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Post Mortem

Post Mortem

Titel: Post Mortem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Heimatstadt ist Chicago.«
    »Eine alte Nachbarin?«, fragte Petra.
    »Wir sind in verschiedenen Vierteln aufgewachsen. Ich lernte Maria durch meine Aktivitäten als Gesetzeshüter kennen.«
    »Waren Sie ein Cop?«
    »Ich hab daran gedacht, einer zu werden. Nur kurz, bei all der Perfidie und Korruption - nichts für ungut, Detectives, aber Chicago war damals eine interessante Stadt, und manchmal war es schwer, die Guten von den Bösewichtern zu unterscheiden.«
    »Wie sah denn Ihre Verbindung mit den Cops aus?«
    »Ich habe ein wenig Sicherheitsberatung für verschiedene Politiker gemacht. Das brachte mich gelegentlich mit Ihren Pendants in Windy City zusammen. Aufgrund meiner Vertrautheit mit verschiedenen Individuen italienischer Abstammung -«
    »Nein, stopp«, sagte Wanamaker.
    »Wesley«, sagte Fortuno, »zu irgendeinem Zeitpunkt müssen Sie so etwas wie Vertrauen entwickeln. Ich habe nicht die Absicht, gegen unsere Vereinbarung zu verstoßen, und wenn auch nur aus dem Grund, dass ein Verstoß nicht in meinem Interesse wäre. Die Ereignisse, die Detective Connor interessieren, liegen weit vor allen, um die es Ihnen geht, und ich sorge einfach für ein wenig Kontext.«
    »Sorgen Sie anders dafür.«
    Fortuno zog die Lippen zurück, kratzte an blassem, rosafarbenem Zahnfleisch. »Ich habe Maria Baker vor mehr als dreißig Jahren kennen gelernt.«
    »Wo?«, fragte Petra.
    »Falls meine Erinnerung mich nicht trügt, habe ich sie zum ersten Mal in einem Club namens The Hi Hat gesehen. Maria tanzte dort und in anderen Nachtlokalen.« Echsenlächeln. »Sans Klamottes.
    Die Besitzer des Hat und der anderen waren verschiedene Individuen einer… gewissen mediterranen Herkunft. Von Zeit zu Zeit war Maria in eine Romanze mit einigen dieser verschiedenen Individuen wie auch mit anderen Individuen verwickelt.«
    »Anderen?«
    Fortuno lächelte. »Komiker, Schlagzeuger, gemischtes Gesindel. Maria war ziemlich… leicht zufriedenzustellen. Leider kam eine Zeit, als eins der Individuen - einer gewissen Herkunft - auf eine höchst unnatürliche Weise verschied und Maria Baker sich Sorgen um ihre persönliche Sicherheit machte. Ich war gerade nach Los Angeles umgezogen und durch meine Verbindungen mit der Polizei in beiden Städten in der Lage, ihre Übersiedlung hierher zu bewerkstelligen. Maria gefiel das Klima hier sehr. In meteorologischer wie in beruflicher Hinsicht.«
    »In ihrem Beruf als Stripperin.«
    »Sie arbeitete auch in anderen Bereichen des Showbusiness.«
    »Sie wurde Castingagentin«, sagte Milo. Fortuno brach in Lachen aus. »Was ist so lustig?«, fragte Petra. »Wer hat Ihnen das gesagt?«
    »Sie selber.«
    »Maria, Maria«, sagte Fortuno. Er summte ein paar Takte aus dem Song der West Side Story. »Das war Musik, Leonard Bernstein… Detectives, der wichtigste Aspekt des Castings, dem Maria Baker jemals begegnet ist, war das Ablegen ihrer Kleidung für Herren in Canoga Park.«
    »Als Pornoschauspielerin?«, fragte Petra.
    »Ich bin sicher, dass niemand von uns zu den Liebhabern des Genres gehört«, sagte Fortuno. »Wir alle wissen jedoch, dass das wirkliche Hollywood tatsächlich Canoga Park ist.«
    »Mary Whitbread war ihr Künstlername? Das klingt nicht besonders sexy.«
    »Das Genre greift auf Klischees zurück, Detective. Oder tat es zumindest damals, als das Produkt noch in Kinos gezeigt wurde und man Plots für unverzichtbar hielt. Ein gebräuchliches Motiv ist das missbrauchte unschuldige Dienstmädchen. Ein ziemlich erfolgreiches Stück war ein abendfüllender Spielfilm mit dem Titel Verlust ihrer Unschuld. Die Handlung war abgedroschen, aber wirkungsvoll. Eine viktorianische Kammerzofe reist nach London und wird von Lords und Herzögen und dergleichen verführt.«
    »Die Zofe war Mary Whitbread.«
    »Vor dreißig Jahren«, sagte Fortuno, »sah sie aus wie das Mädchen von nebenan. Der Regisseur hielt sie für derart perfekt, dass er ihren echten Namen als Basis für ihren nom de film benutzte.«
    »Baker zu Whitbread.«
    Fortuno schloss die Augen. »Die Essenz rehäugiger viktorianischer Reinheit. Sogar während ihre Öffnungen erforscht wurden.«
    »Wer war der Regisseur?«
    »Ein Gentleman namens Salvatore Grasso. Verstorben.«
    »Auf höchst unnatürliche Weise?«
    »Falls Sie einen Herzschlag unnatürlich finden.«
    »Rehäugige Reinheit«, sagte Milo. »Sie sind ein Fan ihrer Arbeit.«
    »Im Gegenteil, Lieutenant Sturgis. Sie langweilt mich.« Er schloss halb die Augen. »Wie sie Sie mit

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