Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)
Dokumente, Zeitungsausschnitte und Fotos von Ted Marks.
Weitere Akten; Savage Island. Capitana. Er zog die Mappe heraus und stieß auf Grundrisszeichnungen der Anlage.
Dann zwei Wörter, die ihm die Sprache verschlugen: »Andreas, Dewey«. Er blätterte darin. Fotos von ihm, teilweise Jahre alt, Meldungen zu seinem Gerichtsprozess, Aufnahmen von seiner Frau Holly und von Robbie.
Fortuna schlich in die fensterlose Vorratskammer, die sich an die Küche anschloss, schob auf einem breiten, brusthohen Regal ein paar Nudelpackungen beiseite und kletterte hinauf, sodass er sich auf Augenhöhe mit der Tür befand. Behutsam schob er sie zu.
Fortuna wartete eine quälende Minute lang. Er hörte keine Schritte, nichts, nur Stille. Eine weitere Minute verstrich. Dann geschah, womit er gerechnet hatte. Durch einen schmalen Spalt fiel auf einmal grelles Licht, als jemand die Tür aufmachte.
Zuerst erschien der schwarze Umriss des Laufs einer Maschinenpistole, dann trat die Person, die die Waffe hielt, lautlos in die Kammer. Fortuna hörte die Hand des Agenten, nur wenige Zentimeter von seinem Kopf entfernt, auf der Suche nach dem Lichtschalter leise über die Wand streichen.
Er rammte dem Mann die rasierklingenscharfe Messerspitze in den Hals und riss sie brutal zur Seite, stach bis ins Genick. Die Klinge überwand Haut, Muskeln und Knorpel. Fortuna stieß mit solcher Wucht zu, dass er alles bis auf die Wirbelsäule durchtrennte. Ebenso schnell zog Fortuna das Messer wieder zurück. Der Mann gab ein gurgelndes Röcheln von sich, mehr nicht, während er zu Boden sank.
Fortuna wusste, dass jeden Moment ein zweiter Agent hereinkommen konnte. Schnell kletterte er vom Regal herunter, machte einen großen Schritt über die sich rasch auf dem Marmorfußboden ausbreitende Blutlache und wand dem Toten die Maschinenpistole aus den Händen. Anschließend trat er geduckt, eng an die Schränke gedrückt und mit auf die Tür gerichteter Waffe zurück in die Küche.
Der zweite Agent kam herein. Suchend glitt sein Blick nach rechts, genau dorthin, wo Fortuna nicht stand. Dieser zog den Abzug der MP7 nur ein einziges Mal durch. Das dumpfe Wummern des Dauerfeuers zerriss die Stille. Zwei Kugeln zerschmetterten dem Agenten den Schädel. Blut und Knochensplitter spritzten auf den weißen Marmor. Mit verdrehten Gliedmaßen sackte der Mann zusammen.
Mit schussbereit ausgestreckter Maschinenpistole schlich Fortuna dem Aufzug entgegen, seinem Weg in die Freiheit.
Dewey hörte etwas. Ein dumpfer, kaum wahrnehmbarer Grunzlaut aus einem anderen Teil der weitläufigen Wohnung. Er legte die Akten des Terroristen weg und setzte sich mit gezücktem Colt in Bewegung.
Dewey duckte sich und schlich mit dem Finger am Stahl des Abzugs aus dem Schlafzimmer. Rasch bewegte er sich, eng an die Wand gepresst, auf den Eingangsbereich zu. Am Ende des Flurs sah er den Aufzug. Ein leises Bimmeln erklang, dann öffneten sich die Türen.
Die Waffe von sich gestreckt, stürmte er los – bereit, jederzeit abzudrücken. Unvermittelt bog auf der gegenüberliegenden Seite des Apartments eine dunkelhaarige Gestalt um die Ecke: Fortuna. Dewey hob die Waffe und schoss sofort. Fortuna wirbelte zu ihm herum und richtete den Lauf einer Maschinenpistole auf ihn. Dewey warf sich zu Boden, Fortuna feuerte, und ein wütender Geschosshagel zerfetzte die Luft. Dewey rollte sich ab und kam schießend wieder hoch. Fortuna hatte jedoch damit gerechnet und sich bereits hinter der nächsten Ecke verschanzt. Deweys Schüsse verfehlten ihr Ziel, zwangen Fortuna allerdings weg vom Fahrstuhl und schnitten ihm den Fluchtweg ab.
Abermals zeigte sich der Lauf der MP. Sie spie einen neuerlichen Patronenhagel aus. Doch Dewey hatte den Flur bereits verlassen, indem er durch eine Tür gekrochen war.
Im nur spärlich beleuchteten Wohnzimmer stopfte Dewey rasch den Colt in sein Rückenholster, riss sich das Sturmgewehr von der Schulter und schob eine der mitgebrachten 40-Millimeter-Splittergranaten in die Kammer des M203. Seine Hand glitt zum vorderen Abzug.
Eng an der Wohnzimmerwand entlang, arbeitete er sich näher an den Aufzug heran. Durch den Spalt zwischen einer weiteren Tür und der Wand erspähte er am gegenüberliegenden Ende des Atriums Fortunas dunklen Haarschopf. Der Kerl suchte nach ihm. Plötzlich feuerte Fortuna erneut eine automatische Salve ab und bestrich die Wand mit der MP7 in Schenkelhöhe. Wieder musste sich Dewey zu Boden werfen, als die titanlegierten Projektile Loch um
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