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Poul Anderson

Poul Anderson

Titel: Poul Anderson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Feind aus dem All
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die er sich verlassen kann. Er muß natürlich heimlich kommen. Dann können Sie ihm diese Radeef zeigen. Danach können wir Sie vielleicht irgendwo verstecken, während er an die Arbeit geht, um den Feind unschädlich zu machen.«
    »Wenn Sie glauben, daß Sie mich ein zweites Mal überrumpeln können, so täuschen Sie sich«, schnaubte Radeef. »Sie tun mir alle leid!«
    »Oh, es gibt andere Wege«, sagte Hansen ruhig. »Deine Körperfunktionen sind bestimmt unseren verwandt, wenn man von eurer Fähigkeit, die Zellform zu verändern, absieht. Ich bin ziemlich sicher, daß ein kleiner Schuß Skopolamin oder einer ähnlichen Droge dir die Zunge lösen würde. Oder ein guter Insulinschock würde bestimmt formändernde Zuckungen auslösen.«
    Sie wich diesmal seinem Blick aus. Plötzlich wirkte sie einsam und verloren. Ich hätte nicht in ihrer Haut stecken mögen, eine Gefangene in den Händen verzweifelter, zu allem entschlossener Feinde.
    »Gut ...« Regelin rieb seine Stirn, deren Antennen vor Müdigkeit schlaff nach unten hingen. »Ich kann Yueth einen Brief schreiben, ihm die Geschichte erzählen und ihn bitten, im Namen unserer alten Freundschaft herzukommen und sich davon persönlich zu überzeugen. Ich denke, er wird kommen, selbst wenn er die Geschichte nicht glaubt. Aber wie soll ich ihm die Nachricht unauffällig zukommen lassen?«
    »Ich werde hier gebraucht«, sagte Hansen. »Aber ich könnte veranlassen, daß der Brief überbracht wird. Hier im Dorf wohnt ein pfiffiger Junge, der manchmal Besorgungen für mich erledigt und brennend gern einmal in die Stadt fahren würde. Ich könnte ihm eine glaubhafte Geschichte erzählen, vielleicht, daß man von diesem Yueth Penicillin bekommen könnte, und daß er versuchen sollte, welches zu kriegen. Gott weiß, daß ich es wirklich nötig brauche!«
    Ich wollte schon zustimmen, aber dann bezwang ich den Impuls. »Die Marsier wissen, daß so ein Ansinnen lächerlich ist. Yueth gehört dem Geheimdienst an.«
    »Aber sie brauchen das auch nicht zu glauben. Ich erzähle die Geschichte bloß dem Jungen, damit er den Mund hält und sich nicht wundert. Die Marsier werden lediglich erfahren, daß es sich um eine persönliche Botschaft für Yueth handelt. Ich weiß, daß viele von ihnen von Erdbewohnern um dieses oder jenes angegangen werden.«
    »Unven!« Regelins Augen strahlten. »Ich denke, Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen, Doktor. Auf diese Weise könnten wir es schaffen!«
    »Also, dann los. Dort ist mein Schreibtisch. Schreiben Sie Ihren Brief.«
    Während Regelins große Gestalt sich mühsam in den Sessel quetschte, wandte sich Hansen an mich. »Sie können natürlich nicht hierbleiben«, sagte er. »Ich könnte Sie nicht mit Sicherheit verbergen, und im Dorf gibt es eine ganze Menge Leute, die Sie freudig verraten würden, um die hohe Belohnung kassieren zu können. Sie brauchen ein Versteck. Yueth kann zu mir kommen, und ich kann ihm dann den Ort mitteilen.«
    »Okay«, sagte ich. »Wo?«
    Er lächelte. »Sie sehen aus, als ob Sie auch etwas Erholung und Ruhe brauchen. Warum spannen Sie nicht ein paar Tage aus und angeln ein bißchen? Ich besitze eine Blockhütte, die etwa hundertfünfzig Kilometer von hier entfernt ist, droben im Arrowheadbezirk. Ich wette, daß es im Umkreis von dreißig Kilometern keine Nachbarn gibt. Ein gutes Versteck.«
    »Und Alice«, sagte Kit.
    »Sie muß hierbleiben. Hier ist sie auf jeden Fall sicher. Ich kann das Kind ganz gut verstecken. Es wird der Kleinen an nichts fehlen, das verspreche ich Ihnen.«
    Kit nickte langsam und schwieg.
    »Und Sie brauchen was zu essen«, sagte Hansen. »Ich habe noch genügend Vorräte an Konserven im Keller. Davon werden wir was in Ihren Wagen laden.«
    »Aber Sie brauchen doch selbst ...«
    »Ich komme schon zurecht. Kommen Sie, helfen Sie, damit wir fertig werden.«
    Wir schleppten einige Kartons in das Auto und gaben uns alle Mühe, keinen Lärm zu machen, damit in den umliegenden Häusern niemand wach wurde.
    »Das wird für zwei Wochen reichen«, sagte Hansen schließlich. »Sie müßten eigentlich genügend Fische fangen, um Ihre Rationen beträchtlich zu strecken. Noch nie habe ich hier im Norden einen so fischreichen See gesehen.«
    Wir kehrten in das Haus zurück, und er gab mir eine Landkarte. Ich faltete sie zusammen und sagte: »Doktor, ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll.«
    »Brauchen Sie auch nicht«, brummte er.
    Regelin beendete seinen Brief, klebte den Umschlag zu

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