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PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

Titel: PR 2625 – Das Plejaden-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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befand sich die medizinische Spezialabteilung. Dorthin war Jagans Leichnam zur Untersuchung überstellt worden. Die Ergebnisse sollten nach Auskunft des zuständigen QuinTechs in zwei Stunden vorliegen.
    Tekener betrat den Bereich der internen Büros. Dort gab es einen sehr gut ausgestatteten Simulationstrakt, dazu mehrere Konferenzräume.
    Niemand im vorderen Bereich reagierte auf sein Kommen. Die Zugangskontrolle hatte ihn identifiziert und als berechtigt eingestuft. Er folgte den aufgeregten Stimmen, die aus dem Büro des Stationsleiters kamen.
    »Die Herkunft muss nachvollziehbar sein. Ich kann und will nicht glauben, dass unsere Möglichkeiten versagen.«
    »Es gibt aber nicht den geringsten Hinweis ...«
    »Also führen wir eine zweite Analyse durch.«
    »Die Frage, warum wir den Datensatz erhalten haben ...«
    »... interessiert mich natürlich!«, sagte Tekener. Keiner der drei Männer in Xythels Büro hatte registriert, dass er im offenen Türschott stand. Verblüfft wandten sie sich ihm zu.
    Tekener nickte knapp.
    »Sieh dir das hier genauer an!« Simon Xythel, Stationsleiter der USO auf Maharani, stieß mit zwei Fingern in die Holoprojektion über seinem Arbeitstisch und ließ sie zwischen sich und Tekener in vergrößerter Wiedergabe neu entstehen.
    Es war eine Szene vom indischen Markt. Ein Mann, in jeder Hand eine zuckende Schlange, schien geradezu für diese Aufnahme zu posieren. Ein klein wenig Unschärfe verriet, dass das Bild mitten in der Bewegung aufgenommen worden war.
    »Woher stammt das?« Tekener schürzte die Lippen.
    »Eben das wissen wir nicht«, antwortete Xythel.
    »Dabei wird es wohl bleiben«, vermutete Tek.
    Ein irritierter Blick des Stationsleiters war die erste Reaktion auf seine Feststellung, dann holte er die Vorstellung nach: »Der Mann neben mir, mit dem implantierten Gefieder, ist unser Kosmopsychologe Nau Sukk Haian. Er kam erst vor wenigen Stunden von einer Mission im Akon-Bereich zurück.«
    »Nau ist eine Ehrenwürde der wissenschaftlichen Fakultät von Topsid«, erläuterte Haian.
    Ronald Tekener hob die Brauen, als er den QuinTech anschaute. »Wieder etwas gelernt«, stellte er trocken fest. Den anderen kannte er längst: Ban Tokley war Spezialist für Datenerkennung.
    »Unser Gast, der sich bereits seit Tagen auf Maharani aufhält, ist Admiral Tekener«, fuhr der Stationsleiter fort.
    »Sehr erfreut.« Sukk Haian nickte dem Admiral zu. »Deine Identität hätte ich ohne den wohlmeinenden Hinweis nicht erkannt.«
    »Einen Meter einundneunzig groß, aktuell einhundertunddrei Kilogramm, durchtrainiert.« Tekeners linker Mundwinkel zuckte leicht, als er sich selbst beschrieb. »Hellblaue Augen, schulterlanges glattes schwarzes Haar und dazu ein pockennarbiges Gesicht.«
    »Stimmt!«, bestätigte Haian. »Genau das war meine Feststellung. – Gibt es die Lashat-Pocken als eigentlich tödlich verlaufende Viruserkrankung überhaupt noch?«, fügte er nachdenklich hinzu.
    »Ich denke, die Viren haben sich an mir damals überfressen, Nau. Versuch besser nicht, das herauszufinden, es wäre ein masochistisches Verlangen.« Da der Kosmopsychologe nicht darauf einging, deutete Tekener mit einer knappen Geste auf die Holodarstellung. »Wer ist dieser Mann?«
    Der Stationsleiter schüttelte den Kopf. »Unbekannt. Ein Ersuchen um Amtshilfe und Abgleich mit den Bevölkerungsdaten im Yogul-System wurde an die hiesige Verwaltung geleitet.«
    »Das Ergebnis kann ich vorhersagen«, behauptete Haian. »Die Physiognomie gefällt mir nicht. Er stammt nicht aus dem System, sondern von irgendwo aus der Liga.«
    »Du bist auf Maharani geboren?«, erkundigte sich Tek herausfordernd.
    »Nein.« Sukk Haian grinste ihn an. Das eng anliegende blaugrüne Federkleid, das seinen Schädel zierte, spreizte sich dazu sichtlich ab. Der Smiler fragte sich, wie jemand auf die Idee kommen konnte, sich wortwörtlich mit fremden Federn zu schmücken. Besonderer Ehrgeiz, eine Portion Abenteuerlust? Unzufriedenheit mit sich selbst? Letzteres schien der Fall zu sein.
    Der Kosmopsychologe stellte im Gegenzug vermutlich die Überlegung an, ob Tekener mit seinen auffälligen Pockennarben Eindruck schinden wollte. Dennoch taxierte er das Holo.
    »Was hältst du von dem Mann?«, fragte der Smiler.
    Haian kaute auf seiner Unterlippe. Ein leises Rascheln hüllte ihn ein; es war das Geräusch seiner Federn, die sich ruckartig weiter sträubten.
    »Falls er ein Terraner ist, sind mir seine Brauenwülste zu kräftig und die

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