Post Mortem
belastende Bilder von Prominenten verkauft.«
Wanamaker sagte: »Seien Sie vorsichtig.«
»Wesley, ich schulde diesen guten Leuten etwas.«
»Seien Sie vorsichtig.«
Fortuno seufzte. »Obwohl ich mich hier auf hauchdünnem Eis bewege, glaube ich innerhalb der Grenzen von Special Agent Wanamakers Zustimmung sagen zu können, dass Mr.
De Paine in den Besitz von Daten geriet, die verschiedene, für mich aus Gründen interessante Individuen betrafen, auf die ich nicht genauer eingehen kann noch werde.«
»Verkauft er auch Drogen?«, fragte Petra.
Fortuno warf einen Blick auf Wanamaker. Der Agent blieb stumm. »Falls ja, wäre ich nicht schockiert. Ich habe jedoch nicht aus erster Hand Kenntnis von solchen Transaktionen und besitze in der Tat eine starke Abneigung toxischen Substanzen gegenüber, weil sie dem Körper Oxide entziehen.« Er hob den Orangensaft in die Höhe. »Vitamin C.«
»Mit welchen Substanzen handelt De Paine?«
»Ich würde seine Aktivitäten… als eklektisch bezeichnen.«
»Heroin?«
»Das würde mich nicht schockieren.«
»Kokain?«
»Die gleiche Antwort.«
»Ecstasy?«
»Detective Connor«, sagte Fortuno, »der fragliche junge Mann ist unternehmungslustig. Ein Typus, mit dem wir bestimmt beide vertraut sind.«
»Was ist das für ein Typus?«
»Die Ich-Generation. So viele von ihnen sehnen sich nach Ruhm, obwohl es ihnen an Talent mangelt. Vom moralischen Kern ganz zu schweigen.«
»Was haben Sie De Paine für seine Informationen gegeben?«, fragte Petra.
Wanamaker schwenkte einen Finger. »Vorsicht.«
»Haben Sie ihm Rauschgift für persönliche Daten gegeben?«
»Wechseln Sie das Thema, Detective«, sagte Wanamaker.
Fortunos Wangen zitterten. »Wesley, ist irgendjemand im gesamten Verlauf meiner Beziehung mit Ihnen, Ihren Kollegen und Ihren Vorgesetzten - ist da irgendjemand über die Andeutung eines Beweises gestolpert, ich hätte irgendetwas mit Rauschgift zu schaffen gehabt, was darüber hinausging, dass ich den Kindern von Mandanten dabei geholfen habe, clean und nüchtern zu werden?« Wanamaker sah auf seine Uhr.
»Wie lange waren Sie und De Paine miteinander im Geschäft?«, fragte Petra.
»Eine Weile«, sagte Fortuno. »Monate oder Jahre?«
»Das Letztere.«
»Wie viele Jahre?«
»Da müsste ich in meinen Unterlagen nachsehen.«
»Machen Sie eine grobe Schätzung.«
»Fünf ist eine schöne runde Summe.«
»Was ist mit Robert Fisk?«
»Wer soll das sein, Detective?«
»Ein bekannter Komplize von De Paine.« Petra zeigte Fortuno das Verbrecherfoto.
»Er sieht aus wie ein äußerst verärgerter Mensch. Böse Augen… Ist er De Paines Mann fürs Grobe?«
»Wie kommen Sie auf die Idee?«
»Weil De Paine ein Waschlappen ist, der Konfrontationen aus dem Weg geht. Weil Sie sich nicht an einem Ihrer arbeitsreichen Tage die Zeit für einen Besuch bei mir genommen hätten, wenn es um einen Ladendiebstahl ginge.«
»Sie kennen Fisk nicht.«
»Weder je von ihm gehört, noch ihn je gesehen.«
»Was ist mit Moses Grant?« Sie hielt ihm das Foto der Zulassungsstelle hin.
»Diesen Mann habe ich in De Paines Gesellschaft gesehen«, sagte Fortuno. »Ich glaube, De Paine bezeichnete ihn als seinen Diskjockey. Ein weiterer Möchtegernmusiker. Falls man das Musik nennen kann.«
»Was?«
»In weniger progressiven Zeiten hätte man es als Dschun gelrhythmen bezeichnet. Da ich aus Chicago stamme, ist Si-natra mehr nach meinem Geschmack.«
»Sinatra kam aus New Jersey.«
»Seine Musik wird in Chicago geschätzt.«
»Erzählen Sie mir von Moses Grant.«
»Ich habe ihn mehrere Male in Mr. De Paines Gesellschaft gesehen - drei oder vier Mal. In meiner Gegenwart hat er nicht den Mund aufgemacht. Meinem Eindruck nach war er ein Lakai. Ich glaube, ich habe ihn Mr. De Paines Wagen fahren sehen.«
»Was für ein Fahrzeug?«
»Zwei Fahrzeuge, um genau zu sein. Einer dieser spritschluckenden Hummer und eine Lexus-Limousine. Der Lexus gehört Mr. De Paines Mutter.«
»Mary Whitbread.«
Fortuno lachte leise.
»Was ist so lustig?«, fragte Petra.
»Wie sie dazu kam, sich diesen Namen zu geben.«
»Sie kennen sie.«
»Das«, sagte Fortuno, »ist eine lange Geschichte.«
»Wir haben Zeit.«
»Einundvierzig Minuten, um genau zu sein«, sagte Wanamaker.
Fortuno zog einen Slipper aus, schob einen Finger zwischen die Zehen, grub und kratzte, brachte etwas zum Vorschein, das ihn zu fesseln schien. Petra sagte: »Mary Whitbread.«
»Ihr eigentlicher Name ist Maria Baker. Ihre
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