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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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so gut wie niemand aufhielt, vom Laufband stieg. Der Klingelton – ein dreimaliges rasches Piepen, das sich unentwegt wiederholte – zeigte an, dass der Anruf vom Kommandozentrum kam. Obwohl ihr Puls bereits raste, machte ihr Herz einen Satz.
    »Tanzer«, meldete sie sich.
    »Bleiben Sie in der Leitung«, sagte eine Stimme, »Commander Fowler möchte Sie sprechen.« Es klickte zweimal.
    »Jessica, ich binʼs, Bo. Wir haben Alarmstufe Rot.«
    Mit einem Mal zeigten alle Fernsehschirme, die vor den Dutzenden Laufbändern und Steppern, Ruder- und sonstigen Trainingsgeräten an den Wänden des todschicken Studios hingen, ein und dasselbe Bild: eine aus großer Entfernung aufgenommene Live-Aufnahme mehrerer gewaltiger Rauchpilze – orangefarbene und schwarze Explosionen, die sich am Horizont ausbreiteten. An mehreren Stellen schossen Flammen in die Höhe. Sie rannte zum nächstgelegenen Bildschirm und las den am unteren Bildrand durchlaufenden Ticker.
    »Long Beach?«
    »Positiv«, antwortete Fowler, der für das Anti-Terror-Zentralkommando des FBI zuständige Agent. »Der Hafen wurde ausgelöscht.«
    »Chiles?«
    »Ist bereits unterwegs ins Weiße Haus. Sie sollen sich dort mit ihm treffen. Mittlerweile dürfte schon ein Wagen draußen auf Sie warten.«
    »Legen Sie nicht auf!«
    Jessica stürzte durch den Trainingsraum in die Damenumkleide, schnappte sich ihre Sachen aus dem Schließfach und rannte aus dem Studio. Mit schnellen Schritten lief sie die M Street entlang auf einen schwarzen Wagen zu. Aus seinem Auspuff kamen Rauchwölkchen.
    »Was haben wir?«, fragte sie ihr Handy. Sie ließ sich auf den Rücksitz plumpsen.
    »Eine verdammte Schweinerei, Jess. Vor nicht mal zehn Minuten kam es am Hafen von Long Beach zu einer gewaltigen Explosion, Ursache unbekannt. Den Satellitenbildern nach zu urteilen, ist an Land eine Bombe hochgegangen.«
    »Also nicht an Bord eines Schiffs?«
    »Nein. In Long Beach gibt es ungefähr 40 Piers. Die meisten wurden zerstört, außerdem einige Schiffe, darunter ein Supertanker von Exxon. Laut einem Vertreter der Firma hatte die Entladung noch nicht begonnen. Das heißt, beinahe zwei Millionen Barrel Erdöl heizen das Feuer zusätzlich an.«
    »Wie viele Tote?«
    »Es liegen noch keine Schätzungen vor. Im Hafen arbeiten Tausende von Menschen. Es war Frühschicht, von vier bis zwölf, da ist am meisten los. Wenn ich grob schätzen sollte, würde ich sagen: 1000 bis 2000 Opfer.«
    Jessica zog sich auf dem Rücksitz der Limousine um, die dem Weißen Haus entgegenraste.
    »Bereiten wir ein Memo vor, um den Präsidenten auf den aktuellen Stand zu bringen. Wir müssen drastische Maßnahmen ergreifen und alle Häfen, Flughäfen, das Übliche, sofort abriegeln. In drei Minuten will ich die Bestätigung auf meinem Blackberry haben.«
    »Schon erledigt.«
    »Sie sind gut, Bo.«
    »Ich hatte eine gute Lehrerin.«
    Sie klappte ihr Handy zu, während die Limousine durch das rückwärtige, zwischen dem alten Executive-Office-Gebäude und dem Westflügel gelegene Tor auf das Gelände des Weißen Hauses einbog. Ihr Handy klingelte erneut – schon wieder das Kommandozentrum.
    »Tanzer!«
    »CENCOM, bleiben Sie bitte dran! Terry Savoy möchte Sie sprechen.«
    Es klickte zweimal, dann hörte sie Savoys Stimme in der Leitung.
    »Hi, Jessica! Ich binʼs, Terry.«
    »Hi, Terry.«
    Sie zögerte, überlegte, was sie sagen sollte, und fragte sich, ob er schon Bescheid wusste. »Wie gehtʼs Teddy Marks?«
    »Das Wort, das mir als Erstes einfällt, ist ›rüstig‹. Aber wenn er das mitkriegt, tritt er mir wahrscheinlich in den Hintern.«
    »Gut! Hören Sie, ich habe keine Zeit, lange zu quatschen. Ich bin auf dem Weg ins Weiße Haus. In Long Beach ist eine Bombe hochgegangen.«
    »Ich weiß. Deshalb rufe ich ja an.«
    »Ich muss in den Situation Room. Ich melde mich später bei Ihnen.«
    »Warten Sie, Jess.«
    »Was ist?«
    »Denken Sie daran, was wir besprochen haben? Haben Sie schon angefangen, das Interagency-Team unter die Lupe zu nehmen?«
    »Ja. Ich habe mit Chiles gesprochen und ein Team darauf angesetzt. Wir nehmen uns jeden vor, der bei der Sitzung dabei war, in der wir über Deweys Ausschleusung sprachen.«
    »Gehen Sie jetzt wieder zu einer Interagency-Sitzung?«
    »Ja.«
    »Das ist bloß meine bescheidene Meinung, aber ich finde, Sie sollten sich besser nicht in die Karten schauen lassen. Niemand aus dem Interagency-Team darf wissen, dass Dewey nach Madradora noch einmal angerufen hat. Lassen Sie

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