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PR 2631 – Die Stunde der Blender

PR 2631 – Die Stunde der Blender

Titel: PR 2631 – Die Stunde der Blender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren/Christian Montillon
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den Nerven. Feindliche Einheiten kamen ihnen nicht mehr nahe.
    Mehrfach holte Rhodan in einem unbeobachteten Moment den Controller aus der Tasche seines SERUNS, in der das Steuergerät sicher verstaut war. Jeder Versuch, die Weltengeißel damit zu kontaktieren, scheiterte; der Terraner fragte sich bereits, ob es sich im Umfeld von Cruny um eine bizarre Fehlfunktion gehandelt hatte.
    Als Rhodan wieder einmal auf die Uhr blickte, war der 21. Oktober 1469 NGZ schon fast acht Stunden alt. Der Terraner orientierte sich immer noch an der Zeitrechnung seiner Heimat, die in Chanda keinerlei Bedeutung besaß.
    QIN SHIS gigantisches Mordinstrument verharrte seit dreißig Stunden im Orbit von Meloudil. In jeder Sekunde, die tatenlos verstrich, rettete der Blender Hunderten das Leben.
    Dennoch stand alles auf der Kippe.
    Es blieben sieben Stunden, in denen die Weltengeißel aktiv werden konnte, ehe sie abziehen musste. Rhodan wusste dank des Anzugs der Universen, dass QIN SHI nach siebenunddreißig Stunden keine Wahl blieb, als die Verbindung zu seinem Anker zu kappen.
    Sieben Stunden, in denen jederzeit die Katastrophe drohte.
    Den xylthischen Einheiten über dem Planeten gelang es nur selten, Bojen ausfindig zu machen und sie zu vernichten. Dank der dreifachen Redundanz bestand aber momentan keine Gefahr, dass das Netz zusammenbrach.
    Über Cruny kam die Katastrophe aus einer ganz anderen Richtung. Nach exakt 32 Stunden fielen immer mehr Bojen anscheinend spontan aus, bis die wenigen verbliebenen schließlich nicht mehr den gesamten Planeten abdecken konnten. Die Weltengeißel nutzte die Lücken sofort und fraß noch fünf Stunden lang.
    Bis zu diesem Zeitpunkt, der sich über Cruny als verhängnisvoll erwiesen hatte, blieben noch – ein Blick auf die Uhr – 114 Minuten. Rhodan verfluchte die erzwungene Untätigkeit. Fast wäre es ihm lieber gewesen, sich irgendwelcher Feinde an Bord erwehren zu müssen. Ein verrückter, unsinniger Gedanke.
    Niemandem in der Zentrale stand der Sinn nach einem Gespräch. Alle starrten auf die diversen Holos.
    Um 9.48 Uhr Terrania-Standardzeit war es so weit: 32 Stunden der tödlichen Frist waren verstrichen, und das Blender-Netz funktionierte weiterhin reibungslos. Die Modifikationen durch höherwertige und redundante Kristalle zeigten Wirkung. Die Bojen arbeiteten tadellos. Noch immer schwebte die Weltengeißel untätig im Orbit.
    Schließlich blieben noch vier Stunden.
    »Ausfall einer Sonde!«
    Es schien Rhodan, als wären dies die ersten Worte, die er seit Tagen hörte, und sie trafen ihn wie Messerstiche.
    »Exakt wie über Cruny«, raschelte der Oracca-Orteroffizier weiter. »Ein zweiter Ausfall. Trotz der Kristallredundanz wird es nun wohl schnell gehen.«
    Einer der Badakk-Techniker fluchte; er hielt sich inzwischen in der Zentrale auf, um von dort aus zu beobachten. »Wahrscheinlich sind noch bessere Heimatkristalle nötig, um die Bojen 37 Stunden lang dieser extremen Belastung standhalten zu lassen. Wir konnten nur auf die Reserven an Bord zurückgreifen und ...«
    »Niemand macht dir einen Vorwurf«, versicherte Regius.
    »Darum geht es nicht!«, ereiferte sich der Badakk. Die ledrige Haut seines Zylinderkörpers spannte sich auf eine Weise, wie Rhodan es noch nie zuvor beobachtet hatte. Obwohl es völlig anders aussah, kam es ihm fast wie das Äquivalent eines Stirnrunzelns vor. »Sondern darum, dass auf Meloudil Millionen sterben werden, wenn noch mehr Bojen versagen!«
    »Wir können nichts mehr tun«, hielt Regius dagegen.
    »Zwei weitere Ausfälle!«, rief der Oracca mit einem Unterton von Panik. Er blendete eine schematische Holodarstellung mitten in die Zentrale; sie zeigte den Planeten und das rasch löchrig werdende Netz der Bojen. Wieder erlosch einer der Punkte.
    »Wenn es so weitergeht, bleibt der Blender nur noch wenige Minuten aktiv«, erklärte der Badakk. »Die Weltengeißel wird aber erst in drei Stunden abziehen.«
    »Wir können nichts mehr tun«, wiederholte der Iothone matt seine letzten Worte.
    »Doch«, sagte Rhodan. Das Polyport-Netz. Der Controller. Die Weltengeißel als ausgebrannter Handelsstern. Wenn es nicht anders ging, musste es möglich sein, Zugriff zu gewinnen. Es musste einfach.
    »Und wie?« Regius' Tentakelarme klatschten gegen die Innenwand seiner Umweltkapsel. »Welche Idee schüttelst du noch aus deinem Verstand, Terraner?«
    Drei weitere Symbole erloschen. Die verbliebenen Bojen wechselten ihrer Grundprogrammierung folgend schnell ihren

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