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PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

Titel: PR 2624 – Todesfalle Sektor Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Ausschleusen der Lotsen ein paar Virtuellbildner aus, um sie zu verwirren, und verschwinden so schnell wie möglich.«
    Er war froh, endlich wegzukommen. Seit einiger Zeit war er nicht besonders glücklich mit seinem Job als Kommandant dieses wunderbaren Schiffes. Das hing mit Jonathon als Wissenschafts- und Forschungswelt des Galaktikums zusammen. Seit die JULES VERNE im Orbit dieses Planeten ihren Hauptstandort hatte, gingen Angehörige aller möglichen Völker und Interessengruppen in dem Hantelschiff ein und aus. Da kamen Leute mit Wissenschaftler-IDs, die noch an keiner Universität studiert hatten und sich manchmal so leicht entlarven ließen, dass es schon peinlich war.
    »Ein Glück, dass die Stahlorchidee auf dem Mars ihre alte Kuppel wieder hat.«
    »Allerdings. Wurde auch höchste Zeit.«
    Auf diese Art und Weise hatten sie in der JULES VERNE schon Dutzende fauler Eier enttarnt und mit der nächsten Fähre aus der Charon-Wolke geschickt.
    Und dann kamen Typen wie dieser Hadron, hoch qualifiziert, aber moralisch bedenklich. Hadron war ein kleinwüchsiger Akone. Er galt als Kapazität auf seinem Gebiet. Und wie die meisten Akonen litt er vermutlich unter der Heimatlosigkeit, seit die Terminale Kolonne TRAITOR den Planeten Drorah gewissermaßen terminiert und Teile der Oberfläche in Kabinette für den Chaotender VULTAPHER umgewandelt hatte.
    So gesehen war Hadron ein bedauernswertes Wesen, und er teilte diese leidvollen Erfahrungen mit Millionen anderen, denen ihre Heimatwelt ebenfalls abhanden gekommen war. Seit Kurzem auch mit den Terranern.
    Gemeinsame Schicksale verbanden Lebewesen für gewöhnlich und schweißten sie enger zusammen. Bei Hadron hatte der Kommandant kein einziges Mal den Eindruck, als sei der Akone zu solchen Gefühlen fähig.
    Außerdem widerstrebte es Kasom, die wertvollen Geschenke der Metaläufer gewissermaßen auf dem Präsentierteller der Milchstraße zu verscherbeln.
    Die Order des Admirals kam ihm sehr gelegen.
    Dass die Erforschung der Metaläufertechnik im Interesse aller Galaktiker war, weil seit Anfang 1466 NGZ neben dem Auftreten neuer Hypersturmgebiete die Intensität und Ausdehnung der alten messbar zugenommen hatten, stand außer Zweifel. Es braute sich etwas zusammen. Die Milchstraße schien dabei noch relativ wenig betroffen. Aus den erreichbaren Galaxien des Polyport-Netzes kamen deutlich beunruhigendere Nachrichten.
    Überall dort sah Kasom die Aufgaben der JULES VERNE, nicht über Jonathon, wo grantelnde Wissenschaftler mit Lupen herumliefen und nach der Weisheit letztem Schluss suchten.
    Sektor Null stellte dabei eine besondere Herausforderung dar. In das bisherige Chaos hatte nicht einmal die JULES VERNE vordringen können. Nun, da sich eine Abschwächung andeutete und weitere Wissenschaftler von Jonathon vor Ort gebracht wurden, sah Tristan Kasom die Chance für das Hantelschiff.
     
    *
     
    Kasom holte die vier Strukturpiloten persönlich am Transmitterkäfig ab. Kempo Doll'Arym, Charna Mey'Vicyln, Neddra Urt'Arym und Ardaor Kim'Luor waren inzwischen so etwas wie das persönliche Lotsenteam der JULES VERNE. Kasom sprach es nicht aus, aber er zeigte ihnen durch Gesten, wie sehr er sie schätzte. Er begrüßte sie per Handschlag, fand für jeden ein paar nette Worte und nahm es mit großer Selbstbeherrschung hin, dass ihnen draußen im Korridor Zefalon Hadron über den Weg lief.
    Während der Spezialist für Metalegierungen einen Gruß murmelte, der auch eine Verwünschung hätte sein können, überschlugen sich die Charonii in ihrem Bemühen, terranische Freundlichkeit zu zeigen.
    »Guten Tag, werter Herr!«
    »Wünsche wohl geruht zu haben!«
    »Einen fröhlichen Feierabend!«
    »Bei den Sternengöttern!«
    Ardaors Gruß passte nicht ganz. Als sie die Hauptleitzentrale erreichten, sagte Kasom: »Der nette Herr ist Akone.«
    Die Charonii blickten übergangslos betrübt drein. »Ob er uns verzeihen kann?«
    »Bestimmt!«
    Ardaor war erleichtert. »Dich soll der Teufel holen!«
    »Was ist das jetzt?«
    »Der beliebteste Gruß unter Akonen.« Ardaor strahlte.
    »Ich weiß nicht recht«, sagte Kasom. »Ich würde ihn nicht benutzen.«
    »Wenn du meinst.«
    Sie folgten Kasom hinauf zu COMMAND und stellten sich links und rechts neben dem Kommandanten auf. Kasom selbst nahm vor dem blau strahlenden Oval Aufstellung.
    »NEMO, arbeite die Checkliste ab«, sagte Kasom.
    »Die Hangars sind geräumt. Das Bodenpersonal ist von Bord. Alle Stationen sind besetzt. Die letzten Tore

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