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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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Leben«, sagte eine Sanitäterin, die ihre schmale Hand an Marks Hals hielt. »Sein Puls ist zwar schwach, aber er lebt.«
    Ihr Kollege fegte den Schnee von Marks Körper und begutachtete die versengte Kleidung.
    »Es ist nicht allzu schlimm, bis auf die Hand«, sagte er. »Mein Gott, seine Klamotten – er hat in Flammen gestanden. Wahrscheinlich rettete ihm der Schnee das Leben.«
    Dem Cop fiel der sich immer weiter ausbreitende rote Fleck an Marksʼ schneebedeckter Schulter auf. Er streckte die Hand aus, um den blutigen Schneematsch abzuwischen, verstieß damit gegen seine Vorschriften. »Sehen Sie doch! Er blutet an der Schulter.«
    Der Sanitäter entfernte den restlichen Schnee und legte dabei nackte Haut und eine bläulich-rote, offene Wunde frei, aus der unablässig Blut strömte.
    »Das ist eine Schusswunde«, erklärte der Mann, während er Druck auf die Schulter ausübte. »Er wurde angeschossen.«
    »Wir müssen ihn ins Presbyterian bringen«, sagte seine Partnerin.
    »Auf dem Weg nach Aspen Valley werden wir ihn stabilisieren«, erklärte sie dem Cop. »Können Sie dafür sorgen, dass die den Rettungshubschrauber vorbereiten?«
    »Natürlich! Wie lang brauchen Sie, bis Sie dort sind?«
    »Zehn Minuten. Sehen Sie zu, dass er startklar ist, wenn wir eintreffen.«
    Der Flug vom Krankenhaus in Aspen Valley zum Presbyterian/St. Lukeʼs Medical Center in Denver dauerte eine Stunde und war ziemlich gefährlich. Aufgrund des Schneesturms konnte der Pilot kaum etwas sehen, und der Wind schüttelte den Sikorsky S-76C+ heftig durch. Doch fast genau 60 Minuten, nachdem der Rettungsflieger von der Zufahrt vor Marksʼ Skihütte abgehoben hatte, legte er eine sichere Landung hin.
    Zwei Sanitäter empfingen den Helikopter und rollten die Bahre zu den offenen Fahrstuhltüren der Dachterrasse. Sechs Etagen tiefer schnallten sie Marks los, hievten ihn auf einen OP-Tisch und schälten ihm methodisch die verbrannten Kleiderfetzen vom Leib.
    Über Marksʼ Brustkorb verlief von der linken Achselhöhle über die Brustwarze bis kurz oberhalb des Nabels eine fünf Zentimeter breite, dunkelrot gezackte Narbe. Auf dem Bizeps des rechten Armes prangte ein kleines navyblaues Tattoo: ein Adler, der Dreizack, Pistole und Anker in den Klauen hielt.
    Zwei Ärzte und vier Krankenschwestern standen um Marks herum.
    »Ein Navy SEAL«, meinte einer der Ärzte und deutete auf die Tätowierung.
    »Woher wollen Sie das wissen?«, erkundigte sich eine Schwester.
    »Das auf seiner Schulter ist der Dreizack der SEALs«, erklärte der Arzt, während er mit den Fingern über die Narbe strich. »Sehen Sie sich die Nähte an. Diese Narbe hat er aus dem Krieg. Das wurde in einem Feldlazarett gemacht. Der Mann hat einiges hinter sich.«
    Obwohl Marks mit Ausnahme seiner Handfläche offenbar keine schweren Verbrennungen erlitten hatte, tauchten sie ihn vorsichtshalber in eine mit geleeartiger Peroxidol-Brandsalbe gefüllte Wanne. Er hatte es rechtzeitig nach draußen geschafft. Durch die Schussverletzung fehlten ihm allerdings fast zwei Liter Blut. Überdies entdeckten die Ärzte mehrere größere Prellungen an seinem Rücken, am Hals und an der Schläfe.
    Die Operation dauerte mehrere Stunden. Sie richteten die Schulter und verbanden Marks die Hand. Als sie fertig waren, wandte sich der Chirurg an eine der Schwestern.
    »Machen Sie ein CT«, sagte er, nachdem die Kugel entfernt war und sie die Schulter vernäht hatten. »Die Beule an seinem Schädel sieht übel aus.«
    »Der Polizei sollten wir ebenfalls Bescheid geben«, meinte der andere Arzt. »Jemand muss herausbekommen, wer er ist. Offenkundig gab es hier eine gewalttätige Auseinandersetzung.«
    »Das wird nicht nötig sein«, meldete sich eine Stimme von der Tür her. Karen Cattran, die leitende Agentin des FBI in Denver, klappte ihre Brieftasche auf und zeigte dem OP-Team ihre Dienstmarke.
    »Seit ein Uhr heute Morgen ist das Presbyterian/St. Lukeʼs Medical Center Nationales Sicherheitsgebiet der Stufe eins«, erklärte sie, während sie an Marksʼ Bett trat. »Das bedeutet, dass der Zugang zu diesem Gebäude seit einer Stunde starken Beschränkungen unterliegt. Ebenso kann man es nicht mehr ohne Weiteres verlassen. Die Polizei von Denver hat das Gelände auf Anweisung meiner Dienststelle abgesperrt. Draußen auf dem Flur stehen vier bewaffnete Wachen. Außer ihnen betritt oder verlässt niemand mehr diesen Raum, und damit meine ich niemand. «

18
    RUA BREVA
    CALI, KOLUMBIEN
    Dewey verließ das

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