PR 2639 – Die grüne Sonne
von Ramoz aus. Das heißt, von seinem Augendorn. Das spitze Ding sendet und empfängt. Aktuell gehen nur schwache Impulse ab.«
»Ein äußerer Einfluss lässt Ramoz' Zusammenbruch plausibler erscheinen«, bestätigte Mondra zögernd. »Leider war MIKRU-JON am 28. Oktober nicht in der Nähe, zu dem Zeitpunkt wären solche Messungen hilfreich gewesen. Es muss da bereits einen starken Einfluss gegeben haben, der die Reizüberflutung bewirkt hat.«
»Die Fernortungen des Schiffs zeigen mehrere ähnliche Strukturen«, sagte Mikru. »Die Messungen an Ramoz, sein persönliches ›Muster‹ sozusagen, dienten dabei als Suchschablone. Trotz des allgegenwärtigen Paraflimmerns können vergleichbare gepulste Hyperfelder an mehreren Positionen nachgewiesen werden.«
»In welcher Distanz?« Mit seiner Frage kam Ennerhahl Rhodan um eine Nuance zuvor.
»Jeweils mehrere tausend Lichtjahre entfernt«, antwortete der Schiffsavatar.
»Trotzdem bleibt offen, ob diese Strukturen Ramoz' Zusammenbruch ausgelöst haben«, wandte Partijan ein. »Die gepulsten Emissionen haben keineswegs überraschend eingesetzt. Sie waren vorher schon da, Echomessungen und andere Spuren belegen das ziemlich gut.«
»Ramoz war also weder Auslöser noch Initialzünder dieser Erscheinungen, sondern allenfalls Nutznießer oder Betroffener, je nachdem, wie man das sehen will«, stellte Perry Rhodan fest.
»Schwache Emissionen gehen immer noch von Ramoz aus«, sagte Nemo Partijan.
»Aber keineswegs alle angemessenen Hyperstrukturen stimmen mit diesem Grundmuster überein«, wandte Mikru ein. »Nur in zwei Fällen handelt es sich um Pulse mit der konstanten Periodendauer von 2,27 Millisekunden oder eben einer Frequenz von 440 Hertz.«
Rhodan hinderte mehrere Scheinwürmer daran, sich über den Tellerrand zu stürzen. Er merkte, dass Ennerhahl ihn forschend musterte.
»Die Periodendauer im niedrigen Millisekundenbereich passt gut zu Millisekunden-Pulsaren«, überlegte er laut. »Ein schnell rotierender Neutronenstern ohne Begleiter ...«
»Diese Vermutung liegt natürlich nahe«, kommentierte Mikru. »An den entsprechenden Koordinaten sind jedoch keine aufregenden Entdeckungen möglich. Dort stehen weder planetare Nebel als Überreste einer Supernova noch schnell rotierende Neutronensterne.«
Das kleine Übertragungsholo über Rhodans MultiKom zeigte, dass Partijan unruhig an den Schmuckringen in seinem Ohrläppchen zupfte.
»Es gibt Wichtigeres, was du hören solltest, Perry!«, sagte der Wissenschaftler mit einer Betonung, die aufmerken ließ. »Ich habe die gepulsten Hyperemissionen eingehender analysiert. Ihre Frequenz im fünfdimensionalen Spektrum reicht ungefähr von der Dakkar-Grundschwingung bis zur neunzehnten Paratron-Oberschwingung. Inbegriffen ist also das Spektralband bei ein mal zehn hoch fünfzehn Kalup, dem die diversen Parakräfte zuzuordnen sind.«
»Sicher?«, fragte Rhodan überrascht, fügte aber sofort hinzu: »Die Erwähnung der Dakkar-Grundschwingung sorgt für einen eigenartigen Beigeschmack.«
Partijan grinste breit. Offensichtlich war Rhodans Bemerkung genau das, worauf er hinauswollte.
»Innerhalb dieser Grundschwingung gab es schon bei den Vatrox schwache, aber einwandfrei anmessbare Peaks«, fuhr Rhodan nachdenklich fort. »Die hyperphysikalischen Impulse schnellten in die Höhe, wenn Vatrox sich entleibten. Auf diese Weise wurde vom Vamu die Position der geeigneten Hibernationswelt gesucht und angepeilt, dann entstand der Resonanzkontakt.«
»Eben das ist mir aufgefallen.« Mit einer Hand fuhr Partijan zwischen seinen Hals und den steifen Hemdkragen, als müsse er sich mehr Luft verschaffen. Er blickte Rhodan durchdringend an.
Das war mein Part, schien sein Blick zu bedeuten. Nun mach das Beste daraus.
»Chanda ist identisch mit Alkagar, ist also eindeutig eine Polyport-Galaxis«, sagte Mondra Diamond. »Trotzdem erscheint es mir unwahrscheinlich, dass wir hier auf überlebende Vatrox treffen werden. Die lokalen Polyport-Stationen sind nicht erreichbar, jedenfalls nicht auf normalem Wege.«
»Das geht mir ebenfalls durch den Kopf«, stellte Rhodan fest. »Aber davon abgesehen: Es ist nicht ausgeschlossen, dass eine Vielzahl von Artefakten und anderen Hinterlassenschaften hier in Chanda existiert, die mittlerweile von QIN SHI und seinen Hilfstruppen verwendet werden. Die Werft APERAS KOKKAIA ist ein solches Beispiel, die Weltengeißel ein anderes.«
»Liegt eine Analyse vor, um was es sich bei den gepulsten
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