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PR 2541

PR 2541

Titel: PR 2541 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geheimprojekt Stardust
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hätte?«
    Whistler stimmte zu. »Das Projekt stammt aus der Zeit, als längst noch nicht klar war, worauf die Gesamtentwicklung in und um unseren Sternhaufen hinausläuft. Unsere neue Heimat stand sozusagen kopf, als der Polyport-Hof NEO-OLYMP entdeckt wurde. Alle Beteiligten waren sich einig, dass Vorsorge getroffen werden muss.«
    Der Siganese überschlug die zeitlichen Zusammenhänge. »Du sprichst von der Regierung unter der Administration meiner Nach-Nachfolgerin Artemis Istban?«
    »Exakt! Sie hat ihre Zustimmung erteilt und die Furtok Company beauftragt. Ich wurde erst 1452 wiedergewählt und selbstverständlich über dieses Projekt informiert, das ich für unterstützenswert halte. Also ließ ich es fortführen.«
    Vorremar kam ins Wanken. Dies alles schien lückenlos zu passen! Eine so gute Lüge war vielleicht doch die Wahrheit. Zumindest aus einem gewissen Blickwinkel.
    »Seit der Explosion arbeitet eine Heerschar von Ingenieuren und Technikern mit Hochdruck daran, die Anlagen zu reparieren«, fuhr Whistler fort. »Wir wollen, nein, wir müssen unabhängig von ES und seinen Hinterlassenschaften werden. Die Kartuschen in der Halle der tausend Aufgaben mögen uns diesmal buchstäblich den Hintern gerettet haben, aber darauf wollen wir in Zukunft nicht vertrauen.«
    So redet ein Politiker. Der Administrator spielte eine Rolle, aber das offenbar voller Überzeugung.
    »Die Stardust-Menschheit muss sich selbst schützen können! Gegenwärtig vielleicht mehr als je zuvor.« Whistler erhob sich, hielt den Blick jedoch nach wie vor auf sein Gegenüber gerichtet. Wollte er damit seine Überlegenheit demonstrieren? Schiere Körpergröße änderte nichts an dem, was wirklich zählte.
    »Und nun?«, fragte der Siganese.
    »Genau das ist die Frage. Was sollen wir mit dir anfangen, Vorremar? Ich habe dich ins Vertrauen gezogen. Wirst du dich dieses Vertrauens als würdig erweisen?«
    »Das werde ich.«
    Vorremar schaute sich in seiner Gefängniszelle um. Er ahnte, dass er sie bald verlassen würde.
    »Du weißt, dass ich mich schon lange aus der Politik und damit auch aus der Öffentlichkeit zurückgezogen habe. Mein Interesse an den Geschehnissen auf diesem Mond war rein privater Natur. Das des Forschers.«
    »Das bedeutet, du wirst ...«
    »Ich werde schweigen«, unterbrach Vorremar. »Niemand wird etwas über diese Geheimnisse erfahren. Außer einem.«
    Ein schmales Lächeln legte sich auf Whistlers Lippen. »Huslik Valting.«
    »Du weißt von ihm?«
    »Er befindet sich ganz in der Nähe. Wenn du mir dein Wort gibst, werde ich dich zu ihm bringen, und ihr könnt den Aveda-Mondverlassen.«
    »Du kannst mir vertrauen.«
    Whistler nickte. »Ich freue mich, dass wir auf derselben Seite stehen, Vorremar. Unsere einstigen politischen Differenzen dürfen angesichts des Projekts keine Rolle spielen. Es geht um unser aller Sicherheit. Und sobald der Paratronschirm einsatzfähig ist, werden ohnehin alle davon erfahren. Fast wäre es vor wenigen Tagen so weit gekommen.«
    Whistler gab eine Kombination ein, und die Tür ging auf. Die beiden so ungleichen Männer traten in den Korridor.
    Alles sah gut aus.
    Aber Vorremar wusste, dass etwas nicht stimmte. Ganz und gar nicht.
    Und mit einem Mal dämmerte ihm auch, worum es sich dabei handelte.
    9. Stuart Lexa: Schmerzendes Warten
    Seine Augen schmerzten, als er sie öffnete.
    Den Kopf zu bewegen, erwies sich als weitaus schlimmer. Etwas schien vom Nacken her durch die gesamte Muskulatur zu sägen und alle Nerven wütend zu zerfetzen.
    »Bleib ruhig liegen«, sagte eine seelenlose Stimme. »Bald wird es besser sein.«
    Ein Medoroboter ragte neben ihm auf und hielt mit einem seiner metallenen Arme Lexas Kopf fest. Von den Druckstellen ging eisige Kälte aus, ein sehr angenehmes Gefühl. Ihm war, als würden sich Eiskristalle über seine Haut ziehen und den glühenden Schmerz herunterkühlen auf ein erträgliches Maß.
    »Es liegen«, sagte die Medoeinheit so bedächtig, wie es nur Maschinen vermögen, »keinerlei gesicherte Informationen vor, aufgrund derer die erhöhte Reagibilität von dir und wenigen anderen gegenüber der Vergleichsgruppe erklärt werden kann.«
    »Was...« Der Vizeadmiral schaute verdutzt auf den Roboter, der so viel größer wirkte als gewöhnlich und versuchte, die Informationen in verständliche Sprache zu übertragen. Die Sprechweise der Maschine überforderte ihn gegenwärtig. Nichts Genaues weiß man nicht, dachte er, und dann fiel ihm auf, dass er am

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