Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
Vom Netzwerk:
noch im Rohbau befindliche Hochhaus, während die Menge zusammenströmte. Immer mehr Menschen versammelten sich auf der Straße. Die meisten starrten zu dem Hubschrauber nach oben, der 25 Stockwerke über ihren Köpfen schwebte und dessen Heckrotor über einen Träger hinausragte.
    Dewey vergeudete keine Zeit, schlüpfte zwischen den gaffenden Zivilisten hindurch und tat, als sei er ebenso verblüfft wie sie. Er bemühte sich, das immer stärkere Ziehen in seiner Schulter und das dunkelrot herausfließende Blut zu ignorieren.
    Der durch die Kugel verursachte Schmerz ließ jeden Schritt zur Qual werden. Er sah keine Möglichkeit, die Blutung zu stillen. Ein Druckverband würde nicht helfen. Stattdessen presste er beharrlich weiter den schmutzigen Lumpen auf die Wunde.
    »Alles in Ordnung?«, erkundigte sich eine Frau, als er das hintere Ende der Menge erreichte.
    Er murmelte etwas Unverständliches über umherfliegende Trümmer auf Spanisch und ging weiter. Jede Verzögerung konnte ihn das Leben kosten. Dann drohten die Killer, ihn zu erledigen.
    Wo waren sie? Wer waren sie?
    Misstrauisch ließ er seinen Blick wandern. Zu seiner Linken entdeckte er zwei Polizisten – der eine ein dicklicher, der andere ein hochgewachsener, hager aussehender Mann. Plötzlich zeigten sie auf ihn und kamen durch das Gedränge auf ihn zu. Hinter ihnen sah er einen gut angezogenen jüngeren Mann mit Afrolook. Er hatte dunkle Haut, trug eine Lederjacke und versuchte, in der Menge nicht aufzufallen. Doch er heftete sich den Polizisten viel zu offensichtlich an die Fersen, auffällig unauffällig. Abgesehen von den beiden Beamten starrte er als Einziger nicht zum Himmel in Richtung Hubschrauber. Stattdessen durchbohrte er Dewey mit kalten, entschlossenen Augen. Es handelte sich um einen der Männer vom Dach.
    Ein rascher Blick nach rechts. Inmitten von mehr als 100 Menschen machte Dewey zwei weitere Killer aus, die sich gemeinsam auf ihn zubewegten. Dass von ihnen Gefahr ausging, erkannte er daran, dass sie beim Gehen das Gewicht verlagerten, weil sie ihre Waffen verbergen mussten. Sie bewegten sich gerade unbeholfen genug, um Dewey aufzufallen. Und ihre Augen. Auch die verrieten sie. Dewey kannte diesen Blick.
    Jäger! Jäger, die die Herde umkreisten.
    Dewey wich in die Menge zurück. Dort, wo der Pulk am dichtesten war, duckte er sich blitzartig und zwängte sich nach rechts durch. Mit seinem gesunden Arm arbeitete er sich vorwärts, schob sich gebückt gut 20 Meter weit an Dutzenden von Menschen vorbei, die viel zu beschäftigt waren, um ihn wahrzunehmen. Mittlerweile hatte sich die Zahl der Zuschauer auf mehrere Hundert Menschen vergrößert. Sie wirkten völlig gefangen vom Anblick des über ihnen schaukelnden Hubschraubers.
    Als Dewey sich unvermittelt aufrichtete, registrierte er zu seiner Linken, keine drei Meter entfernt, den Hinterkopf von einem der Männer. Der Kerl mit dem Afrolook. Dewey zog sein Kampfmesser aus der Knöchelscheide, während er an einem alten Mann und einer Frau, die neben dem Killer standen, vorbeischlüpfte.
    Der Hubschrauber über ihnen gab ein lautes Knirschen von sich, und ein entsetzter Aufschrei ging durch die Menge, als ein Trümmerteil von oben herabstürzte. Während der Lärm übertönte, was gleich folgen würde, und alle sich darauf konzentrierten, dem herabfallenden Metallstück auszuweichen, stürzte Dewey sich auf seinen Verfolger. Anders als die Leute um ihn herum ließ dieser seinen Blick auf der Suche nach Dewey weiterhin hektisch über die Menge schweifen. Die kompakte Maschinenpistole trug er nun ganz offen zur Schau. Noch nicht einmal die Polizisten schienen ihn zu kümmern, so sehr war er darauf fixiert, seine Zielperson auszuschalten. Dewey kam von hinten und schlang ihm den rechten Arm um die Brust. Rasch stieß er dem anderen das Messer zwischen die Rippen und zog es in einer schnellen Bewegung, die jede Verbindung zwischen Herz und restlichem Körper durchtrennte, nach rechts. Ebenso schnell zog er die Klinge wieder heraus und lief weiter, während sein Verfolger lautlos zu Boden sackte.
    Dewey wischte das Blut an seiner Hose ab, ließ das Messer zurück in die Scheide gleiten und wich nach hinten aus. Zwar hatten die Polizisten nichts von seiner Aktion mitbekommen, doch nun beugte sich ein Jugendlicher über den Toten und schrie. Dewey drehte sich weg und drängte sich zum Rand der Menge durch.
    Keine weiteren Angreifer in Sicht.
    Hastig entfernte Dewey sich vom Tatort und spürte

Weitere Kostenlose Bücher