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PR 2654 – Zeichen der Zeit

PR 2654 – Zeichen der Zeit

Titel: PR 2654 – Zeichen der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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fuhr Bostich fort. »Ich will mein Lehen, den Forschungsplaneten Urengoll, komplett mit allen gesammelten technischen und wissenschaftlichen Datenwerten an einen neuen arkonidischen Forscher vergeben. Etwas anderes kommt für mich nicht in Betracht.«
    »Aber ...«, begann Tormanac und wurde sofort unterbrochen.
    »Ich wünsche keine Diskussion darüber«, sagte Bostich heftig.
    »Sobald der Positronikraum gestürmt wird, werden die SENTENZA-Leute nicht nur die Datenspeicher, sondern vermutlich den ganzen Trichter in die Luft jagen.«
    »Wer sagt das?«
    »Ich.« In dem Moment war Tormanac da Hozarius sich eigentlich nur bewusst, dass schnell etwas geschehen musste. »Unsere Gegner schleppen mehr als nur einen Rucksack voll Sprengstoff mit sich herum«, behauptete er unverfroren. »Mit Verlaub, Höchstedler, es wäre klüger, die SENTENZA mit einem Teil der Daten abziehen zu lassen. Immerhin war Aktakul ein der Organisation durchaus verbundenes Mitglied. Die Übergabe der Daten, wenigstens eines Teils davon, ist durchaus eine Frage der Loyalität des Verstorbenen zu seiner Gruppierung.«
    »Loyalität ...«, wiederholte Bostich verhalten. »Ich hoffe, du weißt, was du von mir erwartest.«
    »Nichts Außergewöhnliches, hoffe ich«, sagte Tormanac. »Mir ist bewusst, dass du Notwendigkeiten richtig einzuschätzen weißt.«
    »Natürlich schätze ich loyale Arkoniden«, bestätigte Bostich. »Im Übrigen waren mir Aktakuls SENTENZA-Aktivitäten durchaus bekannt. Er war sich nur nie sicher, ob ich ihn durchschaut hatte oder nicht.«
    Bostich bedachte Tormanac mit einem nachdenklichen Blick.
    »Du hast deine Chance, mich zu überzeugen.«
     
    *
     
    »Warum sollten wir uns damit zufriedengeben?« Der Sprecher der SENTENZA-Leute musterte Tormanac ungläubig. »Du musst verrückt sein, uns mit diesem Angebot gegenüberzutreten. Du verkennst die Situation und scheinst nicht einmal zu fragen, wie viel deine Sicherheit noch wert ist.«
    »Es geht nicht um mich«, entgegnete Tormanac.
    Er versuchte, sein Gegenüber einigermaßen zutreffend einzuschätzen, aber es fiel ihm schwer. Der Mann war groß und kräftig, ein Adliger möglicherweise, der überall Ansehen genießen konnte.
    »Aktakul da Urengoll war nicht nur der Ka'Marentis des Kristallimperiums – er war auch Angehöriger der SENTENZA: In den Orbitalen Städten von Schemmenstern kannte man ihn als Zarakh'athor ...«, sagte Tormanac.
    »Woher willst du das wissen?«
    »Aktakul hat es mir erzählt.«
    »Und wennschon ...«
    Der Reihe nach musterte Tormanac die fünf schwer bewaffneten Männer, die durch den Transmitter gekommen waren. Zwei bedrohten ihn mit ihren Strahlern – es machte ihm nichts aus. Zumindest redete er sich das ein. So ganz ruhig war er aber vielleicht doch nicht.
    »Wenn ihr mich tötet, erreicht ihr nichts damit«, sagte er. »Für euch gibt es kein Zurück, es sei denn, ich unterstütze euch. Der Transmitter befindet sich mittlerweile in der Hand der Sicherheitskräfte; zwei eurer Helfer, die dort gewartet haben, sind tot. Der Raum hier ist von Kralasenen umstellt, und an ihrer Übermacht werdet ihr nicht vorbeikommen.«
    »Ist das alles?«
    »Es ist zumindest genug, um euch zum Nachdenken zu zwingen.«
    »Nein!«, sagte der Sprecher entschieden.
    »Dann habe ich mir nichts vorzuwerfen.« Tormanac wandte sich um und ging. Dass ihm dabei nicht wohl war, ignorierte er. Er glaubte, die Blicke der SENTENZA-Leute im Nacken zu spüren, und jeden Moment konnte ihn ein Thermoschuss töten. Er war waffenlos gekommen, davon hatten sie sich bereits überzeugt. Doch ob sie ihn deshalb einfach gehen ließen?
    »Warum tust du das?«, erklang es hinter ihm.
    Tormanac da Hozarius blieb nicht sofort stehen. Er ging einige Schritte weiter auf den Ausgang zu, dann erst wandte er sich um.
    »Aktakul hat mich bevollmächtigt, über seine Daten zu verfügen. Es erscheint mir richtig, das so zu tun, dass es keinen Verlierer gibt. Auf welche Datenpakete legt die SENTENZA Wert? Ihr erhaltet Kopien davon, nicht mehr, aber auch nicht weniger.«
    »Du wirst sie uns überlassen und uns den Rückweg ermöglichen?«
    »So ist es«, bestätigte Tormanac. »Ich würde es begrüßen, könnten wir diese für die SENTENZA eher unrühmliche Episode schnell zu Ende bringen. Der Zug mit Aktakuls Leichnam wird in Kürze die Sohle erreicht haben; meine Aufgabe ist es, die Übergabe des Toten an den Konverter zu protokollieren.«
    Er rief nach Ghlesduul, der mittlerweile über Bostichs

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