PR 2639 – Die grüne Sonne
Hyperstrukturen wirklich handelt?«, fragte Mondra.
»Ich werde die Messungen mit den Mitteln der Lichtzelle nachvollziehen und analysieren«, bot Ennerhahl an.
»Gut, einverstanden.« Rhodan nickte knapp. Er nahm das Angebot gern an, war es zumindest ein Zeichen dafür, dass Ennerhahl im Moment mit offenen Karten spielte. Zweifellos würde er die ihm zur Verfügung stehenden »gewissen Mittel, Möglichkeiten und Wege« nutzen.
*
Perry Rhodan, Mondra Diamond und Ennerhahl verließen die Offiziersmesse gegen 13.10 Uhr. Mikru hatte sich schon vorher zurückgezogen und sich so gedankenschnell aufgelöst, wie sie erschienen war.
Mittlerweile herrschte deutlich mehr Betrieb. Da keine Akustiksperren zum Einsatz kamen, war es laut geworden. Zum Teil heftig geführte Diskussionen befassten sich mit den Möglichkeiten der kleinen Flotte. Einem Versuch, in die Milchstraße zurückzukehren, wurde dabei ebenso eine Absage erteilt wie Angriffen auf QIN SHIS Truppen. Allerdings schien den meisten bewusst zu sein, dass man sich QIN SHI keineswegs auf längere Zeit entziehen könne.
Ennerhahl verschwand im Hauptkorridor, während er neben Mondra Diamond und Rhodan zur Hauptzentrale ging. Er hatte im einen Moment eine Frage Mondras zu seiner Lichtzelle beantwortet und war im nächsten verschwunden. Die Frage nach seinen Möglichkeiten, die BASIS zu beeinflussen, wie er es während der Entführung durch QIN SHI getan hatte, ging ins Leere.
»Wohin ist er verschwunden?«, fragte Mondra Diamond ungläubig. »Ich weiß nicht, ob wir ihm wirklich vertrauen können.«
»Das habe ich mich schon mehrfach gefragt«, bemerkte Rhodan.
»Und? Besonders ergiebig scheint das Thema nicht gewesen zu sein. Sonst wäre kaum möglich gewesen, dass Ennerhahl sich einfach in Luft auflöst.«
»Er bedeutet keine Bedrohung für uns.«
»Ist das alles, was du dazu sagen willst?«
Rhodan schürzte die Lippen. »Zweifel behindern uns nur.«
»Deshalb hast du dich entschieden, ihm zu vertrauen?«
»So ist es. Ich hoffe, er wird mich nicht enttäuschen.«
»Weil er dir einmal die Flucht ermöglicht hat?«
»Nicht allein deshalb.«
»Ich dachte, die Umstände an Bord der RADONJU wären ein wenig suspekt gewesen.«
»Wenn du das so siehst, solltest du Ramoz ebenfalls als suspekt einschätzen.«
»Für ihn lege ich meine Hand ins Feuer.«
»Verbrenn dir nicht die Finger, Mondra!«
Sie blieb stehen. Wenige Meter vor ihnen mündete der letzte Seitengang in den Hauptkorridor. Mehrere Besatzungsmitglieder eilten vorbei, nahmen aber so gut wie keine Notiz von ihnen. Augenblicke später waren sie beide wieder allein.
»Ich weiß, was ich tue«, sagte Mondra mit Nachdruck. »Ramoz ist auf jeden Fall wichtig für uns.«
»Das bezweifle ich gar nicht.«
»Sondern?«
»Ich wüsste gern mehr über ihn ...«
»Und ich über Ennerhahl.«
»Ennerhahl steht auf unserer Seite – vorerst jedenfalls. Das hat er bewiesen.«
»Du machst eine eigenartige Einschränkung: vorerst ...«
Rhodan nickte zögernd. »Ennerhahl hat einen Auftrag zu erfüllen, den ich schwer einschätzen kann. Solange wir, aus welchem Grund auch immer, den gleichen Weg haben, werden wir Seite an Seite stehen. Aber wenn einer von uns sein Ziel erreicht ...«
»Du meinst, es könnte sein, dass dann aus einer Schicksalsgemeinschaft Kontrahenten werden?«
»Ich meine gar nichts, dafür fehlen mir die Fakten. Es könnte sein ... aber es muss nicht.«
Sie gingen weiter, betraten die Zentrale.
Bylyi Hüfenyr, der Erste Offizier, erstattete Meldung. Keine besonderen Vorkommnisse, im Umkreis von mehreren Lichtjahren waren nur einzelne Schiffsbewegungen registriert worden.
»Liegen bereits Informationen unserer LUNA-Kreuzer vor?«, fragte Rhodan.
Der Latoser neigte seinen Tellerkopf. Mit allen vierzehn Fingern fuhr er sich über den blauen Körperpelz.
»Ein Funkspruch von der AMAZONAS ist eingetroffen. Zielsystem erreicht, bislang kein Hinweis auf höher entwickeltes Leben oder die Station eines raumfahrenden Volkes. Das System hat fünf Planeten, Nummer drei ist die Sauerstoff...«
»Ich weiß!«, unterbrach Rhodan. »Die Grobdaten zu den Sonnensystemen sind aus Ennerhahls Datenträger bekannt.«
Der Erste Offizier nickte knapp. »Die AMAZONAS dürfte mittlerweile in den Überwachungsorbit eingeschwenkt sein. Vorgehen nach Liga-Standard, demnach Landemanöver an geeigneter Position innerhalb der nächsten zwölf Stunden. Mehr wurde nicht übermittelt. Von der CHYLAMASSA
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