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PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

Titel: PR 2625 – Das Plejaden-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Die fünftausend aus dem Sektor Null abgezogenen Raumer der Mobilen Kampfflotte waren deshalb gewiss kein Luxus.
    Die ersten LFT-BOXEN der QUASAR-Klasse, Würfel mit jeweils dreitausend Metern Kantenlänge, trafen ein, das Gros würde in den nächsten Stunden folgen und ins Yogul-System wie Perlen an einer unendlichen Kette einfliegen.
    Über rund fünftausend Lichtjahre erstreckte sich das Kerngebiet der Liga Freier Terraner. Die Vollmitgliedschaft hatten 4047 Siedlungswelten, die sich über 3982 Sonnensysteme verteilten. Die Zahlen waren aktuell, die 923 neuen Siedlungsplaneten im Arphonie-Haufen mit einbezogen. Ihre Sonnensysteme hatten sich zur Arphonie-Planeten-Gilde zusammengeschlossen.
    Der ganze Politikzirkus würde sich in den nächsten Tagen ins Yogul-System ergießen. Erfahrungsgemäß zogen es viele Abgeordnete vor, in ihren Raumschiffen zu bleiben und mit Landungsfähren oder über Transmitterverbindungen zu den Terminen zu erscheinen.
    Raumhäfen, deren Kapazitätsgrenzen gesprengt wurden; überfüllter Luftraum; die Vergnügungszentren der großen Städte lahmgelegt – Tekener hatte nur ein Kopfschütteln für die Gedankenbilder, die in ihm aufstiegen.
    Es war selten anders gewesen, wenn die Heere der Abgeordneten und ihr Begleittross einfielen. Wie ein Heuschreckenschwarm. Schon vor langer Zeit hatte er diesen Vergleich gebraucht – in all den Jahrhunderten seitdem hatte sich wenig daran geändert. Aber damit mussten sich andere befassen, diese Art von Kleinkrieg war nicht sein Metier.
    Auch und gerade außerhalb des LFT-Kerngebiets gab es große politische oder wirtschaftliche Blöcke mit Vollmitgliedschaft. Das begann mit relativ kleinen Gebilden wie der Imart-Koalition aus nur fünfundzwanzig Welten oder dem Olymp-Komplex mit achtunddreißig autarken Planeten. Gerade Olymp war in der Geschichte der Menschheit eine tragende Rolle zugekommen. Wer kannte nicht die Containertransmitter-Verbindung zwischen Olymp und Terra, als das Solsystem um fünf Minuten in die Zukunft versetzt worden war?
    Viele Namen waren mit Erinnerungen verbunden, und all diese Gebiete hatten Potenzial. In der Hinsicht war Tekener um die Zukunft nicht bange. Blieb zu hoffen, dass die Solidarität untereinander nicht an manchen Fronten bröckelte, wo die große Mutter Terra ihre Kinder nicht mehr im Blick hatte.
    Die Republik Epsal mit knapp tausendzweihundert Welten war eines der größeren Staatengebilde, wenn auch die Chan-Ish-Koalition und natürlich die Opral-Union mit deutlich über zweitausend besiedelten Planeten mächtiger waren. Die Republik Epsal, der Bund Freies Ertrus, die Föderation Normon ... Außerdem einhundertfünfundzwanzig Einzelwelten mit so illustren Namen wie Siga, Algustra und Kamash.
    Zusammengenommen bildeten das LFT-Kerngebiet und die Vollmitglieder mit 10.225 Siedlungswelten einen bedeutenden Macht- und Wirtschaftsfaktor in denen Milchstraße, dem von einem Moment zum nächsten der Kopf abgeschlagen worden war: Terra.
    Wir alle sind zu ersetzen, wusste Tekener. Die Wunde mag zwar schmerzen, doch das Leben geht weiter.
    Entscheidend für alles, was die Sonderkonferenz an Ergebnissen zeigen würde, war die ungeklärte Frage, was wirklich mit dem Solsystem geschehen war.
     
    *
     
    Noch hatte er keine Daten aus der medizinischen Abteilung.
    Ronald Tekener hatte sich in sein Büro zurückgezogen und eine Fülle an Informationen vorgefunden. Das meiste davon unnötig. Einiges hatte er schon anderweitig erfahren.
    Rund zwei Stunden, bis das Obduktionsergebnis vorliegen würde, hatte ihm der QuinTech versprochen. Diese Zeit war bereits verstrichen. Tekener mochte es nicht, wenn ihn jemand im Ungewissen ließ. Er rief in der medizinischen Abteilung an. Aber nicht Morn Sebalds mürrisches Gesicht begrüßte ihn, sondern eine Assistentin.
    »Morn arbeitet noch.« Sie reagierte nervös.
    »Gibt es Probleme?«
    »Nicht, dass ich wüsste. Der QuinTech wird die sterile Kammer bestimmt bald verlassen. Soll ich zu ihm durchschalten?«
    Tekener schüttelte den Kopf, dankte und löschte die Verbindung. So wichtig, dass er ungeduldig darauf wartete, war die Obduktion keineswegs, nur eine Facette von vielen, die den Sekretär Jagan betrafen.
    Er holte die Dossiers in ein Holo.
    Sofort nach seiner Ankunft auf Maharani hatte er die Zusammenarbeit mit den Behörden und Dienststellen vor Ort gesucht. Ein leichtes Unterfangen, da ihm seine Bekanntheit zugutekam. Die bläulich verfärbten Lashat-Narben, die sein Gesicht in

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