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PR 2640 – Splitter der Superintelligenz

PR 2640 – Splitter der Superintelligenz

Titel: PR 2640 – Splitter der Superintelligenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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untersagt. »Geh wieder«, formte sie unhörbar mit den Lippen. Alaska nickte ihr zu und zog sich zurück.
    »Du bist«, tönte die Stimme ihres Zwillingsbruders, »eine Unharmonische, eine Anführerin der Feinde unseres Reiches, die die Harmonie zu allem Überfluss auch noch sabotieren und stürzen will. Warum glaubst du, in dieser Angelegenheit überhaupt mitsprechen zu dürfen? Was verleiht dir das Recht, deinen verlogenen Mund überhaupt zu öffnen?«
    Sie wollte etwas sagen. Ein Speichelfaden rann ihr über die Unterlippe. Sie riss sich zusammen, erzwang die Kontrolle über ihre Muskeln zurück. »Die Unharmonischen sind unschuldig«, betonte sie noch einmal, und es war ihr gleichgültig, wie undeutlich sie sprach. »Wir können nichts dafür, dass wir eine Spielart der Natur sind, die im Reich der Harmonie verfolgt wird. Der Fehler liegt, wenn überhaupt, bei TANEDRAR.«
    Sie wusste, was nun kommen musste.
    Aber es war ihr gleichgültig.
    Die Wahrheit musste ausgesprochen werden.
    Der Schocker traf ihren ohnehin noch malträtierten Körper. Diesmal krachte sie so gegen die Tischkante, dass sie zurückgeschleudert wurde und auf ihrem Stuhl zusammensank. Unkontrolliert zuckend kippte sie über die Seitenlehne und schlug auf dem Boden auf.
    Die Wahrheit, fixierte sie ihre Gedanken auf etwas, das jenseits des Schmerzes lag und das sie davor bewahrte, ohnmächtig zu werden oder den Verstand zu verlieren. Der Wahrheit gebührt die Ehre.
    Jemand packte ihren zuckenden Körper und drehte ihn auf den Rücken. Diesmal war es Craton persönlich, der sich mit verächtlich nach unten gezogenen Mundwinkeln über sie beugte. »Ich habe Fragen, Schwester, und du solltest gut zuhören und sie mir beantworten, sobald du wieder dazu fähig bist.«
    Craton bückte sich noch etwas tiefer. »Wer hat die Organisation der Jyrescao gegründet? Wer hat das Escaloor und das Esca-Jyrlant entwickelt? Woher stammen sie? Ihr habt es nicht selbst getan, das weiß ich, obwohl die Technik auf einer Nachahmung eurer Mutation und den damit verbundenen Paragaben basiert.«
    Er packte sie an den Schultern. Carmydea wollte ihn abschütteln, wollte die Arme heben und ihren Bruder schlagen, ihn würgen – doch ihre Muskeln gehorchten ihr noch immer nicht.
    »Ich will diese Antworten, Carmydea«, sagte er leise. »Und ich werde sie bekommen.« Dann erhob er sich und ging aus ihrem Sichtfeld.
    Sie würde ihm diese Antworten nicht geben.
    Sie konnte es nicht.
    Selbst wenn sie es wollte, sie wusste all diese Dinge nicht.
    Sie wusste nur, dass sie nie hatte eine Unharmonische sein wollen. Es war für sie ebenso ein Schock gewesen, als sie alt genug geworden war, um es zu verstehen, wie für ihre ganze Familie und für Craton, der sie seitdem verachtete.
     
     
    Eroin Blitzer
     
    Der Zwergandroide sah zu, ohne einzugreifen.
    Er bedauerte Carmydea, die die Folter des Schockerstabs erdulden musste, aber er durfte nicht auf sich aufmerksam machen. Noch galt es, den Schutz der Unsichtbarkeit auszunutzen.
    Die Fragen, die Craton Yukk seiner Schwester stellte, hatten durchaus ihre Berechtigung. Er hatte sich bereits früher gefragt, ob sie womöglich selbst nur die Marionette eines Mächtigeren war; eine unbekannte Macht im Hintergrund, die auf diese Weise gegen das Reich der Harmonie kämpfte.
    Andererseits waren es gerade das Escaloor und das Esca-Jyrlant, diese beiden mysteriösen Geräte, gewesen, die Carmydea die Kontaktaufnahme mit ihrer Familie ermöglicht hatten. Sie untergruben das gesamte System der Harmonie und stellten damit eine Bedrohung ersten Ranges dar.
    Blitzer wusste nicht, wie er diese Situation einschätzen sollte. Er beobachtete das Kapitänsdinner schon länger, war kurz vor Gardeleutnant Pridon in den Raum gekommen.
    Eines jedoch war klar – eine Schlüsselfigur stellte die jahrelang in der Anomalie verschwundene Herzogin Rhizinza Yukk dar, die Großmutter der Zwillingsgeschwister, die einen erbitterten Kampf gegeneinander fochten.
    Obwohl sich Rhizinza und ihre Begleiter nur eine subjektiv kurze Zeit in dem fremden Kontinuum aufgehalten hatten, vergingen außerhalb viele Jahre, in denen unter anderem Craton und Carmydea geboren worden waren.
    Carmydeas Organisation, die Jyrescaboro, setzte sich für die Unharmonischen ein. Sie versuchte sie von den Isolationswelten zu befreien und ihnen auf abgelegenen Welten ein eigenständiges Leben zu ermöglichen, abseits aller Repressalien gegen Fremde und Feinde.
    Das eigentliche Ziel dieser

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