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PR 2631 – Die Stunde der Blender

PR 2631 – Die Stunde der Blender

Titel: PR 2631 – Die Stunde der Blender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren/Christian Montillon
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Bewohner!«
    Jubel brandete in der Zentrale auf – doch nur, um sofort erstickt zu werden.
    »Xylthenschiffe nähern sich unserer Position!«, rief der Oracca. »Drei Zapfenraumer! Direkter Kurs auf uns!«

Erstes Zwischenspiel
    Protektor Kaowen
     
    Die alabasterweißen Finger krallten sich um den Rand der Sitzkuhle. Die blaugrünen Adern auf dem Handrücken pulsierten rasch und quollen in die Höhe, als wollten sie ihr fleischernes Gefängnis sprengen.
    Es funktionierte nicht.
    Es funktionierte wieder nicht. Die Weltengeißel fand keinen Zugriff auf die Bewohner von Meloudil!
    Nur mit Mühe löste sich der Klammergriff. Kaowen stemmte sich in die Höhe. Er atmete tief aus.
    Das Versagen konnte nur eines bedeuten: Der Verzweifelte Widerstand befand sich auch dieses Mal vor Ort. Genau wie über Cruny musste sich ein Netz aus hyperenergetisch aktiven Stationen rund um den Planeten befinden, von denen sie im Crunal-System einige zerstört, aber keine in die Hände bekommen hatten, um sie zu untersuchen.
    Mit ruhiger, beherrschter Stimme gab er einen Suchbefehl. Dann erteilte er ebenfalls die Order, nach getarnten Schiffen Ausschau zu halten, die sich womöglich in der Nähe aufhielten.
    Der Protektor verließ die Sitzkuhle und blieb stehen. Nur wenige Schritte trennten ihn von dem Durchgang, der in die Zentrale führte. Er musste nachdenken, und das konnte er besser abseits der Hektik, die nun nebenan ausbrach. Dort würde man auch ohne ihn zurechtkommen, solange sich keine Neuerungen ergaben.
    Der Verzweifelte Widerstand war vor Ort. Wie war das möglich? Waren die Rebellen der Weltengeißel gefolgt? Doch auf welchem Weg hatten sie so schnell ...
    Ein durchdringendes Signal riss ihn aus den Gedanken. Jemand bat, ihn per Funk sprechen zu dürfen. Die Bordpositronik informierte ihn darüber, dass es sich um Reparat Vetela handelte, der seiner Anfrage den Status sehr dringend gab.
    Der Protektor nahm an. Vetela war ein fähiger Soldat, der ihn gerade in einer solchen Situation nicht ohne Grund stören würde; nicht umsonst war ihm der Rang eines Reparaten verliehen worden.
    Nach einer kurzen, ehrerbietigen Begrüßungsfloskel, wie sie Kaowen als hochrangigem Militär der QIN-SHI-Garde zustand, kam Vetela ohne weitere Umschweife direkt zum Kern seiner Entdeckung.
    »Es gibt gewisse Entwicklungen hier auf Meloudil«, teilte er mit. »Außerdem habe ich diverse Funksprüche aufgefangen, ehe wir jede Kommunikation unterbanden.«
    Jede außer der auf unseren eigenen Notfallfrequenzen, dachte der Protektor, schwieg aber. Ein unwesentliches Detail.
    »Im Gesamtbild ergibt sich für mich eine Theorie«, behauptete Vetela.
    »Und die lautet?«
    »Auf Meloudil könnte sich das Hauptquartier des Verzweifelten Widerstands befinden.«
    Wieder ballten sich Kaowens Hände zu Fäusten. Die Adern traten weit hervor. War es also kein Zufall gewesen, dass sich die Weltengeißel nach dem Desaster auf Cruny ausgerechnet diesen Planeten ausgesucht hatte? Hatte sie nicht nur deshalb das Pytico-System angesteuert, weil es in der Nähe lag und eine der Weltenkugeln eine geeignete Bevölkerungsmasse aufwies?
    Sie durften keine Zeit verlieren. Er durfte keine Zeit verlieren! Keine Diskussionen mit Vetela, wie er auf seine Schlussfolgerungen kam. Er musste seinem Untergebenen vertrauen.
    »Ich danke dir«, sagte er deshalb, »und werde alles Notwendige in die Wege leiten.«
     
    *
     
    Kaowen schickte Truppen nach Meloudil, die den Planeten durchsuchen sollten; in der Kürze der Zeit eine Unmöglichkeit, das war ihm klar. Er hoffte auf die Intelligenz seiner Unterheerführer, die auf ungewöhnliche Entwicklungen achteten.
    Wobei momentan alles auf dieser Welt ungewöhnlich war. Andererseits wusste Reparat Vetela sicher mehr. Nicht umsonst glaubte er die Zeichen auf Meloudil deuten zu können.
    Außerdem durchsuchten seine Raumer das Sonnensystem nach getarnten Schiffen – selbst wenn es weitaus unwahrscheinlicher war, dabei auf etwas zu stoßen, als auf dem Planeten. Der Leerraum durchmaß gigantische Weiten; Millionen konnten sich dort theoretisch verbergen. Aber es gab bestimmte Orte, die wahrscheinlicher waren als andere, um als Versteck zu dienen. Ortungsschatten von Monden etwa oder ein Platz am Rand des kleinen Asteroidenfeldes, das sich zwischen dem sechsten und siebten Planeten befand ...
    Man würde sehen.
    Der Protektor erkannte, dass er den Verzweifelten Widerstand bislang unterschätzt hatte; ein unverzeihlicher Fehler. Bisher hatten

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