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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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machte er sich in die entgegengesetzte Richtung davon. Garten um Garten rannte er in Richtung Halcyon Drive. Neben einem einstöckigen Holzhaus tauchte er aus der Deckung auf und lief zurück auf den Bürgersteig.
    Er dachte an die Millionen auf seinem Bankkonto und lächelte erwartungsfroh. Natürlich konnte er sich einfach aus dem Staub machen, aber damit hinterließ er keinen bleibenden Eindruck.
    Auf dem Gehweg bog er nach links ab, duckte sich ein bisschen, ging gemessenen Schrittes an der Abzweigung zum Old Dominion Boulevard vorbei und überquerte die Straße unmittelbar vor den im Dunkeln liegenden Gebäuden. Der schwarze Land Cruiser parkte etwa fünf Häuser weiter. Buck bewegte sich wie zufällig. Ein Anwohner bei seinem Nachmittags-Spaziergang. Wenn er Glück hatte, saß niemand im Wagen. Falls doch, dann hoffte er, dass der Kerl nicht in diesem Moment durch die Heckscheibe schaute. Dann konnte er nur noch hoffen, dass man ihn für einen älteren Herrn hielt, der durch die Gegend flanierte.
    Er erreichte den Land Cruiser, aus dessen Auspuff Rauch aufstieg. Er konnte die Silhouette von jemandem ausmachen, der auf dem Fahrersitz saß und mit Blick auf sein – Bucks – Haus abwartete.
    Buck schlich neben den Wagen und zog die SIG M26, stellte die Ledertasche auf den Boden und legte die Hand an den Griff der Fahrertür. Er wartete noch einen Moment. Dann riss er mit einem Ruck die Tür auf, stieß die Waffe mit dem aufgeschraubten Schalldämpfer ins Innere und jagte dem jungen Fahrer, noch ehe dieser wusste, wie ihm geschah, mit einer präzisen, geübten Bewegung eine Kugel in den Kopf.
    Marks kam die Treppe hinunter und nickte Savoy zu. Sie gingen in die Küche.
    »Hier ist er nicht«, flüsterte Marks.
    »Keller?«
    Marks nickte.
    Plötzlich schauten beide Männer auf. Ein Stück weit die Straße hinab erregte etwas ihre Aufmerksamkeit. Die Scheinwerfer des Land Cruisers flammten auf. Schlingernd raste der Wagen los.
    Sie spurteten durch die Küche in den Garten und auf demselben Weg zurück, den sie gekommen waren. Durch den Hof neben dem Backsteinhaus erreichten sie die Straße, wo sie auf Spinales Leiche stießen. Er lag mit verdrehten Gliedmaßen am Boden, ein großes Stück seines Schädels fehlte. Auf dem schneebedeckten Asphalt breitete sich eine dunkle Blutlache aus.
    »Mein Gott«, sagte Marks.
    Keine Stunde später wimmelte es am Reagan National Airport und am BWI Airport in Baltimore von Polizisten. An beiden Flughäfen galt, solange die Behörden nach dem Flüchtigen suchten, für alle abgehenden Flüge ein vorübergehendes Startverbot.
    Unterdessen betätigte Buck 60 Kilometer weiter östlich auf dem kleinen Rollfeld eines Privatflugplatzes in Dunkirk im Bundesstaat Maryland, den Startknopf einer King Air C90. Die beiden Propeller erwachten zum Leben. Buck ließ die Maschine ans Ende der schneebedeckten Piste rollen, wendete und schob die Drosselklappe ganz zu, während er das Flugzeug über die Startbahn jagte. 15 Meter von den Bäumen entfernt hob die Maschine ab und schwang sich in den immer düsterer werdenden Himmel.
    Buck gestattete sich ein Lächeln, als er spürte, wie die Maschine in die Fluglage überging. »Wastinʼ away again in Margaritaville«, summte er laut vor sich hin, während unter ihm die funkelnden Lichter der Küstenstädte verschwanden und das Flugzeug hoch über den dunklen Wassern der Chesapeake Bay dahinschoss.

56
    NEWARK INTERNATIONAL AIRPORT
    Der Black Hawk VH-60N des FBI schaffte es nördlich bis nach Newark, ehe er sich gezwungen sah, auf dem Rollfeld des Newark International Airport zu landen. Das blendende Weiß des Blizzards machte einen Weiterflug unmöglich. Nach der Landung betrat Jessica das Cockpit und setzte sich ein Paar Kopfhörer auf.
    »Ich brauche eine Verbindung zur Kommandozentrale. Auf einem sicheren Kanal!«
    Frustriert starrte sie durch die Frontscheibe des Hubschraubers, wo der Wind den Schnee in dichten Schleiern über den Himmel trieb. Es klickte ein paarmal in ihrem Kopfhörer.
    »Warten Sie einen Moment«, meldete sich eine Frauenstimme. »Ich stelle durch zu Commander Fowler.« Ein weiteres Klicken.
    »Jess, hier ist Bo.«
    »Was haben wir über Fortuna?«
    »Einen festen Wohnsitz«, antwortete Fowler. »Upper East Side. Fifth Avenue 1040. Was wollen Sie unternehmen?«
    »Schalten Sie Maguire dazu!«
    Wenige Sekunden später meldete sich eine weitere Stimme.
    »Maguire.«
    »Mel, sagen Sie mir bitte, dass Sie sofort loslegen können«,

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