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PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

Titel: PR 2624 – Todesfalle Sektor Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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einmalig waren oder eine künftige Gefährdung des Transits oder gar anderer Sonnensysteme besteht. Das geht alle Völker des Galaktikums an!«
    Ferenc Jigözy lauschte diesen Worten mit wenig Begeisterung. Er befürchtete, dass sie Bostich in die Hände spielte. Und er argwöhnte, dass weitere Redner oder Augenzeugen dem zusätzlichen Vorschub leisten könnten.
    »Schlecht«, hörte er Kajat wispern. »Ganz schlecht.«
    Es war doch keine so gute Idee gewesen, diese Anfrage einzubringen.

6.
     
    »Man müsste diese Scheibe genauer untersuchen«, sagte der kleine, spitzgesichtige Mann, den sie alle »die Ratte« nannten. Den Spitznamen hatte er nicht an Bord erhalten, er war mit ihm in die Charon-Wolke gekommen.
    Ohne einen Blick in die Personalakte zu werfen, hätte nicht einmal Tristan Kasom gewusst, woher er stammte.
    Der Kommandant der JV-1 und damit gleichzeitig der gesamten JULES VERNE wartete gespannt, dass Zefalon Hadron weitersprach. Stattdessen beugte sich der Spezialist für Metalegierungen über die blaue Scheibe, die hinter dem Kommandantensessel reglos in der Luft hing.
    »Eigenartig, ganz eigenartig ...« Kasom fiel auf, dass die Stimme des Mannes rau und gleichzeitig herausfordernd klang. »Da müsste sich etwas machen lassen.«
    Blitzschnell zauberte er aus dem Ärmel seiner Kombination eine dünne Nadel, kaum sichtbar zwischen den dünnen Fingern.
    Kasom schritt ein. Er packte das Handgelenk, hob die Hand vor das Gesicht und nahm die Nadel an sich.
    Der Spitzgesichtige funkelte ihn an, sagte aber nichts.
    »Zefalon, du verstößt gegen die Vorschriften. Die integrierte Metaläufer-Technik lässt sich mit herkömmlichen Methoden nicht untersuchen. Warum probierst du es nicht mit einem Psi-Orter?«
    »Diesem Ding da kommt man nur mit ungewöhnlichen Mitteln bei. Ein bisschen Kratzen oder Pieksen, was ist schon dabei?«
    Kasom runzelte die Stirn. »Etwas zu ungewöhnlich, findest du nicht? Das Board ist kein Lebewesen, das sich erst stechen und dann streicheln lässt. Auf Gewalt reagiert es mit Selbstzerstörung. Wie du dir ausmalen kannst, ist danach von der JULES VERNE und ihrer Besatzung anschließend nichts übrig.«
    »Mag schon sein, mag schon sein. Wenn du es genau wissen willst, wollte ich gar nicht zustechen, nur ein wenig drohen.«
    »Dir scheint nicht viel an deinem eigenen Leben zu liegen.«
    »Wenn ich der Nachwelt eine Sensation hinterlassen kann, ist es mir das wert.«
    »Nimm gefälligst deine sensiblen Finger.«
    Hadron stieß zischend die Luft aus den Nasenlöchern. Er trat an das blau strahlende Oval von ungefähr eineinhalb Metern Breite und zwei Metern Länge. Wie eine Tischplatte schwebte es hinter dem Kommandantensessel, lediglich ein paar Millimeter dick.
    »So macht ihr das, wenn ich es richtig gehört habe.« Er krümmte die Finger und ließ sie auf die leicht wabernde Oberfläche sinken. Es klackte, als die Fingernägel das Material berührten. Hadron schloss die Augen, entspannte die Finger ein wenig, bis nur noch die Kuppen auflagen.
    Er wartete, ohne dass eine Veränderung eintrat. Irgendwann nahm er die Hände weg.
    Kasom las Ärger in diesem Gesicht, Ärger und Unverständnis.
    »Jetzt du!«, forderte der Spezialist ihn auf.
    Der Kommandant trat an das Board, schloss die Augen und entspannte sich. Seine Hände sanken auf die blaue Oberfläche hinab, verharrten kurz, ehe sich die Fingerspitzen weiterbewegten. Millimeter um Millimeter drangen sie in das semimaterielle Gebilde ein, bis zur Hälfte der vorderen Fingerglieder.
    Der Trafitron wartete auf eine Eingabe in Form eines Gedankenbefehls. Da Kasom nicht vorhatte, das Schiff mitsamt den angedockten Fähren und den ausgerollten Verbindungsschläuchen zu bewegen, nahm er die Finger wieder heraus.
    »So geht das.«
    Hadron versuchte es ein zweites Mal, wobei er die Körper- und Armhaltung Kasoms nachahmte und sich genauso viel Zeit ließ. Auch dieses Mal war an der Oberfläche der Scheibe Schluss.
    »Gib mir die Nadel!«, verlangte der Spezialist.
    »Nenn mir einen triftigen Grund, warum ich das tun sollte.«
    »Die Scheibe verfügt über ein Bewusstsein, und das ist bösartig. Ich werde es reizen und so zur Vernunft bringen.«
    »Oder ist es einfach nur ethisch und moralisch so hochstehend, dass es nicht jeden an sich heranlässt?«
    Hadron merkte nicht einmal, dass die Bemerkung scherzhaft gemeint war. »Ich bezweifle das. Eher wird es seine Entscheidung an der Intelligenz des Piloten festmachen.«
    »Rhodan, Atlan und

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