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PR 2634 – Terras neue Herren

PR 2634 – Terras neue Herren

Titel: PR 2634 – Terras neue Herren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Auffordernd schaute sie in die Runde.
    »Ich sehe keinen Anlass, länger zu diskutieren. Und ich glaube auch nicht, dass die Sayporaner ihre Drohung wahr machen werden. Sie wollen Terra und das Solsystem, also werden sie nicht so verrückt sein, sich selbst um die Früchte ihrer Anstrengungen zu bringen. Das macht es für uns leichter, eine harte Linie einzuschlagen.
    Ich werde der Erpressung nicht nachgeben. Kein Kompromiss und schon gar keine Kapitulation, das habe ich inzwischen mehrfach erklärt. Unsere Flotte ist stark genug, es mit den Sternengaleonen aufzunehmen. Vor allem wissen wir inzwischen, zu welchen Manövern diese Schiffe in der Lage sind. Wir können uns taktisch gut auf sie einstellen.
    Außerdem bin ich sicher, Reginald Bull hätte ebenfalls die harte Lösung gewählt. Machen wir diesem Schrecken ein Ende, bevor uns endgültig die Hände gebunden sein werden! Henrike Ybarri, wenn du stattdessen die Abhängigkeit wählst, solltest du dir ganz schnell die Folgen klarmachen ...«
    »Ich will nicht, dass es weitere Tote gibt und noch mehr Leid«, sagte die Erste Terranerin. »Ich habe geschworen, Schaden von Terra abzuwenden. Wie kann ich da einen Angriff gutheißen, der uns höchstwahrscheinlich eine zweite Katastrophe bringen wird?«
    »Du sagst es selbst: höchstwahrscheinlich«, wandte Hermon Draft ein. »Das genügt nicht als Argument. Du bist im Begriff, unsere Freiheit für eine vage Hoffnung zu verschenken. Warum erkennst du das nicht? Gehörst du schon zu ...?« Er schwieg.
    »Ob ich zu den Sayporanern gehöre?« Ybarri blickte den Innenminister an, als wolle sie ihm an die Kehle gehen. »Nur weil ich versuche, Menschenleben zu retten? Ich rede nicht von Kapitulation, sondern von einem scheinbaren Nachgeben. Vom Weg der Vernunft, aber nicht davon, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, denn das kann nur blutig enden. Wir müssen Zeit gewinnen. Damit wir in Ruhe und mit Überlegung unsere Vorbereitungen treffen und aus dem Untergrund heraus gegen die Sayporaner und alle anderen vorgehen können. – Urs, ich vermisse deine Meinung.«
    »Aufgeben kommt nicht infrage. Hör dich in der Bevölkerung um, Henrike. Die Stimmung steht auf Sturm, die Terraner wollen nicht immer nur einstecken. Dabei ist jedem bewusst, dass eine bewaffnete Auseinandersetzung nicht ohne Opfer abgehen kann.«
    »Sehr viele Opfer«, sagte die Erste Terranerin. »Zu viele. Aber selbst wenn wir jetzt den Sieg erringen würden, könnte sich das als Bumerang erweisen. Wir wissen einfach zu wenig über unsere Gegner. Wie stark sind sie wirklich, welche Ressourcen stehen ihnen zur Verfügung? Wir kennen nicht einmal ihre Motive.«
    »Du meinst, sie haben eine besondere Art, uns als Freunde zu begrüßen?« Vashari Ollarons Frage war Spott pur.
    Ybarri reagierte nicht darauf.
    »Wir wissen kaum etwas über die Anomalie«, fuhr sie unbewegt fort. »Vielleicht werden wir nie erfahren, ob es einen Rückweg für uns geben kann, wenn wir uns den Sayporanern widersetzen. Und was ist mit Sol? Nur ein riesiger schwarzer Ball ohne Licht und ohne Wärme.«
    »Von Sol wird niemand unsere Rückkehr in die Milchstraße abhängig machen«, behauptete von Strattkowitz. »Nicht einmal von Terra. Das liegt alles im Toleranzbereich. Problematisch dürfte es werden, wenn wir uns als übervorsichtig erweisen. Wenn die Menschen den Eindruck gewinnen, dass wir versagen, werden sie ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen.
    Keiner wird danach fragen, ob wir vielleicht nur zum Schein auf das Ultimatum der Sayporaner eingegangen sind. Und du wirst es ihnen nicht sagen können.«
    »Natürlich nicht.«
    »Dann sollten wir uns darauf einstellen, dass wir gegen die Sayporaner kämpfen müssen und zugleich gegen unsere eigenen Leute.«
    »Du bist also auch für den bewaffneten Widerstand, Urs?«
    »So ist es«, sagte der Staatssekretär. »Es tut mir leid.«
    »Das muss dir nicht Leid tun. Schließlich versuchen wir, jeder für sich, den richtigen Weg zu finden.«
    »Genau das werden die Terraner ebenfalls sagen, wenn sie zu allen nur denkbaren Formen des Guerillakampfes gegen die Invasoren übergehen werden«, warf Vashari Ollaron ein. »Wundere dich aber nicht, wenn wir davon dann ausgeschlossen sind. Du übersiehst den maßgeblichen Faktor: ›Menschen sind kleine, fähige, zähe und meistens respektlose Stinker, die nicht totzukriegen sind. Manchmal gehen sie falsche Wege, oft hadern sie mit sich selbst ...‹«
    »Ich kenne die Schriften des

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