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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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fliegen?«
    »Nach Paris. In Wirklichkeit steuern wir Beirut an. Aber das brauchen die erst zu erfahren, wenn wir über dem Atlantik sind.«
    Fortuna legte auf und ging in sein Schlafzimmer. Unter dem Bett zog er eine bereits gepackte Reisetasche hervor. Darin befanden sich etwas Kleidung, ein Laptop, auf dem alle Informationen gespeichert waren, die er brauchte, sowie Ausweispapiere. Alles andere – Fotografien, Diplome, alles, was ihn an sein Leben in den USA erinnerte – ließ er zurück. Erneut wurden alle Brücken hinter ihm abgebrochen. Nur diesmal tat er es aus freien Stücken.
    Ein letztes Mal ließ er den Blick durch das Zimmer wandern.
    Zehn Minuten nach der Abfahrt in Teterboro kam der schwarze Geländewagen vor dem Wolkenkratzer, in dem sich Fortunas Penthousewohnung befand, zum Stehen. In silbernen Lettern prangte über den Glastüren, die den Eingang zu dem eleganten, aus Granit errichteten Vorkriegs-Apartmenthaus darstellten, die Nummer 1040.
    Es herrschte dichtes Schneetreiben. Die ganze Szenerie wirkte auf fast unheimliche Art friedlich. Der Portier, ein schmächtiger, junger Mann, sah den dicken Schneeflocken zu, die vom Himmel fielen. Er stand direkt vor dem Eingang. Die Lobby in seinem Rücken, in tiefes Rot getaucht, wurde von einem von der Decke hängenden Kristalllüster beleuchtet.
    Dewey und die beiden FBI-Agenten sprangen im typischen Outfit einer SWAT-Einheit aus dem Wagen und rannten mit gezückten Waffen auf den Eingang zu. Die FBI-Männer hielten jeweils eine automatische HK-MP7-Maschinenpistole schussbereit in der Hand. Zusätzlich verfügten sie über Handfeuerwaffen, die sie an einem Hüftholster trugen. Dewey ging mit einem halb automatischen Colt M1911 Kaliber 45 in den Einsatz, außerdem verfügte er über einen Colt-M203-Karabiner – ein Sturmgewehr mit Granatwerferaufsatz und vollem Magazin mit 5,56-Millimeter-Geschossen – sowie, zur Sicherheit, zwei abschussbereiten Granaten über der Schulter.
    »Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«, erkundigte sich der Portier.
    Einer der Agenten hielt ihm seinen Ausweis unter die Nase.
    »FBI. Treten Sie zur Seite. Wir sichern das Gebäude.«
    »Was ...«
    »In welcher Etage wohnt Alexander Fortuna?«, fragte Dewey.
    Der Portier brachte kein Wort heraus.
    »Welche Etage?«, schnauzte Dewey ihn an.
    »Penthouse«, krächzte der Mann.
    »Die Schlüssel«, sagte Dewey. »Und dann machen Sie, dass Sie hier wegkommen.«
    Vor Angst wie gelähmt reichte der Mann Dewey eine kleine graue Karte. Gemeinsam mit den beiden Agenten hastete Dewey zur Mitte der Eingangshalle, wo sich die Aufzüge befanden.
    Er konnte regelrecht spüren, dass sie sich dem Ziel ihrer Mission näherten. So erschöpft und mitgenommen er in Kuba gewesen sein mochte, das schien nun alles wie weggeblasen. Eine angenehme Wärme durchflutete seinen Körper. Er hatte einen salzigen Geschmack im Mund, die Wirkung des Adrenalins. Sein Herz raste, als er die Karte vor dem kleinen schwarzen Sensor neben dem Aufzug schwenkte und anschließend die Kabine betrat. Er strich mit der Karte über das rote Lämpchen und drückte eine Taste mit der Aufschrift PH.
    Der Fahrstuhl glitt 28 Stockwerke in die Höhe.
    Eilig überprüfte Dewey noch einmal das Magazin seiner Waffe. Von der Stirn, den Achselhöhlen und der Brust troff der Schweiß. Schweigend sah er die beiden Agenten an.
    »Wir legen alles um, was sich bewegt«, erklärte einer der beiden.
    »Und finden den Zünder«, sagte Dewey.
    »Ja, den auch«, meinte der andere Agent.
    Fortuna ging durch den Flur ins Wohnzimmer. Auf dem Sims über dem offenen Kamin stand das Ebenholzkästchen. Er öffnete es, nahm den Zünder heraus und verstaute ihn in der Reisetasche. Dann stellte er die Tasche vor dem Aufzug ab und lief zur Küche, wo er ein Tetrapak Orangensaft aus dem Kühlschrank holte, den Deckel abschraubte und direkt aus der Packung trank. Mehr als zwei Stunden lang hatte er am Computer gesessen. Er hielt es vor lauter Durst kaum noch aus.
    Plötzlich ertönte das Bimmeln der Aufzugsglocke. Jemand kam herauf.
    Fortuna ließ die Saftpackung zu Boden fallen. Er sprintete den Korridor entlang, zurück zur Reisetasche. Das Einzige, was ihn jetzt noch kümmerte, war der Zünder. Der Aufzug befand sich knapp zehn Meter entfernt. Er rannte durch den spärlich beleuchteten Flur. Doch mit einem Mal leuchtete das kleine grüne Lämpchen über der Tür auf. Es bimmelte erneut und Fortuna blieb stehen, als sei er gegen eine Wand gelaufen. Er würde

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