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PR 2644 – Die Guerillas von Terrania

Titel: PR 2644 – Die Guerillas von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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kräftigen Tritt die Beine unter ihm weg. Nur durch ihren Griff gebremst, stürzte er vorwärts zu Boden. Der Aufprall trieb ihm die Luft aus den Lungen und ließ ihn japsend und stöhnend zurück.
    Sharoun hielt noch immer seinen Arm fest und drückte ein Knie auf sein Becken. Er spürte ihren warmen Atem an seinem Ohr, als sie flüsterte: »Leck den Boden sauber, wenn dir so daran liegt, dass er wieder glänzt.«
    Eudo keuchte, befeuchtete die Lippen und antwortete stockend: »Ich könnte mir schönere Beschäftigungen für meine Zunge vorstellen.«
    Die Exagentin lachte auf und entließ Eudo aus ihrem Griff. Sie schlenderte auf die andere Seite des Raumes und schaltete an einem der Geräte herum.
    Stöhnend drehte Eudo sich auf die Seite und versuchte, seinen Arm zu bewegen. Stechender Schmerz schoss ihm durch die Schulter.
    »Du hast mir den Arm ausgekugelt«, ächzte er. Darum bemüht, den rechten Arm möglichst wenig zu bewegen, drückte er sich hoch.
    »Du kannst ihn dir von mir oder Xanno wieder einrenken lassen.«
    »Ich glaube, im Moment bevorzuge ich Xanno.«
    Er sah das Lächeln, das über ihre Mundwinkel huschte.
    »Belohnungen wollen verdient sein, Eudo Misper«, sagte sie. »Und du bist weit entfernt, die erste Stufe meines Respekts zu verdienen.«
    »Gibt es denn Hoffnung?«
    Sie zuckte die Achseln und setzte sich auf die Liegefläche des Gerätes. »Das liegt bei dir. Zeig, wie wichtig es dir ist – falls es das überhaupt ist.«
     
    *
     
    Der Sonnenpulk versank gerade in einem Farbspektakel, als Barisch Schritte hörte, die über die Dachterrasse näher kamen. Sharoun trat in sein Blickfeld und setzte sich neben ihn an die Dachkante.
    »Ich hätte dich herunterstoßen können.«
    »Es gibt Prallfelder für solche Fälle.«
    »Sicher, dass sie stark genug für dein Gewicht sind?«
    Barisch wendete Sharoun mit einem schiefen Lächeln sein Gesicht zu. »Sie fangen sogar durchgedrehte Haushaltsroboter auf. Also, was denkst du?«
    »Dass ich hoffe, dass du recht hast.«
    Ihre Hand schoss vor, doch Barisch reagierte ebenso schnell und schlug sie zur Seite.
    »Kannst du keinen Augenblick aufhören, uns zu testen?«
    »Wird der Tod auch nur einen Augenblick zögern, wenn der Strahler abgedrückt ist?«
    Mit einem Seufzen sah Barisch wieder zum Horizont. »Ich weiß. Aber du drehst uns seit drei Tagen durch eine Mühle, die wir nicht gewohnt sind. Wir brauchen eine Pause. Sonst gehen wir kaputt.«
    »Glaubst du, Rücksicht dehnt Grenzen aus? Gutes Material muss gehärtet werden, und dafür muss man es schmieden, und so ein Druckhammer tut dem Material eben weh.«
    »Du glaubst gar nicht, wo es mir alles wehtut«, murmelte Barisch. »Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, dass ein Körper überhaupt so viele Muskeln hat.«
    »Hättest du früher mehr von dem gemacht, was ich dir geraten habe ...«
    »Ich weiß, ich weiß. Dann hätte ich einen besseren Start gehabt. Aber ich habe auch nicht auf der faulen Haut gelegen. Das da«, er schlug sich leicht auf den Bauch, »ist beileibe nicht nur Fett.«
    »Ich weiß. Sonst hätte ich dich schon längst aus deiner eigenen Widerstandszelle geworfen. Auch wenn ich nicht weiß, wer dann diesen Haufen zusammenhalten soll.«
    »Du könntest das.«
    »Nein. Ich würde abwechselnd Eudo und Bhacc verprügeln.«
    Barisch grinste. »Du hast Eudo verprügelt.«
    Sharoun winkte ab. »Bloß ein freundlicher Hinweis, sich wieder auf das zu besinnen, worum es eigentlich geht.«
    »Es hat gewirkt. Er trainiert fast so hart wie Xanno, obwohl seine Schulter ihm noch wehtut. Ich glaube, er verspricht sich etwas davon.«
    »Er versucht, sich etwas zu verdienen. Sein Hauptverdienst wird aber sein, wenn wir Erfolg haben. Danach wird er nicht mehr viele Gedanken an anderes verschwenden.«
    Barisch warf einen Blick zu Sharoun, öffnete den Mund zu einer weiteren Frage, schloss ihn dann jedoch wieder. Eine Weile sah er schweigend den letzten drei Kunstsonnen zu, die unter den Horizont sanken und das letzte Tageslicht mitnahmen.
    »Xanno bereitet mir Sorge«, sagte er schließlich.
    »Warum? Er ist derjenige, der am besten vorbereitet in die Sache gehen wird. Er hat Talent. Mehr, als ich ihm am ersten Abend zugetraut hätte.«
    »Eben. Er ... er hat sich verändert. Manchmal wenn ich ihn anschaue, scheint er wieder ebenso weit weg zu sein wie früher. Dann wieder ist er ganz hier und dabei so unglaublich ... Ich weiß nicht, wie ich es nennen soll. Intensiv.«
    »Fanatisch«, sagte Sharoun

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