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PR 2653 – Arkonidische Intrigen

PR 2653 – Arkonidische Intrigen

Titel: PR 2653 – Arkonidische Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Einsatzkräfte hatten den Raum verlassen. Tormanac nickte stumm, als er sah, dass die ersten Gleiter abhoben.
    »Vorwärts!« Cregon stieß ihn einfach vor sich her.
    »Gibt es keinen Paralysator für uns?«, fragte Tormanac verblüfft.
    »Handfeuerwaffen sind tabu. Die eigenen Leute müssten dich aus der Menge fischen und festnehmen«, schimpfte Cregon. »Wir wollen keinen Krieg führen, wir wollen ihn verhindern.«
    Das klang enttäuscht. Im schnellen Lauf wandte sich Tormanac zu seinem Ausbilder um.
    Das Weiße in den Augen des Mannes machte es ihm nahezu unmöglich, eine Regung zu erkennen. Trotzdem hatte er das Gefühl, dass Cregon einem Krieg nicht abgeneigt war.
     
    *
     
    Horpoon war eine Welt, bei der alles stimmte. Die Schwerkraft lag ein wenig unter dem gewohnten Wert, nicht so viel, dass es auffällig gewesen wäre oder gar Schwierigkeiten bereitet hätte, aber doch um eine Nuance, die angenehme Leichtigkeit vermittelte. Der Sauerstoffanteil in der Atmosphäre war hingegen etwas höher, und die üppige Vegetation dunstete ätherische Öle aus. Horpoon hatte einen verlockenden Geruch von Freiheit und Wärme – sofern man akzeptieren konnte, dass selbst den polaren Eisregionen ein die Sinne betörendes Aroma anhing.
    Die vielfältigen Oberflächenstrukturen machten den Planeten zum Touristenmagneten. Weitläufige Seenlandschaften, endlos anmutende weiße Sandstrände, zerklüftete Gebirgspanoramen und gigantische Pilzwälder – was bis vor wenigen Jahren als Geheimtipp gehandelt worden war, hatte bereits Kultstatus erreicht.
    Gigantische Hotelanlagen wuchsen in den besten Regionen aus dem Boden. Ein Konsortium aus galaxisweit operierenden arkonidischen Unternehmen hatte erst vor Kurzem einen Zusammenschluss mehrerer Springersippen ausgestochen. Nun lag es an der arkonidischen Wirtschaft, die ersten sechs schwebenden Freizeitzentren nach dem Vorbild in der Atmosphäre treibender Pflanzeninseln zu realisieren. Tormanac hatte die Pläne gesehen – ein gigantisches Vorhaben, das enorme Summen verschlang.
    All das berücksichtigte nicht einmal die Rohstoffvorkommen, von denen Horpoon mehr als genug aufwies. Diese Welt war nie von raumfahrenden Völkern ausgebeutet worden.
    Kein Wunder, dass die Autarkiebestrebungen mittlerweile das Tagesthema überhaupt waren, sehr zum Leidwesen der Investoren. Es hätte Tormanac da Hozarius keineswegs gewundert, wenn sein Vater ebenfalls finanziell engagiert gewesen wäre.
     
    *
     
    »Horpoon ist eine junge Kolonie, das Thema Erweiterung wird erst allmählich spruchreif«, erklärte ein Diplomat der arkonidischen Delegation. »Natürlich kann der Planet eine große Zahl von Auswanderern aufnehmen. Ich behaupte sogar, dass Imperator Bostich alles daransetzen muss, ein schnelles Bevölkerungswachstum zu erreichen.«
    Seit knapp einer halben Tonta wurde die Diskussion übertragen. Die großen Holoprojektionen unter freiem Himmel waren zum Anziehungspunkt für jeweils Zehntausende geworden.
    »Niemand hat Vorbehalte gegen weitere Zuzüge, nur sollte Arkon sich auf keinen Fall in die inneren Angelegenheiten Horpoons einmischen. Was zu tun ist, wird von der planetaren Regierung bestimmt, der Imperator möge sich da tunlichst heraushalten.«
    Cregon war verschwunden. Tormanac registrierte das erst jetzt. Eine Zeit lang hatte es für ihn so ausgesehen, als führte der Alte den Einsatz auf Horpoon an, doch dem war nicht so. Cregon hielt sich vielmehr im Hintergrund, in einer Position, die seine Zuständigkeiten eher verschleierte, als sie erkennbar zu machen.
    »Es geht los! Wir dürfen nicht zögern.« Urplötzlich stand Cregon wieder neben ihm. Was der Alte sagte – oder vielmehr, wie er es sagte –, ließ Tormanac das Schlimmste befürchten.
    Die Menge begehrte auf.
    Schnell übertönte der Lärm die akustische Übertragung.
    Die Siedler drängten sich vor der Kongresshalle, die somit zum Forum aller politischen Strömungen wurde. Bislang war es eine friedliche Demonstration, die mit Holo-Spruchbändern um Aufmerksamkeit buhlte und sich der üblichen Phrasen bediente. Vom »sterbenden Paradies« bis zum Pamphlet auf blutsaugende Konzerne war jedes Klischee präsent. So jedenfalls sah es Tormanac.
    Filmszenen leuchteten im Zenit auf. Sie schockten mit Bildern, die durchaus real zu sein schienen. Horrorszenarien. Verwüstetes, ausgebeutetes Land. In der Gegenüberstellung vor Nässe dampfende Urwälder und ein aufgerissener, vertrockneter Kontinent, den gigantische Maschinen

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