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PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System

PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System

Titel: PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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»Zwischen ihrem gegenwärtigen Standort und dem Morpheus-System gibt es nur eine weitere Sonne, die aber keine Planeten besitzt. Wir müssen davon ausgehen, dass die Flotten hierher springen werden.«
    »Wann?«, fragte sie ungeduldig.
    »Frühestens in zwei, spätestens in vier Tagen.«
     
    *
     
    Stichwort: Zahlenmengen
     
    Wenn wir uns kurz den Arten von Zahlen zuwenden wollen: Es gibt insgesamt sieben von ihnen. Je weiter sich die Menschheit entwickelte, desto weiter entwickelte sich auch die Mathematik und mit ihr die Zahlen, mit denen der Mensch umzugehen lernte.
    Zuerst waren da die natürlichen Zahlen (N), mit denen man addieren und multiplizieren kann. Durch die Subtraktion kamen die ganzen Zahlen (Z) hinzu, die Division führte zur Definition der rationalen Zahlen (Q). Danach folgte die Menge der reellen Zahlen (R), die bereits das Potenzieren und Radizieren ermöglichen. Da sie aber das Ziehen einer Wurzel aus einer negativen Zahl nicht zulassen, kamen die komplexen Zahlen (C) hinzu.
    Im Sinne der Rechenoperationen war das Zahlenreich damit abgeschlossen – bis dann findige Köpfe daherkamen und für die vierdimensionale Algebra die Menge der hyperkomplexen Zahlen definierten.
    Um das Rätsel der Blitzwelle der Quolnäer Keretzen zu lösen, musste ich mich der fünfdimensionalen Mathematik bedienen und damit der Menge der Quintadimzahlen.
    Aus: Persönliche Aufzeichnungen, M. Felten, Oktober 1469 NGZ

8.
    Zwei Tage
     
    Zwei Tage später betrat Mondra Diamond die Medostation.
    Pic Lershimon stand vor einem Glassitquader, der mit einer trüben Flüssigkeit gefüllt war. Ramoz trieb darin, die Arme ausgebreitet, mit einer Beatmungsmaske über Nasen- und Mundpartie.
    Sie trat neben den Ara, der in ein Holofeld starrte, in dem in irritierender Geschwindigkeit Diagramme und Formeln erschienen und wieder verschwanden.
    Es roch nach Sterilität und Krankheit.
    »Wie geht es ihm?«, fragte sie.
    »Ich weiß es nicht«, gab er zurück, ohne sie anzusehen. Er war vollständig ruhig und gelassen, für Mondra ein Hinweis auf die lange Erfahrung, die er hatte, nicht zuletzt als Mantar-Heiler. »Bis auf sein Gehirn scheint der Patient völlig gesund zu sein. Organische Probleme liegen nicht vor. Nur neurologische.«
    »Was ist mit seinem Gehirn?«
    Pic Lershimon atmete tief ein. Dann drehte er sich langsam zu ihr um. »Ich habe dir gesagt, dass ich kein Spekulant bin – nun komme ich aber nicht darum herum, zu spekulieren. Ich hoffe, du verzeihst mir.«
    »Erzähl mir bitte, wovon du ausgehst.«
    »Ich gehe von einer plötzlichen Reizüberflutung aus, die das Gehirn des Patienten dazu gebracht hat ... nun, um es für Laien verständlich auszudrücken ... dichtzumachen. Die neuronalen Verbindungen haben diese Reize nicht verkraftet und sind ... ah, wie sagt man? ..., nun ja, erstarrt.«
    »Während des Anfalls hat er sich an den Augendorn gefasst. Könnte er die Ursache für diese Reizüberflutung sein?«
    Pic Lershimon warf einen kurzen Blick in das Holo, dann sagte er: »Dieser Dorn ist in der Tat organisch mit dem Gehirn des Patienten verbunden. Allerdings sehe ich ihn nicht als Ursache für die Überforderung des Gehirns, mehr als Übermittler.«
    »Wenn die Reize vom Dorn nur übermittelt wurden ...«, sagte Mondra nachdenklich, »woher stammten sie denn dann ursprünglich?«
    Lershimon runzelte die Stirn. Winzige Dioden an den technischen Erweiterungen an seinen Schläfen glommen auf. »Ich weiß es leider nicht. Ich habe von der Zentrale die Funkdaten eingefordert, die kurz vor dem Anfall des Patienten gesammelt worden waren, aber noch nichts erhalten. Haben ja alle Besseres zu tun derzeit, zum Beispiel Steine aufs Schiff schaffen ...«
    Diamond, die wusste, dass der Ara Mühe hatte zu akzeptieren, dass seinen Wünschen bei der Schiffsführung nicht immer die höchste Priorität eingeräumt wurde, ignorierte die Spitze.
    »Dann könnte eine solche Reizüberflutung jederzeit wieder geschehen?«
    »Solange wir nicht wissen, was sie ausgelöst hat, kann ich diese Frage selbstverständlich nicht beantworten. Wenn es ein einmaliges Ereignis war, dann lautet die Antwort ›nein‹. Wenn es sich aber um ein mehrmaliges Geschehen handelt, lautet die Antwort ›vielleicht‹. Im Übrigen schließe ich eine Operation nicht aus. Da der Dorn unbekannter Herkunft ist und technische Komponenten enthält, die wir nicht einschätzen können, habe ich bisher darauf verzichtet, ihn zu entfernen. Diese letzte Option will ich

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