliche Sache passiert, nachdem sie in die Fourth Street umgezogen war«, antwortete ich.
    »Wie sah dann die Verbindung zu Jordan aus?«
    »Es muss ja nicht bedeuten, dass sie den Kontakt zu Jor dan abgebrochen hat, nur weil sie nicht mehr seine Nachbarin war.«
    »Eine dauerhafte Beziehung? Okay, prima. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass Isaac keine Mordfälle auf oder in der Nähe der Fourth während der Zeit gefunden hat, als Patty dort

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