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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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Viertelmilliarde auf Erdöl-Termingeschäfte. Und auf Devisen. Ich möchte, dass wir den kolumbianischen Peso auf Teufel komm raus verknappen. Stecken Sie mindestens 250 Millionen rein.«
    »Verstanden.«
    »Und schließlich, am allerwichtigsten, das brauche ich Ihnen eigentlich nicht extra zu sagen, aber ...«
    »Nicht mehr als fünf Prozent von jeder einzelnen Firma anhäufen!«
    »Genau! Wir möchten schließlich nicht, dass die Börsenaufsicht auf uns aufmerksam wird. Gehen Sie noch nicht mal in die Nähe des kritischen Werts!«
    »Passwood werden von jeder einzelnen Firma nicht mehr als fünf Prozent gehören. Mehr brauchen wir auch nicht.«
    »Gut! Vor wenigen Minuten wurde die Fusion bekannt gegeben. Haben Sie es gesehen?«
    »Ja, habe ich, Sir!«
    »Über wie viel liquide Mittel verfügen wir insgesamt auf den unterschiedlichen Passwood-Regent-Konten? Ich meine inklusive der gegenwärtigen Long Positions, die Sie zu Geld machen müssen.«
    »Darum habe ich mich bereits gekümmert. Laut Stand vom gestrigen Abend sind ungefähr 3,6 Milliarden Dollar verfügbar. In bar.«
    »Investieren Sie quer über alle Beteiligungen von Passwood-Regent hinweg. Nutzen Sie sie alle. Sie müssen das Ganze breit streuen. Beschränken Sie sich auf 25 bis 30 Millionen Dollar pro Transaktion. Die ideale Transfergröße liegt bei 20 Millionen.«
    »Verstanden. Wie viel Zeit habe ich?«
    »24 Stunden.«
    Auf der anderen Seite wurde aufgelegt. Langley lächelte und nahm einen Schluck aus seiner Kaffeetasse.
    Am Morgen nach der Ankündigung der geplanten Fusion zwischen KKB und Anson Energy startete Langley seine 3,6-Milliarden-Dollar-Einkaufstour. Er arbeitete fieberhaft, kampierte in seinem Büro, eröffnete bei Unternehmen, die direkte Konkurrenten von KKB und Anson waren, eine ganze Anzahl von Positionen in Erdöl-Termingeschäften und erwarb gegen den kolumbianischen Peso gerichtete Papiere mit kurzer Laufzeit. Bei Börsenschluss hatte Langley über 14 verschiedene Unternehmen der Passwood-Regent-Gruppe, keines davon in den USA ansässig, mehr als 150 Transaktionen getätigt. Ungefähr eine Viertelmilliarde Dollar flossen in den Kauf von KKB- und Anson-Anteilsscheinen.
    Den Anruf bei Langley wiederholte Fortuna an diesem Tag noch zweimal. Zunächst rief er eine junge Händlerin namens Orieshe Yang in Hongkong an, Vertreterin eines PBX genannten Hedgefonds. Das nächste Gespräch galt einem Kallivar genannten Wall-Street-Fonds, vertreten durch einen Händler namens Sheldon Karl.
    Als der Abend anbrach, waren auf drei verschiedenen Kontinenten, auf drei unterschiedliche Hedgefonds verteilt, mehr als acht Milliarden Dollar in Unternehmen investiert worden, die in direktem Wettbewerb zu KKB und Anson Energy standen. Mit einer Summe von über anderthalb Milliarden Dollar war ein Sammelsurium an Erdölkontrakten erworben worden. Mindestens eine halbe Milliarde Dollar steckte in unterschiedlichsten Unternehmungen, die nur darauf spekulierten, dass der kolumbianische Peso fiel.
    Damit es danach aussah, als werde niemand ausgeschlossen, wanderte ein Betrag von einer halben Milliarde Dollar in KKB- beziehungsweise Anson-Aktien.
    Ein einziger Mann kontrollierte Passwood-Regent, den PBX-Fonds und Kallivar: Alexander Fortuna.
    Als seine drei Hedgefonds-Manager ihn am Morgen nach der Pressekonferenz in drei separaten Telefonanrufen darüber informierten, dass sie wie angewiesen in ihre jeweiligen Fonds investiert hatten, verließ Fortuna sein Büro, lief eilig 16 Blocks weit die Madison Avenue entlang und bog nach links ab. Er erreichte den Eingang des Zoos am Central Park in der Nähe der 64th Street. Dort erstand er eine Eintrittskarte und begab sich auf direktem Weg in die stets gut besuchte Eisbärenanlage, wo er den Hörer eines Münzfernsprechers abhob und eine Nummer wählte.
    »Ja«, meldete sich eine Stimme.
    »Alles erledigt. Weitermachen wie geplant!«

10
    SAVAGE-ISLAND-PROJEKT
    Terry Savoy spähte aus dem Fenster des silberfarbenen Gulfstream-G500-Jets. Seit über einem Jahr hatte er Savage Island nicht mehr besucht. Unter normalen Umständen hätte ihn ein Todesfall nicht dazu veranlasst, die Reise anzutreten. Schließlich kamen immer wieder Menschen auf Savage Island ums Leben. Doch diesmal war es etwas anderes. Es ging um Jake White.
    Den Flug zum Savage-Island-Projekt empfand er als einzige Tortur. Es blies ein heftiger Wind und beim Anflug auf die Landebahn mussten sie aus 3000 Meter Höhe in den Sturzflug übergehen, um den

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