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PR 2634 – Terras neue Herren

PR 2634 – Terras neue Herren

Titel: PR 2634 – Terras neue Herren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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auf einem Pulverfass – und spielen gleichzeitig mit dem Feuer.
    Wie viel des Risikos die Evakuierung wegnimmt, kann niemand sagen. In Port Moresby ist das zweifellos einfacher als in Terrania. Hier ist ein rasches Ergebnis leider überhaupt nicht zu erwarten. Und vorerst beschränkt sich unser Vorgehen ohnehin nur auf den Norden der Hauptstadt. Damit auch klar ist, über was wir inzwischen reden: Der Großraum Terrania umfasst ein Gebiet von grob gerechnet zweihundert mal zweihundert Kilometern. Das gesamte Gebiet zu unterminieren bedeutet für die Nanomaschinen einen Zeitaufwand von drei bis vier Stunden. Falls sie noch nicht überall sind, werden sie das jedenfalls bald sein.
    Seit Mitte des 13. Jahrhunderts zählen wir konstant an die einhundert Millionen Einwohner. Mit dem erweiterten Einzugsgebiet sind es sogar einhundertundzwanzig Millionen.
    Wir haben vor dem Beben sehr schnell reagiert, das ist unser Plus. Wahrscheinlich nur deshalb wurde bislang eine Panik vermieden, trotz der erschütternden Nachrichten von der anderen Seite des Globus.«
    »Die Menschen stehen unter Schock«, sagte Xena Harpoon. »Nicht nur wegen des Bebens, sondern auch wegen Reginald Bulls Tod. Sobald der Schock nachlässt, werden sich die Zustände möglicherweise schnell ändern.«
    »Da sehe ich keine so große Gefahr«, widersprach Ybarri. »Emmanuel Buccanphor agiert von der ersten Minute an überaus souverän. Als Bürgermeister verbreitet er jedenfalls die Ruhe und Gelassenheit, die Schlimmeres verhindern hilft.«

4.
     
    »Wir reden, als hätten wir selbst keinerlei Erfahrung im Umgang mit Nanomaschinen«, stellte Jason Intai aufgebracht fest. »Unsere Spezialisten sollten das Wissen parat haben, wie wirksam und schnell vorgegangen werden kann. Warum holen wir uns diesen Lithosphärentechniker nicht her? Ihm ist schließlich die Warnung zu verdanken.«
    »Natürlich beherrschen wir die Nanotechnik auf hohem Niveau«, bestätigte von Strattkowitz. »Aber was sich da unterirdisch voranarbeitet, ist unserer Technologie einen großen Schritt voraus. Selbst wenn wir alle Kräfte bündelten, unter mehreren Wochen ist da nichts zu machen. Und das halte ich noch für eine sehr optimistische Schätzung.«
    »Was ist mit den rabiaten Methoden?«, wandte der TLD-Chef ein. »Massive Störstrahlung? Eine energetische Abschirmung, die Projektoren könnten am Meeresboden verankert werden. Was auch immer ... Ich denke zum Beispiel an den Einsatz von Projektoren zur Kristallfeldintensivierung, um die Nanomaschinen quasi im Gestein zu fixieren. Ich weiß, die Methode ist energieaufwendig, trotzdem kann ich mir vorstellen, dass sie gerade im mikroskopischen Bereich durchschlagende Wirkung hätte.«
    »Zigtausende Quadratkilometer müssten einbezogen werden«, gab Hermon Draft zu bedenken. »Vor allem werden es mit jeder Stunde mehr.«
    »Und?«, fragte Leccore heftig. »Wo liegt da das Problem? Wir müssen nachdenken, anstatt alles von vornherein als untauglich abzulehnen. Mag sein, dass der klassische arkonidische Brennpunktstrahler ein probates Mittel wäre. Ich sehe dir an, dass du keine Ahnung hast, wie der Brennpunktstrahler arbeitet. Eine hyperenergetische Emission, scharf fokussiert im Zielbereich, erzeugt thermische Überhitzung. Wenn wir wissen, auf welcher Höhe sich die Nanomaschinen bewegen, können wir sie einschmelzen.«
    »Hoffentlich, ohne das Gestein in Magma zu verwandeln.«
    Leccore winkte heftig ab. »Denkbar ist ebenso ein breitflächiger Einsatz von Masse-Energie-Pendlern oder Materiewandlern. Und falls das alles nichts bringt, müssen wir eben mit anderer Zielrichtung vorgehen. Mit den geeigneten Mitteln lässt sich vielleicht die Wirkung der gravomechanischen Stoßimpulse abschwächen, im besten Fall sogar unterbinden. Ich stelle mir eine Kombination von Traktor-, Prall- und Antigravfeldern vor, die im entscheidenden Sekundenbruchteil eine Interferenzauslöschung erreicht.«
    »Das hieße, ausschließlich auf Verdacht zu handeln, ohne eine Möglichkeit, die Wirksamkeit der Gegenmaßnahme zu testen. Geht es schief, haben wir die nächste Katastrophe.«
    »Ich sträube mich trotzdem gegen die Kapitulation«, sagte Leccore.
    »Alle Möglichkeiten werden auf ihre Tauglichkeit hin geprüft«, versprach Urs von Strattkowitz. »Ich bin fast sicher, dass eine oder mehrere Vorschläge zumindest eine vage Aussicht auf Erfolg versprechen. Aber jede Prüfung beansprucht Zeit. Genau die steht uns leider nicht zur Verfügung.«
    »Und

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