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PR 2540

PR 2540

Titel: PR 2540 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unter dem Schleier
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Symbole in dem Hologramm, die für die Energieschirme der fremden Krieger standen. Der Haluter benötigte keine Rechnerauswertung, um zu erkennen, dass es sich insgesamt um 367 Schutzschirme von ebenso vielen Wespenschiffen handelte. Diese Information lieferte sein Planhirn automatisch, weil er die feindlichen Stellungen lange genug beobachtet hatte.
    Wobei diese Zählweise problematisch war, weil viele der Schirme miteinander zu größeren Einheiten verschmolzen.
    Captain Eritrea Kush, die Einzige, die sich außer ihm in der Zentrale der Space-Jet befand, schwieg. Sie richtete den Blick auf das Feindesland.
    Tolot kannte die Stardust-Terranerin inzwischen gut genug, um zu wissen, dass sie hoch konzentriert jede Einzelheit in sich aufnahm und versuchte, die aktuelle Gesamtsituation zu analysieren. Da sie nicht über die unschätzbaren Vorteile eines Planhirns verfügte, musste sie dabei einiges mehr an Konzentration aufbringen als der Haluter.
    »Es ist kaum vorstellbar«, sagte sie schließlich. »Eine solche Menge Soldaten, völlig abgeschnitten.«
    Die Spitze ihres ausgestreckten Zeigefingers tauchte in das Hologramm, das alle Peilungsergebnisse in Echtzeit übertrug. Der mit leuchtendem Orange kenntlich gemachte Rand eines Schutzfeldes wanderte über ihren Nagel und das erste Gelenk. »Die Orter nehmen Shuttleflugverkehr dicht über dem Boden wahr.«
    Plötzlich musste sie niesen. Ein Dutzend Symbole zuckten bis über ihren Handrücken.
    »Ich wünsche Gesundheit.« Terranische Höflichkeitsfloskeln waren Icho Tolot längst in Fleisch und Blut übergegangen. Wahrscheinlich verwendete er sie sogar bewusster als die meisten Terraner. »Die eigentliche Frage ist, was genau die Jaranoc planen. Und damit meine ich nicht die Truppenbewegungen, die sie momentan offensichtlich durchführen.«
    »Seit Amethyst-Stadt verschwunden ist, sind sie völlig isoliert. Sie erhalten keinen Nachschub, weder personell noch in sonst irgendeiner Form. Sie besetzen sozusagen eine kleine Insel mitten im Feindesland, und das ohne jede Möglichkeit, diese Insel zu verlassen.«
    »Wobei der Feind in diesem Fall wir wären.«
    Der Haluter ließ sich schwer auf den Spezialsitz in der Zentrale der Space-Jet fallen. Er wandte sich leicht um, damit er das Hologramm weiterhin genau beobachten konnte. »Diese Vorstellung gefällt mir nicht.«
    Noch immer war er nicht davon überzeugt, dass sie notgedrungen eine Feindschaft mit den Jaranoc verbinden musste. Waren nicht alle Probleme mit diesem Volk möglicherweise nur aus einem Missverständnis heraus entstanden?
    Selbst wenn das der Fall sein sollte, konnten die Folgen dieses Missverständnisses wohl nicht mehr beseitigt werden. Zu viel war geschehen, zu sehr waren die Fronten verhärtet. Zu viele waren gestorben; auf beiden Seiten des Konflikts, der um Amethyst-Stadt entstanden war.
    Und das, obwohl weder Tolot noch irgendein Stardust-Terraner wusste, was es mit dieser geheimnisvollen Stadt auf sich hatte. Sie war zunächst rein optisch vorhanden gewesen, ohne im eigentlichen Sinne Substanz oder Materie zu besitzen. Mitten auf dem Planeten Katarakt im Stardust-System war sie entstanden, und ihre wahre Natur hatten die Wissenschaftler nie bestimmen können.
    Eins allerdings stand fest – sie war mehr als ein bloßes Holobild gewesen. Schließlich waren ihr Jaranoc-Krieger entströmt, was zu einer entsetzlichen Schlacht geführt hatte; einem Gemetzel, wie es Admiral Kraton Furtok, der oberste militärische Befehlshaber der Stardust-Menschheit, genannt hatte.
    Die Stardust-Truppen hatten so schnell wie möglich ein halbkugelförmiges Riegelfeld rund um das gesamte Gebiet errichtet und damit die Jaranoc eingesperrt.
    Als offenbar wurde, dass die Gefangenen etwas im Schatten der Stadt bauten, hatten die Stardust-Terraner unter Tolots Führung ihrerseits den Durchbruch versucht. Trotz aller Hoffnung hatte die Fertigstellung des geheimnisvollen Objekts nicht verhindert werden können, und schließlich war ein großes, wespenförmiges Schiff gestartet, während Amethyst-Stadt verschwunden war.
    Seitdem hatte es keinen Kontakt mehr gegeben. Die 88.000 überlebenden Jaranoc hatten sich unter den terranischen Riegelfeldern verschanzt und eigene Schutzschirme über sich errichtet. Nun verlegten sie Truppenteile in dem mehrere Kilometer durchmessenden Gebiet.
    Eritrea Kush wanderte unruhig durch die Zentrale. »Die Jaranoc stehen vor gewaltigen Problemen. Eine derart große Anzahl von Lebewesen, ohne

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