PR 2653 – Arkonidische Intrigen
verfluche ich die Zeit, in der wir leben. Jeder gibt sich angepasst, Individualisten werden selten. Mag sein, dass wir eine aussterbende Spezies sind, nur werde ich mich damit nie zufriedengeben.«
Der Alte reagierte zunehmend gereizt. Das änderte sich erst, als er in der Passage eines exquisiten, auf historische galaktische Waffen spezialisierten Händlers stehen blieb. Einzelne Auslagen reagierten auf das Interesse des Betrachters mit prägnanten Ausschnitten erklärender Dokumentationen.
Tormanac entdeckte die beiden leicht gebogenen und reich verzierten Schwerter fast gleichzeitig mit seinem Lehrer.
»Eine Katana, das Langschwert eines terranischen Samurai, rund dreitausend Arkonjahre alt«, sagte Cregon staunend. »Und das in tadelloser Erhaltung. Dazu ein Wakizashi.«
Zum ersten Mal überhaupt hatte Tormanac den Eindruck einer freundlichen Gefühlsregung bei seinem Lehrer. So etwas wie Begeisterung.
Augenblicke später standen sie beide in dem weitläufigen Ladengeschäft, und gleich darauf waren Cregon und der Besitzer des Ladens, ein Arkonide mittleren Alters, dem die adlige Abstammung ins Gesicht geschrieben stand, in einer angeregten Diskussion versunken.
Es dauerte nicht lange, dann winkte der Besitzer einen Bediensteten herbei und trug ihm auf, beide Schwerter zu holen.
Ehrfürchtig nahm Cregon die Katana entgegen, die ihm auf die ausgestreckten Hände gelegt wurde. Andächtig zog er die Klinge aus der Scheide. Sie war unglaublich scharf.
Tormanac schloss das aus dem hauchfeinen Ton, als der Alte die Klinge geradezu spielerisch durch die Luft wirbelte.
»Ich hätte nie geglaubt, jemals wieder mit Terra konfrontiert zu werden«, raunte Cregon.
Das war ein Ausrutscher, der Tormanac aufhorchen ließ, aber im nächsten Atemzug hatte der Alte sich wieder unter Kontrolle.
»Was kosten beide Schwerter?«
Der Inhaber nannte einen Preis, der Tormanac glauben ließ, er hätte sich verhört.
Cregon lachte schallend ...
... und verstummte, als der Bedienstete ihm Schwert und Scheide abnahm und auf einen Wink seines Brotherrn beides zur Vitrine zurücktrug.
»Du musst nicht kaufen«, sagte der Inhaber.
»Für den Preis übernehme ich deinen ganzen schäbigen Laden!«, entgegnete Cregon heftig. »Und das wäre zu viel bezahlt.«
»Du willst das Schwert, ich verkaufe es dir.«
»Ich könnte es dir abnehmen«, stellte Cregon fest.
»Du und dein Begleiter – verlasst mein Geschäft!«
»Ich biete dir fünfzehntausend für beide Schwerter«, entschied Cregon. »Mehr kannst du nicht erwarten.«
»Lächerlich. Schon dass es sich um eine historische terranische Waffe handelt, treibt den Wert in die Höhe.«
»Du überstrapazierst meine Geduld.«
Eine knappe Geste des Inhabers rief zwei Leibwächter herbei, die bereits in der Nähe standen. Jeder von ihnen ergriff den unerwünschten Kunden an einem Arm.
»Er ist mittellos«, sagte der Arkonide. »Werft ihn hinaus!«
Cregon explodierte geradezu. Ehe die Leibwächter sich's versahen, krümmten sie sich mit schmerzverzerrten Gesichtern am Boden. Einer schaffte es zwar, seinen Lähmstrahler zu ziehen, doch Cregon trat ihm die Waffe aus der Hand.
Der Geschäftsinhaber wich langsam zurück. Er hatte ebenfalls eine Waffe gezogen. Sie abzufeuern, schaffte er nicht mehr. Cregon kugelte ihm die Schulter aus.
Weitere Wachen waren heran und versuchten, den alten Mann zu Boden zu zerren. Sie schienen nicht begreifen zu wollen, dass sie sich den Falschen ausgesucht hatten. Cregon schüttelte sie ab wie lästige Fliegen.
Ein Paralyseschuss streifte ihn. Er knickte halb ein, hatte aber trotzdem die Kraft, sich auf den Beinen zu halten. Zwei der Wachen streckte er mit den Fäusten nieder, dann schafften es die anderen, ihm die Arme auf den Rücken zu zerren und ihn auf die Knie zu zwingen.
Das ging so schnell, dass Tormanac sich nicht einmal schlüssig wurde, ob er eingreifen sollte. Als er sich dafür entschied, zielte ein Paralysator auf ihn.
»Bleib ganz ruhig«, sagte der Mann mit der Waffe zu ihm. »Du hast dir bislang nichts vorzuwerfen, auch wenn du mit dem da gekommen bist. Niemand ist perfekt.«
Kopfnickend deutete er auf den Alten. Wahrscheinlich war es Cregons Fehler gewesen, sich wie ein Essoya zu kleiden. Auf Tormanac da Hozarius traf das ebenso zu. Jedenfalls hatte Cregon mittlerweile eine Desintegratorklinge am Hals, und die beiden Wachen, die ihm die Arme auf den Rücken gebogen hatten, stellten ihn soeben wieder auf die Beine.
»Ein
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