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PR 2645 – Die Stadt ohne Geheimnisse

Titel: PR 2645 – Die Stadt ohne Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Forschungsschiffe, sämtliche Kenntnisherrlichkeiten der BANDYI-Flotte, und konstruierten aus der Substanz dieser Schiffe ein künstliches Habitat, eine Sphäre im Orbit von Holpoghas. In dieser Sphäre versammelten sich die Totenhirne nach und nach. Sie nannten die Sphäre nach einer Ur-Erinnerung des Wohlverwahrers und Thanatotekten Busech Bucphol Alldar .
    Die Befürchtungen von Priorministerin Gmee bestätigten sich und bestätigten sich nicht. Die versammelten Totenhirne desertierten nicht. Aber nach und nach bemerkten die Chaom, wie sie aus dem Zentrum des Interesses entrückten, das die Sphäre Alldar hegte.
    Es blieb friedlich in Khooch. Die Avatare waren, wie versprochen, allgegenwärtig. Sie berieten die sternenfahrenden Völker von Khooch und ihre Regierungen. Die Bezeichnung Totenhirn kam weitgehend außer Gebrauch. Nicht aber die Praxis des Gehirnsammelns. Auf allen Welten Khoochs hielten die Avatare Ausschau nach Personen, denen sie die Einlagerung ihres Gehirns in ein planetares Sediment oder direkt in die Sphäre Alldar anboten. Manche lehnten ab; manche erbaten sich viele Jahre Bedenkzeit; viele nahmen an. Die Sphäre wuchs.
    Eines Tages verkündete die Sphäre, sie plane eine Forschungsexpedition in die benachbarte Galaxis Wämbanych. Sie lade alle Völker Khoochs ein, sich an dieser Unternehmung zu beteiligen. Zunächst aber wünschte Alldar, eine Art Spähtrupp über den Sternenabgrund zu schicken, eine Vorhut gewissermaßen, Raumschiffe, bemannt mit einer sehr jungen Art, die sich Fagesy nannte .
    Wo Alldar diese Fagesy aufgetan hatte, wussten die Alt-Völker nicht. Gerüchte sagten, Alldar habe die Fagesy aus einer einfacheren Art genetisch verfeinert und sich dienstpflichtig gemacht.
    Wie auch immer: Die Fagesy stiegen auf zu Alldars Eingreiftruppe nicht nur in Khooch. Als die große Expedition nach Wämbanych im Außensektor GG2 von den Truppen der Xo Paxo ohne Vorwarnung angegriffen wurde, waren es die Einheiten der Fagesy, die den Angriff parierten. Die Fagesy schützten den Konvoi der Kriegsgewalten und Kenntnisherrlichkeiten und der Schiffe der anderen Völker, die sich Alldars Expedition angeschlossen hatten.
    Bald waren die Fagesy bekannt als Alldars Allgegenwärtige Vorhut.«
     
    *
     
    »Fagesy« , wiederholte Cranstoun betont langsam. »Sagt dir das etwas?«
    Routh schüttelte den Kopf. »Sollte es das?«
    »Sie spielten eine wichtige Rolle in der Mächtigkeitsballung ALLDARS«, sagte Cranstoun. »Aber bislang habe ich keinerlei Spuren eines Fagesy-Gehirns in diesem Mnemoversum gefunden.«
    »Mächtigkeitsballung?«, hakte Routh nach. »Errichten nicht nur Superintelligenzen Mächtigkeitsballungen?«
    »Oh«, sagte Cranstoun. »Habe ich nicht erwähnt, dass aus der Gemeinschaft der Totenhirne und der Sphäre von Holpoghas eine Superintelligenz geworden ist?«
    »Nein.«
    »Dann kann ich dir ein erstaunliches Schauspiel bieten«, sagte Cranstoun.
    »Die Entstehung einer Superintelligenz?«
    »Die Erinnerung daran«, sagte Cranstoun.

Triumph
     
    Der Fröhliche Pichtim zog seinen Sackmantel enger um den Rückenschild. Der Rückenschild war zwar noch jungfräulich, aber schon altersbrüchig und daher kälteempfindlich. Seit die Sonne in Stücke gebrochen worden war, war es kalt geworden auf Chaom fachis.
    Kalt und einsam.
    Die Feuersäulen wärmten immer nur eng umschränkte Zonen in der Alten Stadt. Zonen, die gern von hungrigen Chroomes belagert wurden. Oder von noch hungrigeren Fchaopen, die in Zeiten der Not auch mit den Körpersäften eines Chaom vorlieb nahmen.
    Chaom aber waren längst Mangelware in der Alten Stadt, von der nur noch wenige wussten, dass sie vor Ewigkeiten einmal Chapoch-Paio geheißen hatte.
    Schlechte Aussichten also für seinen Rücken, die schon gebrechliche Jungfräulichkeit doch noch einzubüßen mit einem anwachsungswilligen Weibchen. Ob es auf dem Planeten überhaupt noch Weibchen gab?
    Er spazierte von Pfuhlstätte zu Pfuhlstätte. Die meisten Gruben lagen ausgeschöpft; feine Risse auf dem Boden der Becken. Dort, wo noch Flüssigkeit war, trug sie eine knisternd weiße Eishaut.
    Über ein Viertel der gebogenen Außenwand erstreckte sich ein Fernenfenster. Natürlich war das Fenster erblindet. Der Fröhliche Pichtim hatte in seiner Jugend einmal ein solches Fernenfenster in Aktion erlebt: wie es sich auf den Mond Chaoms scharf gestellt hatte, auf den Gasriesen Batbach und seine gekreuzten Ringe. Auf das Mosaik der CHURTA-Flotte – oder zumindest seine

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