Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)
beschienenes Lehmhaus, dahinter eine von Schnee bedeckte dunkelbraune Hügellandschaft.
»Das verkaufe ich nicht. Es sei denn, Sie wollen es wirklich haben. Es kostet eine aberwitzige Summe.«
»Wie aberwitzig denn?«
»Fünf Millionen.«
Fortuna zögerte einen Augenblick und betrachtete das Gemälde. »Gekauft!«
»Darf ichʼs wenigstens so lange behalten, bis die Party vorbei ist?«, fragte Caravelle lachend.
»Ja. Aber verkaufen Sie es bloß nicht an jemand anders weiter.«
Fortuna ging an die Bar und orderte einen Mojito. Anschließend drehte er eine Runde und unterhielt sich mit mehreren Leuten, die er kannte – mit dem Geschäftsführer von ABC, einem Teilhaber von Blackstone, den er aus der gemeinsamen Studienzeit in Princeton kannte, und einigen weiteren Gästen. Er bestellte noch einen Mojito und dann noch einen.
Er ging weiter und setzte sich neben ein blondes Model aus Russland, Olga. Sie hatte fantastische Augen und eine scharf geschnittene, mediterrane Nase. Eine Freundin begleitete sie, ebenfalls eine Russin, mit langen braunen Haaren. Die Blonde war Fortuna lieber. Die beiden saßen auf einem roten Ledersofa und unterhielten sich auf Russisch.
»Hallo.« Er nahm neben ihnen Platz.
»Hi, fröhliche Weihnachten«, sagte die Brünette mit breitem russischem Akzent.
»Hi.« Die Blondine lächelte Fortuna an.
Auf Russisch meinte sie zu der brünetten Schönheit: »Der ist vielleicht niedlich. Was meinst du, sollen wir mit ihm nach oben gehen und uns die Seele aus dem Leib vögeln?«
Fortuna lächelte. »Das wäre nett«, meinte er, ebenfalls auf Russisch.
Auf die erste Überraschung folgte kollektives Gelächter.
Als sie durch die Eingangshalle liefen, blieb er an der Bar stehen und schnappte sich zwei Flaschen Cristal und drei Gläser.
Er führte die Mädchen nach oben in eine Zimmerflucht im westlichen Flügel des Hauses, gleich neben dem Swimmingpool.
Als Erstes stiegen sie in ein warmes Schaumbad in einem großen Marmorbecken. Fortuna sah den beiden Mädchen zu, wie sie sich küssten. Eines der Models kniete sich hin und begann, die andere zu lecken, während Fortuna sie minutenlang nur beobachtete. Anschließend glitten sie zu Fortuna hinüber und er schlang die Arme um beide. Die Brünette tauchte im Wasser unter und fing an, ihn zu lutschen, während er mit der Blonden knutschte. Als ihre Freundin auftauchte, um Luft zu holen, lachten sie alle. Die beiden Models wechselten sich ab.
Nach dem Bad gingen sie ins Schlafzimmer. Sie hatten sich alle weite Frotteebademäntel übergezogen. Die Blonde holte ein silbernes Kästchen aus ihrer winzigen Handtasche. Fortuna nahm einen in Nussbaumholz gerahmten Spiegel von der Wand und die Blondine legte mehrere Linien Kokain aus. Fortuna fischte eine druckfrische Banknote aus seiner Tasche und rollte sie zusammen. Abwechselnd schnupften sie die Lines. Wenig später fielen die Bademäntel und sie begannen mit dem Sex.
Stunden später, als der Lärm der Feiernden allmählich verstummte, wiegte der stete, beruhigende Rhythmus des ans Ufer schwappenden Wassers sie in den Schlaf.
Viel später erwachte Fortuna mit der schlafenden Blondine im Arm. Die Füße der Brünetten lagen direkt neben seinem Kopf. Er sah auf seine Armbanduhr. 5:45 Uhr.
Leise stand Fortuna auf und zog sich an. Er verließ das Zimmer und lief nach unten. Dort schlenderte er durch das riesige Wohnzimmer, um noch einmal einen Blick auf den OʼKeeffe zu werfen. Unter dem Gemälde lag ein Umschlag auf dem Kaminsims. Darauf stand nur ein Wort: »Alex«.
Er öffnete den Brief.
AF,
Falls Sie Lust haben, Squash zu spielen, rufen Sie mich an. Ich hoffe, das Gespann aus Russland hat Ihnen gefallen. Ich lasse Ihnen den OʼKeeffe nach Manhattan schicken.
– Caravelle
Fortuna ging zur Garderobe und suchte seinen Mantel. Er fand ihn nicht, ging zur Tür und wurde draußen von bitterer Kälte empfangen. Das machte ihn munter. Am anderen Ende des Wendehammers stand der Aston Martin. Er ging zu seinem Wagen und stieg ein. Der Schlüssel steckte im Zündschloss. Er startete den Motor und schoss die lange Kiesauffahrt entlang.
Zurück in seinem Anwesen in East Hampton ging er direkt ins Arbeitszimmer und rief in Manhattan an.
»Guten Morgen«, meldete sich Karim. »Noch kein Anruf von Buck.«
»Ich habe gestern Abend mit ihm gesprochen«, sagte Alex. »Wo ist der Fernzünder?«
Karim zögerte eine Sekunde. Er räusperte sich. »Der in Easthampton liegt in der unteren Schublade deines
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