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PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

Titel: PR 2624 – Todesfalle Sektor Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Glühende Brocken prallten gegen die Blase des Schutzschirms.
    Die Hände der Terranerin glitten an ihm ab. Es gelang ihm nicht mehr, den Desintegrator auf die richtige Stelle zu fixieren.
    »Zurück!«
    Die Mikropositronik steuerte den SERUN in einem Bogen zur hinteren Ecke und anschließend zu Sibana.
    Sie war nicht mehr da. Ein Stück Oberflächenstoff des SERUNS klebte an dem Quader.
    »Wo bist du?«
    Sie gab keine Antwort.
    Während der SERUN ihn durch den Metallregen zum Ausgang der Halle lenkte, hielt er nach Sibana Ausschau.
    »Wahna?« War das van Doberens Stimme?
    »Ich habe sie verloren.«
    »Du musst sofort zurückkehren. Uns fliegt gleich das Schiff um die Ohren.«
    »Verstanden!«
    Die Gravitraf-Speicher! Der Hyperkon-Zapfer! Wenn sie explodierten, zerriss es alles andere ebenfalls. Der plötzlich auftretende Energiestau schlug bis in die kleinste Batterie zurück.
    Wahna Porant kehrte um. Er flog erneut in die Halle hinein, suchte dicht am Boden entlang nach dem SERUN – und fand ihn Minuten später.
    »Sibana?«
    Ein einzelnes Bein schaute unter einem Berg weichen Metalls hervor. Porant setzte den Traktorstrahl ein, versuchte das Zeug wegzuzerren. Es ging nicht. Das Aggregat war nicht leistungsfähig genug, die starken Beharrungskräfte zu überwinden.
    Fassungslos sah er mit an, wie aus einem Riss im SERUN Blut und Gewebe floss und augenblicklich verdampfte.
    Der Rumaler schrie vor Wut. Er wollte sich mit den Handschuhen auf das Metall stürzen und es wegreißen.
    Die Mikropositronik ließ es nicht zu. Sie geleitete ihn endgültig hinaus und den Korridor entlang bis zum Antigravschacht. Er schwebte abwärts, wäre am liebsten hinaus ins All gerast und hätte persönlich nach Hinweisen auf das Solsystem gesucht.
    Während er abwärtsschwebte, hätte er beinahe den Hinweis an der Schachtwand übersehen.
    »Habt ihr das gewusst?«, fragte er. »Es gibt hier eine Station mit integriertem Hyperfunkgerät.«

5.
     
    Ferenc Jigözy und Galo Kajat teilten sich eine Scheibe. Der Botschafter und der LFT-Außenminister wählten die kürzeste Strecke vom Zikkurat V im Westen zum Zikkurat I, das im Zentrum der Stadt aufragte. Sieben in die Seenlandschaft Auroras integrierte Kegelstumpfpyramiden dominierten Galakto City. Jede hatte einen Bodendurchmesser von 5000 Metern, während die oberste Stufe des Gebäudes 500 Meter durchmaß. Die Gesamthöhe betrug 1500 Meter.
    Überall in der Stadt wurde es lebendig. Erst waren es nur Tausende von Fahrzeugen, die in die Luft stiegen und den unsichtbaren Bahnen des Leitsystems folgten. Dann stieg die Zahl rasant auf ein paar Zehntausend.
    »Heute ist ein typischer Tryortan-Tag«, sagte Jigözy. »Das Thema der heutigen Versammlung bringt es mit sich, dass die Stärke des Hypersturms in ungeahnte Höhen ansteigt. Hast du gewusst, dass sogar Wetten darüber abgeschlossen werden? Heute kriegen wir 300 Meg zusammen. Wer setzt dagegen?«
    Galo Kajat – sehr groß, sehr schlank, mit Hakennase und spitzem Kinn – schaute sich den Himmel über der Stadt an, der sich innerhalb weniger Minuten von Fahrzeugen verdunkelt hatte.
    »Ich wette nicht. Außerdem habe ich bisher den Eindruck, dass Bostich den Ball flachhalten will.«
    Jigözy gab ihm im Stillen recht. Bostich hatte in der Zeit als Vorsitzender erstaunlicherweise Fingerspitzengefühl und Diplomatie bewiesen. Beides hatte der Imperator Arkons in seinem neuen Amt schnell gelernt. Zu seinen Leistungen zählte unbestreitbar die Einführung eines Galaktischen Protokolls, das eine Mischung sehr unterschiedlicher Vorbilder darstellte und seinen Anspruch unterstrich, die Vielfalt der Einheit zu bewahren.
    Die Scheibe brachte sie zur Dachterrasse von Ebene 4. Der große Ammandul-Saal war im Innern der Stufen 4 und 5 untergebracht, umgeben von kleinen Konferenzräumen, Büros und Restaurants. Der Saal selbst war als riesiger Trichter konzipiert. Der Durchmesser oben betrug 750 Meter, der am Boden 50 Meter, die Höhe 350 Meter. 175 stufenförmig abgesetzte umlaufende Sitzreihen waren für ungefähr 220.000 Personen ausgelegt. Die Hauptholoprojektion hatte einen Durchmesser von 150 Metern.
    Ein winziger Lichtpunkt raste heran, blieb vor Ferenc Jigözy hängen und fing an zu blinken. Sie folgten ihm, als er sich in Bewegung setzte. Durch die vielen Gänge, Rampen und Galerien hätte Jigözy allein nie seinen Platz gefunden. So aber schafften sie es auf dem schnellsten Weg, bis zu ihrer Schwebeloge zu kommen. Meier und mehrere andere

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