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PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

Titel: PR 2625 – Das Plejaden-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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stützte die Ellenbogen auf und legte die Hände übereinander. Ein wenig säuerlich schaute er seinem Berater entgegen. Etwas an Tormanac da Hozarius faszinierte ihn, wenngleich er nicht zu sagen vermochte, was. Möglich, dass es mit dem Trauma zusammenhing, das der sehnig-schlanke Adelige erlitten hatte. Es war unmöglich gewesen, Tormanacs Extrasinn bei der ARK SUMMIA zu aktivieren. Bostich fragte sich, ob womöglich einige besondere neuronale Verknüpfungen erfolgt sein konnten. Tormanacs Scharfsinn ließ so etwas vermuten.
    Sein Berater blieb drei Schritte vor dem Arbeitstisch stehen. Bostich entging nicht, dass die hellroten Augen die aufgebauten Skalen und Messdaten taxierten.
    »Du störst mich in der Betrachtung der neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen. Es sind die Daten, die unser neuester Freund übermitteln ließ.« Er lachte amüsiert, als eine steile Falte auf da Hozarius' Stirn erschien.
    »Ich wusste nicht, dass Admiral Lagon Claudrin schon zu unseren Freunden zählt«, bemerkte Tormanac mit leichter Ironie.
    »Er ist eine tragische Figur.«
    »Diesmal vermag ich deinen Gedankengängen nicht zu folgen.«
    Der Ratsvorsitzende des Galaktikums nickte wissend. »›Der einzige Machthaber der LFT-Führung, der dem Diebstahl entging und ihn dennoch nicht verhindern konnte.‹ Sag selbst, genau das waren deine Worte. Der Admiral ist zu bedauern, das Schicksal hat ihm übel mitgespielt. Helfen zu wollen, aber nicht helfen zu können, an diesem Widerspruch zerbrechen Terraner.«
    Mit einem Kopfnicken zeigte er auf die geöffneten Daten. »Das auszuwerten und in die richtige Relation zu setzen, ist eine Aufgabe für unsere Wissenschaftler. Was ich erfahren wollte, ist leider nirgendwo verzeichnet.«
    »Die JULES VERNE befindet sich nicht einmal in der Nähe des Sektors Null«, sagte da Hozarius.
    Bostich sah auf. Für einen Moment hatte sein Gesicht einen lauernden Ausdruck, war das Zusammenspiel seiner ausgeprägten Wangenknochen, der schmalen Lippen und der geraden Nase perfekt. Wer Worte wirken lassen wollte, musste zugleich seine Mimik reden lassen. Bostich wusste, wie er überzeugen konnte.
    »Du bist nicht gekommen, um mich das wissen zu lassen, Tormanac.«
    »Im Sektor Null ist weiterer hochrangiger Besuch eingetroffen.«
    »Lordadmiral Monkey?«, vermutete Bostich. »Ich habe ihn und seine TRAJAN schon vermisst. Der Oxtorner hatte hoffentlich nichts Eiligeres zu tun, als sich mit uns in Verbindung zu setzen?«
    »Der Lordadmiral bat um ein Gespräch mit dir.«
    »Warum nicht? Ich höre mir gern an, was die USO Neues zu bieten hat, auf meinem Terrain. Lade ihn ein, auf die THANTUR-LOK zu kommen. Er und eine Handvoll Begleiter, wenn es sein muss. Ich nehme an, du hast das bereits in meinem Sinn ausgesprochen.«
    »Monkey kommt allein, ohne Begleiter.«
     
    *
     
    »Die USO wird es nicht dulden, dass du dir die JULES VERNE aneignest. Im Gegensatz zu deinen Bemühungen werden wir dafür sorgen, dass das terranische Hantelraumschiff entsprechend dem Vorschlag des akonischen Ma'tam Narvan tan Ra-Osar eingesetzt wird.«
    »Schön«, erwiderte Bostich. »Du kommst ohne Umschweife zur Sache, Lordadmiral, dagegen habe ich nichts einzuwenden. Allerdings betreibst du etwas viel Aufwand nur deswegen. Wir hätten ebenso gut über Funk darüber reden können.«
    Sie saßen in einem gesicherten Nebenraum auf der Zentraleebene. Hozarius hatte kurze Wege arrangiert und war ebenfalls anwesend.
    »Mit anderen Worten, du lehnst ab«, sagte Monkey.
    »Der Vorschlag des Ma'tam wurde ausgesprochen, bevor die Vollversammlung des Galaktikums für die Galaxis den Ausnahmezustand und zugleich den Kriegsfall ausgerufen hat.«
    Bostich versuchte, sich nicht wieder durch die klickenden Linsenaugen irritieren zu lassen wie bei ihrem letzten Treffen, sondern taxierte seinerseits den Oxtorner. Dieser überragte ihn an Körpergröße und in der Schulterbreite sowieso. Mehr als 750 Kilogramm Knochen, Sehnen und Muskeln benötigten eben ein entsprechendes Volumen.
    Ein Unfall hatte Monkey das Augenlicht geraubt. Seitdem steckten zwei anthrazitfarbene SAC-Implantate in seinen ansonsten leeren Augenhöhlen. Spezialanfertigungen, die dem Lordadmiral nicht nur ein wesentlich größeres Spektrum sichtbar machten, sondern sämtliche Wahrnehmungen speicherten. Die Kapazität ermöglichte es dem Oxtorner, noch nach Jahren Gesehenes abzurufen und zu analysieren. Seine Nähe war schon deshalb mit einer gewissen Vorsicht zu genießen.
    »Schon

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