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PR 2639 – Die grüne Sonne

PR 2639 – Die grüne Sonne

Titel: PR 2639 – Die grüne Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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in seiner jähen Euphorie enttäuscht zu sein. »Na ja, an die vierzigtausend große und bewaffnete Schiffe. Falls er die Hälfte davon losschickt ...«
    »Chanda ist groß«, widersprach Partijan. »Womöglich braucht Reginald Bull jedes greifbare Schiff, um QIN SHIS Flotten von den Planeten des Solsystems fernzuhalten.«
    »Umso mehr müssen wir uns eine tragfähige Strategie zurechtlegen«, sagte Rhodan.
    »Gehen wir gemeinsam mit dem Verzweifelten Widerstand in die Offensive«, schlug Electra Pauk vor. »QIN SHI darf keine Zeit finden, auf die veränderten Gegebenheiten zu reagieren. Ich nehme an, du willst genau darauf hinaus, Perry ...«

4.
     
    Drei Sprengnadeln hatten den Schutzanzug des Eindringlings durchschlagen und gezündet. Der Mann lag bäuchlings am Boden. Trotzdem versuchte er, sich wieder aufzurichten.
    Das war erstaunlich: Mit drei Explosivnadeln im Leib waren die wenigsten fähig, sich überhaupt noch zu bewegen.
    »Verstehst du mich?«, fragte Jeketi zögernd.
    Er erhielt keine Antwort.
    Roboterhaft stur bemühte sich der Fremde, in die Höhe zu kommen. Er zog die Beine an, stemmte die Unterarme gegen den Boden, und sobald er abrutschte, begann er von vorn. Unermüdlich, wie es schien.
    Für eine Weile schaute Jeketi ihm verwirrt zu, dann hielt er es nicht mehr aus.
    »Ich helfe dir«, sagte er bebend. »Aber ich will erfahren, wie du an Bord gekommen bist.«
    Ein Stöhnen antwortete ihm. Jeketi sicherte den Nadler und schob ihn in die Magnethalterung zurück. Mit beiden Händen packte er den Fremden an der Schulter und am Arm und drehte ihn herum. Er glaubte, unbändigen Lebenswillen zu spüren, etwas, das er so nie zuvor wahrgenommen hatte. Zum ersten Mal fragte er sich, ob es richtig gewesen war zu schießen.
    Womöglich hatte der Mann gar nicht zur Waffe gegriffen. Das stabförmige kleine Objekt konnte ebenso gut der Verständigung dienen, vielleicht war es ein Übersetzungsgerät.
    Jeketi nahm sich die Zeit, das fremde Gesicht genau zu betrachten, mühsam bemüht, das dichte Haar zu ignorieren. Immer wieder musste er wegsehen. Er ekelte sich vor Haaren, solange er denken konnte, ohne zu wissen, weshalb. Es war einfach so.
    Schweiß perlte auf der Haut des Fremden, er zitterte am ganzen Leib. Der Blick, mit dem er Jeketi ansah, war eigenartig. »Durchdringend« wäre das falsche Wort gewesen. Traurig? Jeketi wusste es nicht. Er versuchte auch gar nicht erst, sich in diesen Mann hineinzuversetzen.
    »Du hättest mich nicht zwingen sollen, auf dich zu schießen.«
    Warum sagte er das? Er hatte den Eindringling gewarnt und brauchte keine weitere Begründung.
    Die Wunden bluteten nicht mehr. Entweder heilte der Körper des Fremden selbsttätig, oder sein Anzug hatte die Blutung gestoppt. Das eng anliegende Gewebe erweckte zwar nicht den Anschein, als könne es die vielen Funktionen erfüllen, die ein gut ausgestatteter, aber dafür klobiger Anzug gewährleistete, doch Jeketi hatte gelernt, dass der Schein auch trügen konnte.
    Eines hielt er in dem Moment für sicher: Der Fremde war nicht mehr in der Lage, ihn anzugreifen. Er hatte die Augen geschlossen, sein Atem war kaum wahrzunehmen.
    Er stirbt, erkannte der Xylthe. Den Abend wird er nicht mehr sehen.
    Aus den Lautsprecherfeldern des Rundrufs erklang die Stimme des Kommandanten. Er beorderte Jeketi in die Zentrale zurück.
    Schon die Wortwahl verriet, dass längst nicht alles so war, wie es sein sollte.
     
    *
     
    Ungläubig starrte Jeketi auf die Schirme. Nicht was die Außenerfassung im Bereich des sichtbaren Lichts zeigte, entsetzte ihn, sondern die Auswertung des Bordrechners. Die Datenkolonnen machten ihm Angst.
    »Das kann nicht sein!«
    Jedes Wort stieß der Kommandant wie einen Fluch hervor.
    »Jeketi! Ich erwarte von dir, dass du uns da herausbringst!«
    »Aber ... die Auswertung ...« Er schwieg entsetzt, dachte an seine Vorahnung. Veränderungen standen an, nicht der Tod. Noch nicht, fügte er in Gedanken hinzu. Der Tod würde erst kommen, wenn die Nahrungsvorräte aufgebraucht waren und die Lufterneuerung versagte. Falls nicht schon vorher die Energie versiegte, weil sie für die Schutzschirme gebraucht wurde. Es gab so viele Möglichkeiten zu sterben und nur so wenige, um zu leben, wenn man genau darüber nachdachte.
    »Wir kommen nicht dagegen an«, sagte Dormaga irgendwo außerhalb seines Blickfelds. »Die Beschleunigung der PARTOGA ist zu schwach.«
    »Versuch es wenigstens!«, verlangte Jeketi.
    »Seit Tagen tun wir nichts

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