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PR 2647 – Der Umbrische Gong

Titel: PR 2647 – Der Umbrische Gong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Quiche ja keine Alsacienne mehr«, kam es aus der Küche zurück.
    Oje, dachte Barisch. Geht's schon wieder los?
    In diesem Augenblick schrillte ein Warnton. Undine erkannte als Erste, was er anzeigte. »Aktivität im Transmitterraum!«
    »Ich dachte, niemand kennt unseren Adresskode?«, fragte Barisch. Ihm wurde plötzlich unbehaglich zumute.
    Zwei Stufen auf einmal nehmend, rannten sie hoch ins Obergeschoss. Barisch und die beiden Frauen kamen gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie vier Gestalten im Gitterkäfig des Transmitters materialisierten.
    Sie trugen schwere SERUN-Kampfanzüge und schussbereite Kombistrahler.
     
    *
     
    Auf der Aussichtsplattform des Lord Zwiebus-Gebäudes wuselte eine Schulklasse. Die Kinder verschiedenster Völker balgten sich um jene Plätze an der Balustrade, von denen aus sie die beste Sicht auf die Solare Residenz hatten.
    Toufec trat zu dem Lehrer, der die kleinen Rangen beaufsichtigte. »Seid ihr gekommen, um dem Umbrischen Gong zu lauschen?«
    »So ist es. Nicht, dass ich ein besonderer Fan der Auguren wäre«, beeilte sich der Lehrer zu erklären. »Aber ich habe bei den letzten Malen festgestellt, dass der Gong eine beruhigende Wirkung auf die Kinder ausübt.«
    »Heute nicht.«
    »Wie?« Der Lehrer, ein Naat, kniff alle drei Augen zusammen. »Warte mal, sollte ich dich kennen?«
    »Mein Name ist Toufec. Das schreibt man so.«
    »Du bist der Schattenmann.«
    »Ja. Darf ich dir einen Rat geben? Zieh dich mit deinen Schülern ins Gebäude zurück. Unten gibt es ein Geschäft, wo man Ohrstöpsel erwerben kann. So ähnliche wie diese.« Er zeigte dem Naat die Stöpsel aus Pazuzus Fundus.
    »Weshalb sollten wir auf das Klangerlebnis verzichten? Die Kinder freuen sich schon den halben Tag lang darauf.«
    »Weil der Gong heute nicht schön klingen wird. Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede.«
    »Hast du ein Attentat vor?«
    Toufec hob die Achseln. »Wer nach allen Seiten immer nur lächelt, bekommt nichts als Falten im Gesicht. Weisheit der Völker.«
    »Willst du andeuten, dass ich meine Schüler in Sicherheit bringen soll?«
    »Besser wär's.«
    Nachdem die Kinder, widerwillig und maulend, mit ihrem Lehrer die Plattform verlassen hatten, stützte sich Toufec auf die Balustrade, um sein und Pazuzus Werk zu bewundern.
    Es war eine Minute vor 18 Uhr, dem Zeitpunkt, für den der Umbrische Rat den nächsten Gongschlag angekündigt hatte.
     
    *
     
    Der Stoßtrupp stürmte die Suite.
    Ve Kekolor und die übrigen Agenten trugen Standard-SERUNS vom Typ 1465-05 »Warrior III«. Fydor Riordans Kampfanzug war eine Weiterentwicklung davon, ein Prototyp, den er nach eigenen Ideen zusätzlich mit miniaturisierten Modulen aufgerüstet hatte.
    Seine Ausrüstung barg eine Menge Möglichkeiten, zu töten oder Schmerz zuzufügen. Zu behaupten, dass er sie ungern anwendete, wäre eine Lüge gewesen.
    Ihre Gruppe drang durch den Hangar in die Suite ein. Sie hatten Nuevo Quito Orbital mit zwei Shifts im Schutz von Deflektoren angeflogen.
    Sollte trotzdem jemand etwas bemerkt haben – oder im weiteren Verlauf der Kommandoaktion bemerken – und einen Notruf absetzen, würde dieser von Spezialisten des TLD abgefangen werden. Riordan hatte keine Lust, sich mit der Polizei, privaten Sicherheitsdiensten oder anderen Amateuren, die ihm in die Quere kamen, herumzuschlagen.
    Auch das Verfassen von Einsatzberichten gehörte nicht zu seinen Lieblingstätigkeiten. Idealerweise würde es nicht notwendig sein – weil diese Operation offiziell nie stattgefunden hatte.
    Je zwei TARA-VII-UH-Kampfroboter bildeten Vor- und Nachhut. Die beiden an der Spitze hielten sich nicht mit der Schleuse zum Wohnbereich auf. Sie brachen einfach durch die Wand.
    Aber sie kamen trotzdem zu spät.
    Riordan sah gerade noch, wie das charakteristische Leuchten des Käfigtransmitters erlosch. Das Strukturfeld brach zusammen, die Feldspulen regelten ab, das Gerät wurde heruntergefahren.
    Die Transmission war abgeschlossen.
    »Protokoll sichern!«, schrie Fydor.
    In diesem Moment gab es eine Serie fast gleichzeitiger knallender, von armlangen Blitzen begleiteter Explosionen. Sowohl die Steuerpositronik als auch die Kontrollpaneele innerhalb und außerhalb des Käfigs waren nur noch rauchender Schrott.
    Nachdem er einen Fluch zwischen den Zähnen zerbissen hatte, ordnete Fydor eine penible Durchsuchung des Appartements an. Sie erbrachte rein gar nichts Brauchbares. Alle Vögel waren ausgeflogen, niemand war zurückgeblieben.
    Zwar gab es

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