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PR 2653 – Arkonidische Intrigen

PR 2653 – Arkonidische Intrigen

Titel: PR 2653 – Arkonidische Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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der Richtige.
    Cregon. Tormanac wusste mittlerweile, wer der alte Mann war, das Geschehen in Horpoon City vor mehreren Monaten hatte ihm die richtigen Stichwörter geliefert. Über die Klingenimplantate, die Cregon anstelle der Fingernägel trug, war er nach tagelanger Suche schließlich fündig geworden.
    Sein Lehrer war eine Legende, ein Mann, dessen Namen viele selbst Jahre nach dessen Tod wohl nur mit einem Schaudern aussprachen.
    Ein Kralasene, einer der gefürchteten Bluthunde des Imperators.
    Alles passte zusammen. Das Alter, die knapp gehaltene Beschreibung der Person, der Hinweis auf den Siegelring der Celistas und natürlich die implantierten rasiermesserscharfen Fingernägel. Sogar vage Vermutungen in Bezug auf die veränderten Augen hatte er aufgespürt.
    Dass der Kralasene seit dem Abzug der Terminalen Kolonne aus der Galaxis tot sein sollte, wie behauptet wurde, betrachtete er als Schutzbehauptung. Cregon war Shallowain, daran gab es keinerlei Zweifel.
    Tormanac fühlte sich geehrt, von diesem Mann lernen zu dürfen. Er beobachtete nun wesentlich genauer, wofür sich sein Lehrer interessierte, mit wem Cregon auf den Planeten Kontakt aufnahm, die sie besuchten, wo er Informationen sammelte.
    »Bleib stehen!« Der Ruf hallte in mehrfachem Echo durch die subplanetaren Korridore.
    Tormanac wusste nicht, dass Wachen aufgestellt waren. Er hätte es sich denken können. Ein Bewaffneter löste sich aus einer Wandnische und kam auf ihn zu. Der Mann hielt einen schweren Paralysator schussbereit.
    Es gab eine zweite Wache; die Geräusche, und mochten sie noch so leise sein, verrieten es. Diese Leute waren Siedler, einfache Arbeiter, die mühsam versuchten, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Sie hatten nie gelernt, sich lautlos zu bewegen. Sie durften nicht einmal leise sein, denn dann würden sie nie Gehör finden.
    Tormanac war ein Fremder. Auf Jakallan herrschte mittlerweile Misstrauen gegenüber Fremden, das hatte Tormanac bereits aus den ersten Gesprächen mit Betroffenen herausgehört. Cregon wusste das ebenfalls. Während sein Lehrer sich darauf beschränkte zu dokumentieren, hatte Tormanac für sich selbst entschieden, die Dinge in Angriff zu nehmen.
    Die Wache wusste Bescheid. Nichts über die Hintergründe, die Tormanac nach Jakallan geführt hatten, nur, dass der junge Arkonide auf der Seite der Essoyas stand und ihre Klagen wenigstens anhören wollte. Die Wache ließ ihn passieren.
    Wenig später betrat Tormanac eine der leer geräumten Fertigungshallen. Ein Skelett aus Transformatoren, Schwenkplattformen und fragmentarisch erhaltenen Anschlüssen war geblieben. Die Luftumwälzung arbeitete, aber sie schaffte es nicht, den beißenden Geruch verschiedenster Legierungen und Ozon zu beseitigen, der in jeder Mauerritze haftete.
    Es war laut.
    Tormanac hatte erwartet, einige hundert Unzufriedene anzutreffen, vielleicht an die tausend, doch waren wohl bis zu zehntausend Personen versammelt. Niemand nahm von ihm Notiz; er war einer der Ihren, ein Arkonide von Jakallan, der wie alle anderen gekommen war, um sich der Protestbewegung anzuschließen.
    Mehrere große, über die Halle verteilte Holos ermöglichten einen guten Überblick. Lautsprecherfelder sorgten für eine einigermaßen brauchbare Akustik. Suchend sah Tormanac sich um. Es war unmöglich, den einen oder anderen der Essoyas zu entdecken, mit denen er schon gesprochen hatte.
    Er versuchte es trotzdem, gab den Versuch indes schnell auf und hörte lieber zu, was die Redner zu sagen hatten.
    Jakallan blutete aus, der Ragnaari-Khasurn dachte nicht daran, selbst das Geringste zu ändern. Die Städte, so schnell sie während der Boomzeit gewachsen sein mochten, hatten mit der enormen Zahl der zuströmenden Siedlungswilligen nicht Schritt halten können. Containersiedlungen waren überall entstanden, wo gewaltige Maschinen auf der Jagd nach Bodenschätzen tief in den Untergrund vordrangen. Im Schatten der ausgebrannten Abraumhalden existierten diese Provisorien weiterhin, und daran würde sich nichts mehr ändern. In kürzester Zeit war geplündert worden, was zu plündern gewesen war.
    Jakallan selbst hätte über Generationen hinweg sehr gut davon existieren können, doch was nicht sofort auf dem Planeten hatte verarbeitet werden können, war von Frachtflotten abtransportiert worden.
    »... reich geworden ist nur der Ragnaari-Khasurn, und das wird sich so und ähnlich hundertfach und öfter wiederholen. Wir, die wir unseren Träumen gefolgt sind, werden

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