Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2634 – Terras neue Herren

PR 2634 – Terras neue Herren

Titel: PR 2634 – Terras neue Herren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
drittel Licht.«
    »Grob geschätzt entspricht das einer Flugzeit von etwas mehr als zwölf Stunden«, wandte Urs von Strattkowitz ein. »Das heißt, die Sternengaleonen werden gegen Mitternacht über Terra stehen. Was wollen sie?«
    Urplötzlich war es totenstill.
    Die Antwort der Ersten Terranerin klang eindringlich: »Die Invasoren verlangen unsere bedingungslose Kapitulation. Andernfalls werden die Gelege, so bezeichnen sie ihre unterirdisch verteilte Nanowaffe, weitere Erdbeben auslösen. Das gilt auch für den Fall, dass wir versuchen, die Galeonen anzugreifen. Wir müssen davon ausgehen, dass die Angreifer über Möglichkeiten verfügen, die Nanomaschinen jederzeit zu neuer Aktivität zu veranlassen.«
    »Was diese Maschinen auslösen, haben wir erst erlebt«, stellte Melbar LaGaar fest, der Justizminister. »Was sagen unsere Wissenschaftler und Techniker? Haben wir eine Möglichkeit, die Nanomaschinen auszuschalten?«
    »Das ist wohl wie so vieles eine Frage der Zeit«, bemerkte Leccore. »Wenn uns einige Wochen oder Monate ...«
    »Solche Spekulationen sind Gift!«, rief Urs von Strattkowitz dazwischen. »Was ist, wenn sich diese Nanomaschinen selbsttätig reproduzieren? Sie stecken in der Erdkruste, irgendwo, mikroskopisch klein. In einigen Monaten haben wir möglicherweise ein unüberschaubares Heer gegen uns.«
    »Steht überhaupt schon fest, ob die Nanowaffen und die von ihnen hergestellten Fabrikelemente ein zweites Mal aktiviert werden können?«, fragte Draft. »Womöglich haben sie Wegwerffunktion und sind nur in der Lage, einen einmaligen Stoßimpuls auszulösen.«
    »Drei Sternengaleonen wurden in der Atmosphäre abgeschossen«, hielt Jason Intai dagegen, der für Neubesiedlungen zuständige Minister. »Nach wie vor bestehen also zwei potenzielle Gefahrenherde, und das nicht gerade in dünn besiedelten Regionen. Wie sollen wir dagegen vorgehen?«
    »Selbst wenn wir das wüssten, uns bliebe nicht viel Zeit«, sagte die Erste Terranerin. »Wir müssen bis Mitternacht eine Entscheidung getroffen haben. Eigentlich haben wir keine Wahl. – Ich habe das Ultimatum aufgezeichnet. Bevor wir langwierig diskutieren: Macht euch selbst ein Bild.«
    Sie rief die Aufzeichnung ab.
    »Du schlägst uns also vor, den Kampf aufzugeben?«, fragte der TLD-Chef, nachdem die Holosequenz beendet war.
    »Das nicht«, antwortete Ybarri. »Mir ist bewusst, dass die Wahl, die uns bleibt, nur die Wahl zwischen Beelzebub und Teufel sein kann. Nach einer Kapitulation haben wir möglicherweise die Chance, aus dem Untergrund heraus gegen die Invasoren vorzugehen. Ich weiß, das könnte ein langer und schmerzvoller Prozess werden, aber sicher nicht der erste in der Geschichte der Terraner.«
    »Wir waren nicht einmal in der Lage, die Entführung unserer Kinder und Jugendlichen durch die Sayporaner zu verhindern«, wandte Attilar Leccore ein. »Ich weiß, der TLD steht hier für jeden Besserwisser in der Schusslinie, uns wird Versagen vorgeworfen ...«
    Abwehrend hob die Erste Terranerin beide Arme. »Wir verzetteln uns, Attilar. Es wäre mir recht, wenn wir den Punkt verschöben.«
    »Wie du meinst.«
    »Die Alternative zur Kapitulation wäre, weitere Hunderttausende Tote und Verletzte durch künstlich ausgelöste Beben in Kauf zu nehmen«, sagte Ybarri. »Das kann keiner von uns wollen.«
    »Die Sayporaner und dieser Fagesy ebenso wenig«, stellte von Strattkowitz fest. »Sie wollen Terra, aber was nützt ihnen eine halb zerstörte Welt?«
    »So kommen wir nicht weiter«, stellte Xena Harpoon fest. »Ist die Bedrohung durch die beiden anderen Wracks schon akut? Beziehungsweise welcher Bereich ist tatsächlich gefährdet? Wenn wir die Evakuierung mit allen Mitteln vorantreiben und danach angreifen ...«
    »Nur unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen!«, rief Leccore. »Die Sayporaner werden schneller über unser Vorhaben informiert sein, als du dir das vorstellen kannst.«
    »Das ist doch Unsinn«, begehrte die Ministerin auf. »Unsere Positroniken ...«
    »Später!«, unterbrach Ybarri. »Bekannt ist von der VELLAMO-Mission, dass sich die fremden Nanomaschinen mit einer Geschwindigkeit von mehr als sechzig Kilometern in der Stunde durch den Boden fressen. Inzwischen wurde dieser Wert ebenfalls für die Nanomaschinen nachgewiesen, die aus den anderen Wracks stammen. Im Golf von Papua bewegen sie sich Richtung Port Moresby auf Papua-Neuguinea. Und welches Ziel die Waffe aus dem Chöwsgöl-See hat, muss ich nicht wiederholen. Wir sitzen

Weitere Kostenlose Bücher