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PR 2639 – Die grüne Sonne

PR 2639 – Die grüne Sonne

Titel: PR 2639 – Die grüne Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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langsamer verstrich, bis hin zum Stillstand.
    Dass sich Geschehnisse wiederholten, wollte er nicht begreifen. Und doch schien es so zu sein.
    Der Mann im blauen Anzug wich zurück. Gleich würde er zu seinem Gürtel greifen und das stabförmige Gerät lösen. Wenn es sich um einen Translator handelte, war das die beste Gelegenheit, eine Verständigung zu bekommen.
    Trotzdem hielt Jeketi den Finger am Auslöser.
    Der Fremde lachte. Er hob den Stab, und ein greller Blitz löste sich. Jeketi warf sich gedankenschnell zur Seite, während unmittelbar neben ihm der Glutstrahl über den Boden zuckte.
    Jeketi löste das halbe Magazin aus.
    Der Fremde war tot, bevor er auf dem Boden aufschlug.
    Jeketi betätigte kurz darauf schon den Öffnungsmechanismus des Schottes, als er es sich anders überlegte. Wahrscheinlich verstand er nicht in jeder Hinsicht, was mit der PARTOGA geschah, doch er war überzeugt, dass der Eindringling wiederkommen würde. Nicht zum dritten, sondern erneut zum ersten Mal.
    Der Frachter schien in der Zeit gefangen zu sein wie in einem Wirbel. Während das Schiff herumgeschleudert wurde und dabei kontinuierlich tiefer sank, passierte es immer wieder eine bestimmte Position – den Punkt, an dem der Fremde an Bord kam.
    Zugegeben, das war eine naive Vorstellung. Jeketi hatte allerdings keine bessere Umschreibung dafür. Und er kam damit klar, das allein war ihm wichtig.
    Er wartete.
    Irgendwann war der Leichnam plötzlich verschwunden.

5.
     
    Eine gewaltige sprayartige Protuberanz wurde aus der Chromosphäre der Sonne herausgeschleudert. Das Flarematerial entstammte einem sehr heftigen explosionsartigen Vorgang. Sekundenlang verfolgte Perry Rhodan die eingeblendeten Messwerte, die eine Teilchengeschwindigkeit von annähernd 730 Kilometern in der Sekunde anzeigten. Die Sprayschwaden fächerten auf – beinahe wie eine Hand, die sich öffnete, um nach den im sonnennahen Schutz stehenden terranischen Raumschiffen zu greifen. Ein verschwindend geringer Teil der Eruption krümmte sich wieder der Sonne entgegen, der Rest jagte weiter in den Raum hinaus.
    Eine schwache Partikelfront streifte die CHISHOLM. Die Belastung des Schutzschirms schnellte in die Höhe, verharrte aber noch unterhalb des Warnbereichs.
    Perry Rhodan warf einen Blick auf die Zeitanzeige.
    Zehn Uhr und vier Minuten Terrania-Standard am 12. November 1469 NGZ. Wenigstens das war ein der Besatzung vertrauter Wert, ein winziger Splitter Heimat in Chanda, ein Hauch von Normalität inmitten des Unbekannten und Feindseligen.
    Der Informationsaustausch im kleinen Kreis war nach mehr als eineinhalb Stunden beendet gewesen. Ein grober Abgleich, der dafür gesorgt hatte, dass jeder über die Informationen des anderen verfügte und sich aus vielen Facetten ein Gesamtbild der Situation ergab, jedenfalls soweit die einzelnen Puzzleteile vorhanden waren.
    Größere Ansprüche hatte keiner an dieses Treffen gestellt. Die Feinarbeit, die Beantwortung der unzähligen Fragen, die sich aus den Details ergaben, würde die Arbeit der nächsten Tage sein. Auswertungen ... Querverbindungen ... Analysen, die das weitere Vorgehen zumindest aus positronisch-logischer Sicht darstellten. Und im Gegensatz dazu intuitive Entscheidungen. Was war machbar, was auf keinen Fall?
    Rhodan glaubte nicht, dass sie Ennerhahl in diesen Prozess einbinden konnten.
    Der Fremde, der kurz vor der Entführung der BASIS aus einer Raum-Zeit-Blase heraus erschienen war, folgte eigenen Plänen. Er war kein Gegner, trotzdem focht Rhodan einen inneren Kampf mit sich selbst aus, wie weit er ihm vertrauen durfte. Den Eindruck, für den Fremden nur Mittel zum Zweck zu sein, konnte er nicht einfach wegwischen. Die Wahrheit lag wahrscheinlich wie so oft im Unschärfebereich zwischen allen Überlegungen.
    Zumindest war das Schicksal der BASIS für den Augenblick geklärt. Nun hieß es Mittel und Wege zu finden, um den Schiffskoloss wieder in die eigene Verfügungsgewalt zu bekommen.
    QIN SHI war kein unbeschriebenes Blatt mehr, sondern etwas greifbarer geworden – mit einem Profil, das niemandem behagte. Darüber nachzudenken und menschliche Ethik und Moral als Maßstab zu nehmen hätte indes bedeutet, sich selbst dem Irrsinn preiszugeben.
    Perry Rhodan kannte dieses Empfinden zur Genüge, das dem ewigen Gesetz von fressen und gefressen werden entsprang. Ein Fehler der Evolution? Nichts war verwerflich an dem Zwang, die eigenen Gene zu erhalten. Dazu bedurfte es der Zufuhr von Energie, die in der

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