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PR 2654 – Zeichen der Zeit

PR 2654 – Zeichen der Zeit

Titel: PR 2654 – Zeichen der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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stillgelegt worden.
    Sollte er Tormanac informieren?
    Der Naat entschied sich dagegen. Allerdings alarmierte er seine Leute.
    Als nach knapp einer zehntel Tonta der zweite starke Ausschlag kam, reagierten sie sofort mit dem gemeinsamen Versuch, den Ausgangspunkt anzupeilen.
    Der Verbrauch verharrte in der Höhe. Zeitgleich registrierte Ghlesduul eine schwache fünfdimensionale Streustrahlung.
    »Wir haben die ungefähre Position!«, wurde ihm gemeldet. »Im oberen Gebäudeteil, allem Anschein nach im Bereich mehrerer selten genutzter Labors. Dort gibt es nichts von Interesse ...«
    »Offenbar doch!«
    Ghlesduul wurde bewusst, was er übersehen hatte. Die SENTENZA suchte nicht nach Wegen, in den Trichter einzudringen – sie hatte längst vorgesorgt und wurde von innen unterstützt.
    Die fünfdimensionale Streustrahlung war das Echo mehrerer Transmitterdurchgänge. In einem der stillgelegten Labors stand vermutlich ein kleiner tragbarer Käfigtransmitter. Wer immer ihn zusammengebaut hatte, Ghlesduul war sicher, dass der oder die Betreffenden zu den internen Bediensteten gehörten. Vielleicht sympathisierten diese Leute mit der SENTENZA, möglicherweise hatte die Organisation sie gefügig gemacht und ...
    Auf Ghlesduuls Datentisch liefen alle Fäden zusammen. Grundrisse öffneten sich, wurden zu Teilausschnitten. Die Auswertung erfolgte vollautomatisch und lieferte eine Eingrenzung im Bereich von vierzig Metern. Dazu Erläuterungen, Angaben über die angrenzenden Räumlichkeiten und Querverbindungen.
    Ghlesduul wurde sich dessen bewusst, dass die Energieversorgung der Labors ideal für die Transmitternutzung war. Wahrscheinlich handelte es sich sogar um einen weitgehend ortungsgeschützten Kleintransmitter, denn der aufgefangene Hyperimpuls war nur schwach gewesen. Möglich auch, dass beim Aufbau des Transmitters Fehler gemacht worden waren.
    Wieso erst jetzt?, fragte sich der Naat, während er im Laufschritt den Überwachungsraum verließ. Auf diese Weise hätte die SENTENZA schon vor Wochen zuschlagen können.
    Es mochte genug Gründe geben, die ihm verborgen blieben. Zufälle spielten oft eine entscheidende Rolle. Ebenso die Reichweite eines Transmitters. Ghlesduul vermutete, dass die Gegenstation an Bord eines der vielen fremden Raumschiffe stand, die sich derzeit im Arkon-System aufhielten.
    Während er in den nächsten Antigravschacht sprang und abwärtsschwebte, alarmierte er Bostichs Kralasenen.
    Danach schaltete er um auf Tormanacs Empfangsfrequenz.
    »Sie sind da!«, sagte er. »Transmitterverbindung. Ich versuche, sie unschädlich zu machen.«
    Der Zug mit Aktakuls Leichnam hatte knapp die halbe Strecke hinter sich.
     
    *
     
    Nicht mehr als fünf Personen konnten durch den Transmitter gekommen sein, die Auswertung ließ keinen anderen Schluss zu. Und sie hatten sich einen Bereich ausgesucht, der unkritisch genug war, dass er sich nicht direkt durch Sicherheitsschotten abriegeln ließ.
    Ein blinder Fleck und eine Sollbruchstelle, dachte Ghlesduul verärgert. Es sei denn, Aktakul hat genau so etwas vorgesehen. Aber was hatte er dann dabei im Sinn?
    In seinem Kampfanzug empfing Ghlesduul eine neue Dateneinspielung. Der Standort des Transmitters war nicht nur wegen der Energieversorgung günstig gewählt. Für die Eindringlinge ausschlaggebend mochte vor allem gewesen sein, dass sich in der Nähe eine der wichtigen Speicherpositroniken befand.
    Die Ersten von Ghlesduuls Leuten meldeten, dass sie den Labortrakt erreicht hatten.
    »Den Transmitter sichern!«, ordnete der Naat an. »Wir müssen den SENTENZA-Mitgliedern den Rückzug abschneiden und außerdem verhindern, dass sie Verstärkung erhalten.«
    Gleich darauf wurde ihm klar, dass es so einfach nicht sein würde. Seine Leute gerieten unter schweren Beschuss. Die Gegner hatten sich in den Labors verschanzt und feuerten auf alles, was sich bewegte. Sie setzten nur Thermostrahler und Desintegratoren ein, keine schweren Waffen, doch Letzteres war wohl nur eine Frage der Zeit. Sobald sie erkennen mussten, dass sie in der Falle saßen, würden sie alles aufbieten.
    »Ausräuchern!«, ordnete Ghlesduul an.
    Mehrere stark gebündelte Thermoschüsse ließen seinen Schutzschirm aufflammen. Die Absicht der Angreifer, mit Punktbeschuss den Schirm zu durchbrechen, erkannte der Naat sofort. Mit wilden Sprüngen hastete er weiter, das Feuer beidhändig erwidernd.
    Sekunden später lag er in leidlich sicherer Deckung und versuchte zu erkennen, ob die Eindringlinge ihre

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