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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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blieb.
    Dewey ließ seinen Blick über die menschenleere Bohrinsel schweifen. Während die Rotorblätter die Luft durchschnitten, hörte er die Schreie seiner Leute, die aus dem »Hotel« drangen. Er rannte übers Deck und schob den gewaltigen Stahlbolzen zurück, der seine Mannschaft gefangen hielt. Seine Männer strömten förmlich aus der Tür heraus.
    »Gott sei Dank, Chief«, sagte jemand, der aus der Kantine gerannt kam.
    »Hört mir zu!«, brüllte Dewey. »Auf der Bohrinsel befindet sich eine Bombe. Capitana wird in die Luft fliegen. Macht, dass ihr in die Rettungsboote kommt! «
    Dewey stand in der Tür und bedeutete den Männern, in die Boote zu klettern.
    »Jedes Boot fasst 20 Mann. Rudert, so schnell und so weit ihr könnt, von der Plattform weg. Los, vorwärts! «
    Während die Männer seine Anweisungen ausführten, strebte Dewey der nördlichen Treppe entgegen. Im dritten Obergeschoss stieß er auf Escos ausgestreckten Körper. Die Augen des anderen starrten zu ihm hinauf. Deweys Schuss hatte den Terroristen mitten in die Brust getroffen. Mit jedem mühsamen Atemzug quoll daraus roter Schaum hervor.
    »Chief«, krächzte er.
    Dewey erwiderte nichts. Er richtete die Pistole auf Escos Kopf und erkannte die Furcht in den Augen des Mannes.
    »Den Zünder!«, sagte Dewey. »Sofort!«
    Esco gelang ein Lachen, er wandte den Blick ab. Blut quoll ihm über die Lippen und verfärbte seine Zähne.
    Dewey zuckte die Achseln und jagte Esco eine Kugel in den Kopf. Er durchsuchte den Leichnam, fand jedoch nichts, was auch nur annähernd wie ein Zünder aussah. Es gab noch eine letzte Chance.
    Er stieg über die Leiche, erklomm die letzte Treppenflucht zum Hubschrauberlandeplatz und stieß das Tor zur Landezone auf. Der Luftzug der immer noch wirbelnden Rotorblätter war so stark, dass er sich ducken musste, als er zur offenen Einstiegsluke des Helikopters rannte. Mit der Waffe in der Hand stieg er ein.
    »Was ist passiert?«, rief der Pilot, um den Lärm zu übertönen. »Wo sind die anderen?«
    Dewey musterte den Piloten, einen braun gebrannten älteren Mann mit rasiertem Schädel. Er richtete die Pistole auf seinen Kopf.
    »Esco?«, fragte der Pilot.
    »Wo ist der Zünder?«, brüllte Dewey den Piloten an.
    »Keine Ahnung. Ich bin bloß der Pilot.«
    »Für wen arbeitest du?«
    Der Pilot starrte Dewey an. Er brachte den Motor auf Touren, damit der Hubschrauber abheben konnte.
    Dewey hob die Pistole und stieß sie dem Mann ins Ohr. »Wo ist der verdammte Zünder?«
    Schneller, als Dewey es für möglich gehalten hätte, startete der Pilot durch. Der Helikopter erhob sich in die Luft.
    »Wo ist der Zünder?«, brüllte Dewey über dem Lärm, drückte dem Piloten die Pistole gegen den Kopf. »Geh wieder runter!«
    Doch es war zu spät. Der Hubschrauber stieg über der Plattform auf. In dieser Höhe konnte Dewey keinerlei Druck mehr auf den Piloten ausüben. Ihn zu erschießen, käme einem Selbstmord gleich. Herauszuspringen ebenfalls. Der Pilot drehte sich zu ihm und schob, als habe er seine Gedanken gelesen, den Colt beiseite. Er deutete auf ein Paar Kopfhörer. Dewey setzte sie auf.
    Der Pilot brachte den Helikopter auf Kurs und gab Gas. Er neigte den Steuerknüppel nach vorn, und das Fluggerät bewegte sich von der Bohrinsel weg. Capitana wurde kleiner und kleiner, während sie an Höhe gewannen.
    »Du hast Esco umgebracht?«
    Unter ihnen sprenkelten Rettungsboote das Meer. Dewey zählte zehn Stück. Seine Männer ruderten wie wild, um von der Bohrinsel wegzukommen. Auf Deck registrierte er weitere Männer, die hektisch die restlichen Boote losmachten, ins Wasser ließen und bemannten.
    Dewey nickte. »Wo ist der Zünder?«
    Der Pilot bedachte ihn mit einem flüchtigen Blick und stieß ein geringschätziges Lachen aus.
    Dewey setzte ihm den Colt an die Schläfe. Mit seiner freien Hand packte er den kleinen Finger an der rechten Hand des Piloten und bog ihn mit einer raschen Bewegung nach hinten, bis er brach.
    Der Pilot stieß einen Schrei aus, doch Dewey ließ seine Hand nicht los.
    »Die Bombe hat einen Timer«, keuchte der Pilot. »Es gibt keinen Fernzünder.«
    Dewey war bis zur Weißglut gereizt. Nun wich seine Wut einer womöglich noch zerstörerischeren Woge an Selbstvorwürfen. Er presste dem Piloten die Pistole erneut an die Schläfe.
    »Was hast du jetzt vor, Cowboy? Mich erschießen? Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    Plötzlich lief ein Beben durch den Helikopter, der sich in stetem Steigflug

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