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PR 2621 – Der Harmoniewächter

PR 2621 – Der Harmoniewächter

Titel: PR 2621 – Der Harmoniewächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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herzoglichen Familie befand sich immer noch auf Klion.
    Das waren die altbekannten Fakten, und mehr ließ sich nicht ausfindig machen. Die Forschungsgruppe war jeder denkbaren Spur nachgegangen, hatte das Rätsel aber nicht lösen können. Vom Palast und all den Verschwundenen war nie wieder etwas aufgetaucht.
    Bis heute?
    Das konnte ich mir nicht vorstellen. Die Flüchtlinge konnten unmöglich diejenigen sein, die sie zu sein vorgaben! Es war schlicht undenkbar!
    Eine Herzogin, die mit Fremden zusammenarbeitete? Niemals.
    Unharmonische, denen von Harmonischen zur Flucht verholfen wird?, fragte eine leise Stimme in meinem Hinterkopf. Das hättest du vor Kurzem auch noch für unmöglich gehalten.
    Merkwürdig war, dass sich die Forschungsgruppe nach einigen Rim aufgelöst hatte, ohne einen Abschlussbericht vorzulegen. Die Situation sei festgefahren gewesen, es habe keine neuen Erkenntnisse gegeben, die eine Fortführung rechtfertigten.
    Ich suchte nach weiteren Daten über die echte Herzogin, fand jedoch nichts von Bedeutung. Ich drang in gesicherte Datennetze vor, die strenger Geheimhaltung unterlagen und die ich nur mithilfe der Kodes des Herzogs zu öffnen vermochte. Auch dort wurde ich nicht fündig.
    Es gab weder Angaben zur DNS der Herzogin noch genetische Schlüsselmuster – nichts.
    Dank Jezzels Kodes konnte ich sogar interne Verwaltungsprotokolle des Herzogsamtes ansehen, die bis weit vor Rhizinza Yukks Regierungszeit reichten. Über Yukks Vorgängerin fand ich ein komplettes psychologisches, genetisches und soziales Profil, ebenso über ihren provisorischen Nachfolger, der nur kurz im Amt gewesen war.
    Über die verschwundene Herzogin selbst jedoch lagen keine Daten vor.
    Das ließ nur einen Schluss zu: Alles, was mit Rhizinza Yukk in Verbindung stand, war gezielt gelöscht worden.
     
    *
     
    Ich legte den Speicherkristall mit den Aussagen der Flüchtlinge in das Lesegerät, sah mir alles mehrfach an.
    Sie sprachen übereinstimmend von einem Phänomen, das sie als Anomalie bezeichneten und in das der gesamte Palast samt der Schutzflotte entführt worden wäre.
    Aus dieser kosmischen Irregularität habe der Jyresca namens Alaska – oder Alraska, die Aussagen stimmten in dieser Hinsicht nicht überein – Saedelaere den Palast befreit.
    Höchst seltsam. Was sie mit dieser Lüge wohl bezweckten?
    Der unserer Galaxis vorgelagerte Sternhaufen, in dem sich diese Anomalie angeblich befand, war den Astronomen selbstverständlich bekannt.
    Ich rief die entsprechenden Daten auf. 5180 Lichtjahre Durchmesser, Entfernung von Klion rund 36.000 Lichtjahre. Und genau wie ich gedacht hatte, galt dieses kosmische Gebiet als unpassierbar und wies keinerlei Besiedlung auf.
    Dort kam es immer wieder zu heftigsten Hyperorkanen, die jedes Manövrieren unmöglich machten. Auf eine Anomalie wie die beschriebene hingegen, ein nicht gerade kleines Phänomen nach den Worten der Flüchtlinge, fand ich in allen Daten keinen Hinweis.
    Ich lehnte mich zurück, schloss die Augen und dachte nach.
    So kam ich nicht weiter. Ich musste einen anderen Ansatz finden.
    Zu allem Überfluss merkte ich nun erst, wie ausgetrocknet meine Kehle und auch meine Haut waren; die Phase der Heilung im Regenerationstank war wohl doch zu abrupt abgebrochen worden. Und an etwas zu trinken hatten weder Miran noch ich gedacht.
    Egal.
    Ich konzentrierte mich auf den Aspekt der Flucht meiner Feinde.
    Der Transmitter im Schiff hatte sie zweifellos zu einer Gegenstation auf Klion geführt. Sie mussten sich auf diesem Planeten befinden. Eine nähere Eingrenzung war den Spezialisten bislang nicht möglich gewesen, und es bestand wenig Hoffnung, dass es ihnen noch gelingen könnte.
    Vielleicht half es mir, die ganze Angelegenheit aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
    Warum hatten die Feinde ausgerechnet die Identität der Herzogin Yukk und des Gardeleutnants Pridon gewählt? Hatten sie gezielt nach einem ungeklärten Ereignis in der Historie dieser Welt gesucht und versucht, sich auf diese Weise einzuschleichen?
    Zwei Harmonische, zwei Jyrescao.
    Es war schlicht absurd! Ich vermochte einfach nicht in solch verqueren Bahnen zu denken wie sie. Was hatten sie sich nur erhofft?
    Wieso ausgerechnet diese Welt? Warum Klion? Genau das musste der springende Punkt sein! Dies alles stand in direktem Zusammenhang mit den letzten Geschehnissen.
    Harmonische, die Jyrescao unterstützten ... die Spur zum paramilitärischen Ausbildungslager ... einer Sammelstelle für

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