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PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

Titel: PR 2625 – Das Plejaden-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Christi, sinnierte Ronald Tekener. Hin und wieder rechnete er nach den alten und nicht mehr offiziell gebräuchlichen Kalenderwerten, seines Alters wegen. Das war die Gewohnheit des Spielers. Verdeckte oder unbenannte Karten übten einen unwiderstehlichen Reiz aus. Ihren wahren Wert zu kennen bestimmte den Unterschied zwischen Gewinn und Verlust, zwischen Glück und Ruin.
    Leise lachte der Smiler in sich hinein. Perry Rhodan und Bully waren älter als er, Homer G. Adams sowieso. Von Atlan gar nicht zu reden.
    Rhodan – mit der BASIS verschollen.
    Bull, Adams – beide hatten sich auf Terra befunden, als das Solsystem verschwunden war. Verschwunden war ein Allerweltsbegriff. Entführt, vernichtet, untergetaucht?
    Vor wenigen Minuten hatte Tekener sein Quartier im USO-Gebäude verlassen und war zur medizinischen Abteilung unterwegs. Nun verlangsamte er seine Schritte. Er fragte sich, wer von den Aktivatorträgern eigentlich greifbar war.
    Bostich. Bullys ehemaliger Lieblingsfeind, mittlerweile eher ein Wolf im Schafspelz. Wer außer den Unsterblichen kannte diese alte terranische Redewendung überhaupt noch?
    Atlan. Der Arkonide stand nicht zur Verfügung, jedenfalls nicht für die Menschheit und ebenso wenig für das arkonidische Imperium. Er befand sich wohl nach wie vor auf Wanderer. Schließlich hatte er mit seiner Ritteraura als Katalysator bei der Teilung von ES und TALIN mitgewirkt.
    Alaska Saedelaere? Sechs Jahre lag es zurück, dass der Maskenträger Terrania verlassen hatte. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion, fand Tekener. Obwohl er selbst zu vielen Abenteuern aufgebrochen war, billigte er Saedelaeres Verschwinden nicht. Alaska hatte eine Verantwortung der Menschheit gegenüber. Und einfach zu verschwinden ... nein, das passte nicht.
    Die Liste ließ sich fortsetzen.
    Tekener schaute die Holowand entlang, die dem Korridor räumliche Weite gab. Das USO-Gebäude in Goyn war ein Zweckbau. Gut zehn Kilometer durchmaß der Kishiyo-Bezirk im Zentrum der Zwanzig-Millionen-Metropole. Hier lagen der Regierungssitz und die anderen imposanten Einrichtungen des Plejadenbunds. Ebenso das Siebengestirn-Kongresszentrum, das Tagungsgebäude der LFT-Sonderkonferenz. In acht Tagen mussten bereits die ersten Programmpunkte abgehakt sein.
    Acht Tage ... Im Nachhinein würde die Zeit vergangen sein wie während einer kombinierten Garrabo-Partie.
    Zu allem Überfluss haben wir eine Leiche im Keller.
    Die Doppeldeutigkeit seiner Überlegung entlockte Tek ein grimmiges Schmunzeln. Natürlich würde es Zwischenfälle geben. Alles andere hätte ihn verblüfft. Jeder versuchte, seine Interessen zu wahren, das galt auch für die im Galaktikum zusammengeschlossenen Völker. Sie waren Freunde, die einen mehr, die anderen weniger. Man mochte Terra und die LFT, weil man sich viel von einer dauerhaften Verbindung versprach.
    Zur Einheit in der Milchstraße, fand Tekener, gab es keine Alternative.
    Kurzum: Alle redeten miteinander, während im Untergrund die Geheimdienste taktierten.
    Die Holowand des Korridors öffnete den Blick hinaus in den von der Mittagssonne überfluteten weitläufigen Park. Am Rand des Kishiyo-Bezirks dominierte eine üppige Pflanzenwelt, die sich nur minimal von der auf Terra unterschied. Die USO-Niederlassung war dem Gelände angepasst, kein wuchtiges Gebäude, doch mit seinen ausgedehnten Tiefetagen bot es ausreichend Platz.
    Tekener ging weiter.
    Ein Schwarm gelber Schmetterlingsvögel stieg vor ihm aus einer Gruppe blühender Bäume auf. Das Holo vermittelte nicht nur das Vanille-Aroma der Bäume, es ließ den Eindruck entstehen, mittendrin zu sein. Auf einmal flatterten rings um Tek Hunderte faustgroßer Federbüschel. Sie begleiteten ihn, bis er sich am Ende des Korridors in den Antigravschacht schwang.
    Während er abwärtsschwebte, erreichte ihn die Mitteilung der Funküberwachung, dass soeben die ersten Einheiten der Zweiten bis Fünften Mobilen Kampfflotte von Terra eingetroffen waren.
    »Von Terra?«, fragte er schroff nach.
    Für eine oder zwei Sekunden herrschte betretenes Schweigen. »Die Macht der Gewohnheit«, erklang es entschuldigend. »Die Schiffe kommen natürlich aus dem Bereich des verschwundenen Solsystems ...«
    »Sektor Null«, stellte Tek klar. »Begriffliche Präzision sollte wenigstens herrschen. Ich erwarte, dass die Schiffe entsprechend den Stationierungsplänen eingewiesen werden!«
    »Natürlich. Das geht in Ordnung.«
    Gleich darauf verließ der Smiler den Lift. Zwei Etagen tiefer

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