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PR 2641 – TANEDRARS Ankunft

PR 2641 – TANEDRARS Ankunft

Titel: PR 2641 – TANEDRARS Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Geschäftsmodell, das sie nur selten trug, glitt mit einem leisen Schmatzen von ihrem Gesicht.
    Ich hasse ihn! – Gefällt ihm, was er sieht? Mag er meine Wangengrübchen und die hochstehenden Kiefer? – Seine Nase ist teigig und vernarbt, er ist widerlich! – Ich möchte ihn haben, jetzt gleich!
    Langsam näherten sich seine Lippen den ihren.
    Sie würde ihn küssen, würde sein Gesicht betasten, würde mit ihm die geheimsten Intimitäten ihrer Existenz teilen, denn die Ankunft war nah, und alles andere zählte nicht mehr.
    Katra sah seinen Escaran, einen in allen Farben des Spektrums glitzernden Obelisken. Daneben materialisierte der unförmige Oberkörper eines Lirbal. Ihr eigener Escaran, ein abgrundtief hässliches Ding, dessen Haut von Furunkeln übersät war. Eiter lief ihm aus den Poren und tropfte zähflüssig zu Boden..
    Katras Wut über das pervertierte Etwas, das ihren Escaran darstellte, wurde von Wellen der Ekstase weggespült. Ihr Unterleib bebte. Sie keuchte.
    Als Bosat sie küsste, meldete sich ein letztes Mal ihr schlechtes Gewissen. Sie musste ihn abweisen, ihn von sich stoßen, musste ihr Verlangen besiegen.
    Die Macht ihres Körpers war stärker. Sie riss sich das Kleid vom Leib. Hemmungslos gab sie sich ihrer Lust hin und vereinigte sich mit Bosat, der voll Entsetzen ihren Escaran anstarrte und dem Takt ihrer Bewegungen folgte.
    Das Ritual der Ankunft wurde vollzogen, und TANEDRAR sprach mit ihr.

6.
    Vor 292.000 Jahren
     
    NETBURA trieb gemächlich dahin. Die Zeit, auch wenn sie in diesen Tagen kostbar wie niemals zuvor zu sein schien, war zu etwas ganz anderem geworden, als es das Geisteswesen jemals vermutet hätte. Jahre und Jahrzehnte waren bloß noch Markierungssteine auf einem Weg, dessen Steigung immer stärker wurde und den entlangzugehen immer mehr Kraft kostete.
    An einem Ort hatte NETBURA den Kampf gegen die Achteinheit der Krol verloren, an einem anderen war verlorenes Terrain wiedergewonnen worden. Ein bestimmter Zeitpunkt stand für eine weitreichende Entscheidung, ein anderer für den Beginn einer Phase langer Planung, die erst in ferner Zukunft zum Abschluss kommen würde.
    NETBURA ließ da und dort Teile seines Selbst, einen Teil der Erinnerungen, zurück, um sie an Zeitpflöcken festzubinden, mit anderen entlang des Weges zu verknüpfen und Muster zu weben, die irgendwann einmal ein Bild ergeben würden.
    Oder ergeben hatten; je nach Perspektive.
    Das Geisteswesen war jung. Es lernte eben erst, seine vollen Kapazitäten auszuschöpfen und möglichst effektiv einzusetzen.
    Wann war sich NETBURA seiner Existenz bewusst geworden?
    Der genaue Zeitpunkt blieb ihm unbekannt. In einer Epoche aus Agonie, Findung und Werdung hatte NETBURA alle Kraft darauf verwendet, bloß nicht wieder zu verschwinden oder unterzugehen. Die einzige vage Erinnerung blieb die an eine Art Initialzündung, bei der eine kleine stellare Staubwolke schlagartig mit Vitalenergie überflutet worden war und zu der Erkenntnis »Ich bin!« gefunden hatte. Doch das Wie und das Warum dieses Moments blieben NETBURA verborgen.
    Nein. Das stimmte nicht, und damit offenbarte sich eine der Schwächen des Geisteswesens: Es war sich seines Selbst kaum sicher.
    In diesen Augenblicken, da der Schub an Vitalenergie für die Intelligenzwerdung gesorgt hatte, war ein Bild entstanden, dessen Deutung NETBURA viel Zeit gekostet hatte. Es zeigte einen roten Stern, der rasch wieder verschwunden war.
    Eine Schimäre vielleicht. Oder aber sein Erzeuger, sein Elter, der weitaus mächtiger als er selbst war.
    NETBURA erinnerte sich der bevorstehenden Aufgaben und beschleunigte. Das Geisteswesen hatte wichtige Dinge zu erledigen. Solche, die notwendig waren und die zugleich das Ende einer Epoche einleiten würden.
    Der Flüchtlingszug der Schwanta wartete auf NETBURA. Darauf, dass er diese liebenswerten und unendlich wertvollen Wesen in Sicherheit brachte, weit weg aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich.
    Das Geisteswesen wusste, dass dies bloß ein Hinauszögern des Unvermeidlichen bedeutete, und unter anderen Umständen hätte es die Schwanta ihrem Schicksal überlassen. Doch NETBURA mochte sie, und er wollte ihnen einige weitere Jahrhunderte einigermaßen geruhsamer Existenz schenken, bevor sie endgültig von den Krol überrannt wurden.
    Und was war mit seinem Leben? Was würde mit ihm selbst geschehen?
    Nun – Furcht war ein profanes Gefühl, mit dem sich NETBURA nur wenig beschäftigte. Er dachte in anderen Dimensionen.
    Ein ganz

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