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PR 2621 – Der Harmoniewächter

PR 2621 – Der Harmoniewächter

Titel: PR 2621 – Der Harmoniewächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Unharmonische ... eine angebliche Herzogin ...
    Ich nahm den Speicherkristall wieder an mich, entfaltete den Zettel aus Papier und machte mich daran, diese gesicherten Räumlichkeiten zu verlassen.
    Ich hatte genug gelesen.
     
    *
     
    Kaum im Freien, nahm ich noch im Parkbereich vor der Bibliothek Kontakt zu Gardeleutnant Truyen Conscure auf.
    Es konnte nichts schaden, meinen guten Willen zur Zusammenarbeit zu beweisen – solange ich allein arbeiten durfte und nur hin und wieder Bericht erstatten oder mir die aktuellen Ergebnisse meines Partners einholen musste.
    Weil ich keine sonderlich geheimen Besprechungen erwartete, wählte ich eine einfach gesicherte Funkfrequenz.
    Conscure meldete sich augenblicklich. »Ich habe bereits versucht, dich zu erreichen«, bellte er mir entgegen.
    »Ich war ... abgeschottet«, erwiderte ich, ohne mich genauer zu erklären.
    Der Gardeleutnant hakte nicht weiter nach. »Die Untersuchung der drei Schiffe der angeblichen Schutzflotte von Herzogin Rhizinza Yukk ist noch nicht abgeschlossen, aber es gibt erste Ergebnisse.«
    »Ich bin gespannt«, versicherte ich, ahnte aber, was ich zu hören bekommen würde. Etwas, das die leise Stimme in meinem Hinterkopf unterstützte, die mir zuflüsterte, dass die unfassbaren Erklärungen der Flüchtlinge doch der Wahrheit entsprechen könnten.
    »Den Berichten der Techniker und Ingenieure zufolge, die die beschlagnahmten Einheiten untersuchen, liegt die Vermutung nahe, dass es sich tatsächlich um veraltete Modelle aus dem Reich der Harmonie handelt.«
    »Lass mich raten. Schiffe, wie sie vor sieben Urd üblich waren. Nachbauten? Fälschungen?«
    Conscure zögerte keinen Augenblick. »Den Fachleuten zufolge, nein. Viele Aggregate und Instrumente wurden schwer belastet, teilweise sogar zerstört, sodass eine definitive Festlegung kaum möglich ist – aber es scheint sich um Originale zu handeln. Wie auch immer die Feinde in ihren Besitz gelangt sind.«
    »Wie sieht es mit den Befragungen der verbliebenen Besatzung aus?«
    »Sie laufen noch, aber es steht mit einiger Wahrscheinlichkeit fest, dass es sich ausnahmslos um Harmonische handelt. Jezzel hat Harmoniewächter geschickt, die bestätigen, dass alle über den richtigen Geruch verfügen. Sie werden von Harmoniebewahrern begleitet.«
    Ich bedankte mich und beendete das Gespräch.
    Kein Zweifel, es wurde immer interessanter.
    Weil ich mehr denn je glaubte, dass alles irgendwie zusammenhing, wollte ich zuerst den Ort aufsuchen, an dem die letzte Spur so abrupt geendet hatte: das paramilitärische Ausbildungslager im Gebirge.
    Dort, wo ich fast gestorben wäre.
     
    *

»Escalian, erheb den Blick und jubele, vergiss es nie: Das Fremde geht dem Tod entgegen, doch du trägst in dir das Leben und die Harmonie.«
    (Alter Lehrsatz aus der Zeit der Gründung)
     
    6.
    Alaska Saedelaere
     
    »Du willst Informationen?«, fragte die Herzogin.
    Von Saedelaeres Blickwinkel aus stand sie hinter einem Hologramm, das eine Gebirgslandschaft zeigte. Hals und Kopf ragten aus einer Schlucht empor, die labyrinthische Maske überragte noch die höchsten Gipfel wie ein gigantisches Fanal.
    »Es sei dir gewährt. Hier siehst du die Umgebung dieser Station. Wir befinden uns rund 180 Kilometer von der Hauptstadt Klionas entfernt, um es auf das dir bekannte Maßsystem umzurechnen.«
    Und um mir zu zeigen, dass du über mich inzwischen ebenso gut Bescheid weißt wie ich über dich, dachte der Aktivatorträger und lauschte weiter ihren Ausführungen.
    »Dies ist unser genauer Standpunkt.« Ihr Finger tauchte an einem Steilhang in das scheinbar massive Gestein. Er verschwand bis zum mittleren Gelenk. »Die Station diente zu meiner Zeit als Rückzugsmöglichkeit für hohe Würdenträger im Falle eines Angriffs der Feinde. Sie ist also so gut schockgedämpft und ortungsgeschützt, dass unsere Ankunft per Transmitter nicht von außen wahrgenommen werden konnte. Außerdem war das Wissen um die Station zumindest damals nur den wenigsten bekannt. Ich gehe davon aus, dass die heutigen Behörden nichts von ihrer Existenz ahnen.«
    »Wofür der verlassene Eindruck spricht«, meldete sich Eroin Blitzer zu Wort. »Seit Jahrzehnten ... seit einigen Urd war niemand in diesen Räumen.« Das Firibirim rollte über seinen Brustkorb und fiepte vergnügt.
    Plötzlich löste sich das wollkugelartige Wesen und schwebte zu Saedelaere. »Du hast schon oft von den Feinden gesprochen, die das Reich der Harmonie bedrohen oder zu einem Angriff

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